Nachdem ich euch im ERSTEN TEIL meiner Wohnmobil Herbst Tour mit nach Braunschweig zu OrangeCamp genommen habe und euch erzählt habe, warum ich aktuell mit einem Testwomo (genau genommen mit dem 690T von OrangeCamp) on Tour sein darf, drehte sich im ZWEITEN TEIL alles um die Knaus Tabbert Werksbesichtigung in Jandelsbrunn.

Heute geht es weiter mit TEIL DREI meiner Wohnmobil Herbst Tour. Ihr erfahrt von meinen suuuuuuper sympathischen Erlebnissen am Chiemsee, von einem super Stellplatz in den Alpen, vom Almabtrieb den ich irgendwie total falsch eingeschätzte hatte und warum selbst mich neue Technik begeistern kann.

 

Meine Wohnmobil Herbst Tour im OrangeCamp Teil 3 – los gehts!

 

Nach dem spannenden Vormittag/ Mittag im Hause Knaus Tabbert, sollte es für Milla und mich weiter zum Chiemsee gehen. Zum einen war ich bis dato noch nie am Chiemsee und zum anderen konnte ich von da auch locker flockig in Richtung Alpen weiter düsen.

Also bin ich noch schnell eine kleine Hunderunde mit Milla um den Werksparkplatz gelaufen und dann nichts wie los! Die Straßen waren fast leer, der Weg von Jandelsbrunn zum Chiemsee nicht weit und da der neuen OrangeCamp Flitzer ein klitze kleines bisschen schneller fahren kann als meine Omi, sind wir bereits Nachmittags am Nordufer des Chiemsees angekommen.

Doch dann erwartet mich etwas, mit dem ich auf einer Wohnmobil Herbst Tour, mitten in der Woche, im September und außerhalb jeglicher  Ferien echt nicht gerechnet hatte…

 

ES WAR RAPPELVOLL!!!! Und zwar üüüüüüberall!

 

Ich bin insgesamt 8 verschiedene Stell- und Campingplätze am Chiemsee angefahren und habe nirgends auch nur einen freien Platz ergattern können. Entweder die Plätze waren bereits komplett ausgebucht, oder aber die Plätze waren voll und es herrschte zudem auch noch Hundeverbot. Das dieses Hundeverbot da unten am Chiemsee so verbreitet ist, das hatte ich nicht auf dem Schirm… wobei wie gesagt, selbst die Plätze auf denen Hundeverbot galt, waren so gut wie alle komplett belegt.

Nach der ca. 5. unnützen Anfahrt zu einem Campingplatz, wurde ich aber schlauer und habe versucht die verschiedenen Plätze vorab anzurufen, damit ich nicht weiter total sinnlos in der Region herum düse. Da kam aber dann schnell das nächste Problem, denn an den wenigsten Plätzen bekam ich direkt eine Person an den Hörer, meist lief nur der AB und da meine Campingplatz App alle Plätze als „Hunde willkommen“ Plätze ausgezeichnet hat (da muss ich übrigens noch hinschreiben und denen mal sagen, dass ihre Angaben nicht stimmen), blieb mir nichts anderes übrig als weiter durch die Region zu cruisen und die einzelnen Plätze ab zu grasen.  

Am siebten Platz angekommen, erlebte ich dann aber eine unwahrscheinlich sympathische Überraschung.

Ich konnte schon von der Landstraße aus, die neben dem Platz vorbei führt, einige Hundebesitzer sehen und juhuuuu… der Platz hatte noch kein „WIR SIND VOLL“ Schild in der Einfahrt stehen.

Das sah doch erstmal ganz gut aus! Also bin ich zügig in die extrem steile, kurze Einfahrt eingebogen, habe mein Portmonee geschnappt und nichts wie rein, auf zur Anmeldung.

 

Campingplätze mit Hundeverbot

Einen Campingplatz mit Hund am Chiemsee zu finden, ist echt nicht so einfach!!! Wie z.B. auch am Bodensee gilt häufig, Hunde verboten.

 

Da sollte ich allerdings noch mein blaues Wunder erleben….

 

Ich bin also freundlich zur Anmeldung herein geschneit und vor mir stand eine Dame mittleren alters. Meine erste Frage…. Haben Sie vielleicht noch ein freies Plätzchen und sehe ich das richtig, sind bei Ihnen Hunde erlaubt?

 

Ja genau, hier dürfen Sie ihren Hund mitbringen und wir haben auch noch 2-3 letzte freie Parzellen.

 

SUUUUUUPER, sagte ich, dann würde ich gerne einen dieser Plätze für 2 Nächte buchen, wäre es auch möglich, dass ich noch eine Nacht dranhängen kann?

 

Ja, ja, ja ja… alles möglich, wunderbar!

 

Ok, es ging also weiter zur eigentlichen Anmeldung und während die Dame die Unterlagen zusammen suchte, erzählte ich ihr, dass sie mittlerweile der 7. Platz seien den ich anfahre, aber es überall sooooo voll sei, dass ich bisher keinen Chance hatte einen Platz zu ergattern und ich gerade echt froh bin, hier doch noch etwas zu finden.

 

Es folgte ein kurzer Smalltalk, dass auch dieser Campingplatz bereits seit Monaten jede Nacht komplett ausgebucht ist und es aktuell einfach der Wahnsinn sei. Während wir also so quasselten, parkte auch schon das nächste Wohnmobil draußen in dieser sehr engen, steilen Einfahrt.

 

So weit, so schön! Aber dann kam der Knaller…

 

Die Dame fragte mich nach meinem Namen, Perso oder Führerschein, Kennzeichen und dann kam die wichtige Frage, nutzen Sie den Platz mit zwei oder drei Personen?

 

Darauf sagte ich: “Keines von beiden…. ich reise allein, also nur eine Person, aber mit Hund”.

 

Tja und darauf erwiderte die Dame sofort… Ohhhhh, dann tut es mir leid, dann wird das doch nichts bei uns, wir nehmen nur Paare und Familien auf.

 

WHAT????

 

Im ersten Moment dachte ich noch, die Dame macht einen Scherz! Darum fragte ich sie auch sofort… das ist jetzt ein Scherz oder? HA, HA WITZIG!!!…

Aber nein…. sie wiederholte ihren Satz und meinte ihn ernst: Nein, tut mir leid, wir sind ein Platz für Paare und Familien.

 

Ich konnte das gar nicht glauben, das ist mir in knapp 6 Jahren Womo Zeit auch noch nie passiert und dementsprechend perplexe war ich auch und habe LEIDER nicht so reagiert, wie ich es mir später gewünscht hätte.

Ich habe also nur meinen Ausweis usw. geschnappt und gesagt, DAS ist mir auch noch nie passiert, aber das ist ja gut zu wissen, das werde ich dann weiterleiten. Und damit habe ich mich umgedreht und bin gegangen.

Im Nachhineine habe ich mich natürlich geärgert und mich gefragt, warum ich nicht weiter nachgehakt habe, warum sie keine Alleinreisenden aufnimmt, aber gut…. wie gesagt, ich war so perplexe, dass ich da einfach nicht richtig reagiert habe.

Natürlich ließ mich das ganze auch in den kommenden Tagen nicht los und ich habe mich gefragt, was da wohl dahinter stecken kann, denn…

  1. Wir waren noch gar nicht beim Thema Geld, Preise, Bezahlen oder, oder, oder… es ging also nicht darum, dass ich irgendetwas dazu gesagt hätte, dass der Platz nur zwei Personen Preise auszeichnet.
  2. Ich kam direkt von der Werksbesichtigung und hatte dementsprechend „gute“ Klamotten an…. das Thema „die hat bestimmt ein Herzchen im Fenster“ kann definitiv auch nicht gelten!

 

Aber was sollte das ganze dann????

 

Mittlerweile habe ich über Facebook erfahren, dass in der Vorsaison auch bereits einige Leute allein auf diesem Platz standen… und darum reime ich mir das ganze mittlerweile wie folgt zusammen. Die Dame wusste ja nun von mir, dass es in der Region wieder extrem voll war, nach mir kamen ja auch bereits die nächsten Gäste und ich glaube mittlerweile, die wollte einfach nur nicht einen ihrer letzten 2-3 Plätze an mich als Einzelperson abgeben, sondern lieber Paaren oder Familien „einen sicheren Unterschlupf“ gewähren.

Und da es zu diesem Zeitpunkt erst später Nachmittag war, konnte sie fest davon ausgehen, dass sie auch die letzten 2-3 Plätze noch an andere Camper los wird.

Warum sie diese Taktik fährt, was das alles soll…. ich kann es euch nicht sagen!!!! Klar ist natürlich, dass ich das persönlich alles andere als gastfreundlich oder in irgendeiner Weise ok fand… aber gut…. mich wird dieser einzige, sehr, sehr schmale Campingplatz am Strand, der Hunde erlaubt und sich direkt am Süd-Ost Ufer des Sees befindet und bei dem sich DIREKT daneben, also direkt im Anschluss,  ein weiterer Campingplatz (auf dem Hunde allerdings verboten sind) befindet, nie wieder sehen!!!!

(Natürlich würde ich euch gerne den kompletten Namen des Platzes nennen, bin mir aber nicht sicher, ob ich dies hier seitdem es die DSGVO gibt noch so darf, denn damit gebe ich Daten preis ohne eine Bestätigung zu haben, diese Daten auch auf einer gewerblichen Seite offen zu legen. Aber ich kann euch natürlich nicht verbieten meine Beschreibung zu nutzen und z.B. Auf Google Maps selber zu recherchieren. 😉 )

TECHNIK die begeistert!

Nach dieser Aktion bin ich also relativ gefrustet zurück zum Womo gelaufen und habe versucht irgendwie halbwegs sicher aus dieser bescheidenen Zufahrt zu kommen.

Denn die Örtlichkeiten waren so, dass sich die Einfahrt zum Camping direkt hinter einer Kurve einer 70 km/h Landstraße befand, ziemlich schmal war, zudem ganz steil und auf das ganze auch noch auf Schotter. Ich bin also vorher vorwärts in diese Einfahrt eingebogen und habe dann irgendwie auf dieser echt steilen Einfahrt geparkt. Eine Möglichkeit zu wenden gab es in der Einfahrt nicht und auf den Campingplatz auffahren konnte ich ja nun auch nicht.

Also musste ich schauen, dass ich rückwärts diesen Abhang wieder hoch komme und auch direkt rückwärts auf die Landstraße auffahre, wobei ich aber weder sehen konnte, ob da ein Auto um die Ecke geschossen kommt, noch hatte ich die Sicherheit auf dem Schotter genügend „Grip“ zu bekommen, damit die Rifen nicht durchdrehen.

Ehrlich… diese Ausfahrt/ Einfahrt hat mich mindestens 10 graue Haare gekostet und das alles noch mit dem neuen, deutlich längeren und einfach andren Womo!

Allerdings hat der neuen Flitzer einen WAHNSINNIGEN VORTEIL, der mir auch in den folgenden Tagen in den Bergen noch super Dienste leisten sollte.

Das neue Womo hat eine Berganfahrtshilfe… ich glaube so heißt es, ich muss aber nochmal in die Peugeot Beschreibung schauen. Das heißt, für 2 Sekunden, während man ansonsten in Millisekunden zwischen Bremse, Kupplung und Gas herum tippt, springt eben diese Anfahrtshilfe ein und man fängt erst gar nicht nicht an vorwärts zu rollen.

Ich stand also in dieser extrem steilen Einfahrt und z.B. Mit der Omi wäre es so gewesen, dass ich den Rückwärtsgang eingelegt hätte, dann ganz schnell von der Bremse aufs Gaspedal wechseln würde, wahrscheinlich mit Hilfe der Handbremse, und versucht hätte mit möglichst viel Schwung den steilen Abhang hoch zu kommen, damit ich ja nicht in die Situation gerate, dass die Reifen auf dem Schotter nicht packen und ich nach vorne gegen die Schranke rolle. Aber auch das wäre echt ein Problem gewesen, denn dann wäre ich auch mit Schwung rückwärts auf die Landstraße gedonnert, ohne sehen zu können, ob da ein Auto angeschossen kommt.

Dank dieser super Anfahrtshilfe, konnte ich ganz langsam und entspannt, Stück für Stück rückwärts den Abhang hoch fahren, ohne wild zwischen Gas, Bremse, Schalten what ever hin und her zu wechseln.

Ich kann euch gerade nicht sagen, ob diese Technik mittlerweile bei allen neuen Autos/ Womos verbaut ist, ob das einfach mit dazu gehört oder ob das eine Sonderausstattung ist, aber ich kann euch sagen…. diese Technik ist EXTREM Hilfreich und obwohl ich ansonsten ja wirklich nicht diejenige bin die sagt, woooow super, alles was es an Sonderausstattung und Technik gibt brauche ich auch, wäre dies ein Punkt, den ich mir an einem neuen Womo wirklich wünschen würde. Gerade in den Bergen macht diese Anfahrtshilfe soooooo viele Situationen so unendlich viel einfacher und sicherer.

So konnte ich also zumindest halbwegs sicher diesen Abhang hoch rollen und dank der Rückfahrkamera, konnte ich auch ein kleines bisschen einschätzen, ob da gerade hinter mir ein Auto über die Landstraße gerast kommt.

Gut, irgendwann kam natürlich der Moment an dem ich nur noch sagen konnte, jetzt rauf auf die Strasse und hoffen dass nicht gerade genau in diesem Moment in Auto um die Ecke schießt, aber das hat ja zum Glück funktioniert und so konnte ich mit Frust und Adrenalin im Blut weiter fahren.

Als aller letztes versuchte ich es noch auf einem Chiemsee Stellplatz einige Kilometer weiter aber auch da war bereits alles voll! Ich habe also echt mein bestes gegeben um irgendwie sicher und auch als zahlender Tourist unter zu kommen…. es gab aber einfach keinen freien Platz mehr. Mittlerweile wurde es auch langsam dunkel, also habe ich mir einen öffentlichen Parkplatz in der Nähe dieses Stellplatzes gesucht und habe dann dort die Nacht verbracht.

Campingboom im September 

Eigentlich stand ich da auch wirklich gut, es gab auch keine Womo verboten Schilder, so dass ich da im Grunde ziemlich beruhigt geschlafen habe. Nichts desto trotz war ich doch am nächsten Morgen erstaunt, als ich aus meinen Womo Fenstern schaute. In der Nacht waren doch tatsächlich noch 8 weitere Wohnmobile dazu gekommen, wir standen also jetzt zu neunt auf diesem öffentlichen Parkplatz.

So macht sich also der Campingboom auch Ende September noch deutlich bemerkbar!

 

Stellplatz Tipp Chiemsee Region!

 

Nach einem kurzen Spaziergang entlang des Chiemsees war für mich aber schnell klar, das wird nicht meine Lieblingsregion, also war auch klar… ich werde noch am selben Vormittag weiter fahren und nicht direkt am Chiemsee bleiben.

Auf meiner Stellplatz App fand ich dann auch relativ schnell einen gut klingenden, anderen Platz und zwar einen kleinen, privaten Stellplatz in den Bergen oberhalb des Chiemsees an einer Alm , genau genommen am Hof Seiseralm (ich meine aber nicht DIE Seiseralm in Südtirol)

Da ich ja eh in die Berge wollte, weil ich mich das bisher mit der Omi nie getraut habe und das neuen Womo für so eine Bergtour wie geschaffen ist, hieß es für mich also… immer Berg auf! Wobei die Anfahrt zu dieser Alm wirklich noch relativ easy war… da wäre ich vielleicht auch mit der Omi hoch gekommen. Eigentlich sind nur die letzten 500 m zur Alm wirklich steil, ansonsten handelte es sich um ganz normale, breite Straßen.

Dort oben angekommen sah die Welt dann schon wieder vieeeeel besser aus und ich kann euch allen diesen Platz nur wärmstens empfehlen!!! ( Seiserhof/ Seiseralm, Eschenstrasse, 83233 Bernau am Chiemsee) Leider mit 12 Euro ohne allem nicht gaaaaaanz günstig, vorallem mit den extra Services wird es dann teurer, Strom kostet z.b. 5 Euro am Tag, aber dafür echt schön!

 

Wohnmobil Stellplatz Chiemsee

Stellplatz Hof Seiseralm… Dein iiiv mein TOP TIPP für die Chiemsee Region

 

Ihr steht da oben direkt auf einem großen Parkplatz am Hof Seiseralm bzw. Alm Cafe und Hotel. Es gibt auch Strom wenn man möchte, der Hof hat eine Ver- und Entsorgung und wer mag, kann auch die Sauna bzw. den kleinen Wellnessbereich des Hotels mit nutzen, dies kostet dann aber extra.

 

Eine Nacht da oben auf der Alm kostet Euro und was ich mir ausnahmsweise mal gegönnt habe ist das extra zu zubuchende Frühstück für 14 Euro am nächsten Morgen.

 

Gerade wenn das Wetter mitspielt, steht ihr da oben einfach HERRLICH!!!

 

Ihr könnt über die gesamte Region und den Chiemsee blicken, es ist ein absolutes Paradies für Wanderer und vor allem… das Almhotel/Cafe hat eine super schöne Terrasse auf der ihr in der Sonne sitzen könnt und der komplette Chiemsee liegt vor euren Füßen!

 

Wie gesagt…. es ist sicherlich nicht der günstigste Stellplatz, ihr könnt da oben auch nur maximal 2 Nächte stehen bleiben und ich glaube mehr als 5 Wohnmobile sind auch nicht uuuuuuunbedingt gewollt…. aber wenn ihr euch das einfach mal gönnen möchtet, es lohnt sich!!!!

 

Milla und ich hatten auf jeden Fall eine super schöne Zeit da oben, das Essen im Gasthof war wirklich gut und so ein super duper Frühstück (als Büfett) in der Sonne mit Blick über den Chiemsee…. das war schon wirklich schön!

Plus… da oben war nichts los! Unten am Chiemsee war es ja wie gesagt rappel voll, aber da oben stand ich den ganzen Tag allein. Erst am frühen Abend gesellten sich noch zwei andere Camper dazu.

Hier habt ihr also anscheinend ganz gute Chancen auf einen schönen Stellplatz.

 

Auf, auf… von der Seiseralm nach Kufstein

 

Nachdem ich am nächsten Morgen noch lange am Frühstückstisch saß, habe ich mich erst am spääääten Vormittag wieder auf den Weg gemacht, nächster Halt meiner Wohnmobil Herbst Tour …. KUFSTEIN!!!!

Von der Seiseralm aus, konnte ich ganz entspannt über die Landstraße nach Kufstein fahren, ich kam also erst gar nicht irgendwie in die Situation eine Vignette für die Autobahnen Österreichs kaufen zu müssen. Diese hätte es aber für ca. 10 Euro an jeder Tankstelle gegeben.

In Kufstein angekommen hatte ich das Glück noch den letzten freien regulären Stellplatz zu ergattern… puhhhh Schwein gehabt, denn nichtmal 5 Minuten später kam ein anderes deutsches Camperpaar und fragte mich, ob ich abreisen würde, weil ich gerade dabei war das Stromkabel aus der Garage zu wühlen. Der Stellplatz in Kufstein ist sicherlich nichts besonderes, aber er liegt sehr günstig und relativ ruhig, um die Stadt zu erkunden.

Stellplatz Kufstein

Blick über den Stellplatz in Kufstein bei Nacht. Die gegenüberliegenden Wohnmobile stehen nicht mehr auf dem Stellplatz, was aber in Kufstein geduldet wird und anscheinend total ok ist.

Solltet ihr mal nach Kufstein kommen und keinen Platz auf den ausgewiesenen Stellflächen mehr bekommen… anscheinend ist es üblich, dass man dort auch den gesamten Parkplatz mit benutzen kann. Dann natürlich ohne Strom, denn die Stromanschlüsse gehören mit zu den offiziellen Stellplätzen und sind auch extra so ausgeschildert. Also Stecker eins, gehört zu Stellplatz Nr. 1 usw. usw.

Wie gesagt, anscheinend ist es üblich, dass Wohnmobilisten den normalen Parkplatz mit benutzen können. Ich stand insgesamt einige Tage in Kufstein und teilweise standen mehr als 20 Wohnmobile auf dem Parkplatz. Solltet ihr also mal keinen Platz bekommen, könnt ihr euch relativ sorglos auf den großen Parkplatz stellen.

Ob das nun so wirklich, wirklich gut ist…. ich kann es euch nicht sagen. Aber zumindest wird es da so gehandhabt und in all den Tagen gab es auch nie irgendwelche Kontrollen o.ä. Ich war aber auf jeden Fall froh einen der ganz normalen Stellplätze bekommen zu haben und bin dann auch deutlich länger in Kufstein stehen geblieben, als ich vorher geplant hatte. Denn für die kommenden Tage wurde ein heftiges Unwetter vorhergesagt und aus diesem Grund bin ich lieber „im Dorf“ stehen geblieben und bin erstmal nicht weiter in die Berge gefahren.

Stellplatz Kufstein, meine Wohnmobil Herbst Tour durch die Alpen

Stellplatz Kufstein… nix besonderes aber ok!

Kufstein ist ein wirklich nettes Städtchen! Ja, natürlich lebt Kufstein vom Tourismus, nichts desto trotz finde ich den Ort sehenswert. Zumal es noch die große Burg gibt, auf der täglich Orgelkonzerte stattfinden (die Musik hört man dann überall im Ort und wahrscheinlich auch noch 3 Berge weiter) und mit einer speziellen Bahn außen an der Burgwand, könntihr die Burg zudem noch leicht erobern. Sicherlich auch ein schönes Ausflugsziel für Familien. Ich bin insgesamt 3 Nächte in Kufstein stehen geblieben und hatte so auch das „Glück“ an einem dieser typischen Almabtriebe teilzunehmen.

 

Erlebnis Almabtrieb…

 

Tja…. was soll ich euch sagen…. ich weiß auch nicht so recht was ich mir vorab eigentlich darunter vorgestellt habe, eigentlich hätte ich mir das alles auch vorher schon denken können, nichts desto trotz war ich doch ganz schön „geschockt“ von der ganzen Aktion.

Almabtrieb Kufstein. Kühe, Herbst und Camping

Volksfeststimmung in Kufstein… ob das der perfekte Almabtrieb ist… keine Ahnung!

 

In Kufstein war es so, dass bereits am Tag zuvor die halbe Innenstadt abgesperrt wurde und an dem Tag des Abriebs herrschte in der ganzen Stadt Volksfeststimmung.  Es gab also quer durch die Einkaufsmeile einen, durch Absperrgitter und Flatterband  abgesperrten „Mittelgang“ und zwei relativ schmale Bereiche rechts und links, auf welchem dann auch noch verschiedenste Fressbuden und Handwerksgeschichten aufgebaut wurden. Zudem gab es auf dem Marktplatz eine große Bühne mit einem Moderator der lauthals, dank in der ganzen Stadt verteilter Lautsprecher, die Leute in Schwung brachte.

So weit, so gut… die Stimmung war wirklich schön und das Essen war lecker… alles super!

Ab 14 Uhr sollten dann aber die Kühe kommen und kurz bevor es soweit war, erklärte der Moderator noch einige Dinge zu diesem Almabtrieb.

Dass es sich dabei um eine alte Tradition handelt und dass die Kühe schon seit Jahrhunderten besonders geschmückt im Herbst von den Almen getrieben werden und dies ein Zeichen für ein gutes Jahr ist.

Sollte dem Sommer über allerdings irgendwas auf der Alm geschehen (vor einigen Jahren ist z.B. mal eine Kuh samt Kalb tödlich von einer Klippe gestürzt) dann werden die Kühe auch nicht so schön geschmückt.

Mit dem Wohnmobil durch die Alpen

Ihr seht… sobald eine Kuh gegen so ein Absperrgitter springt, bleibt nicht mehr viel Platz zum ausweichen.

Alles klar… das habe ich verstanden….

 

Die Kühe und Treiber sind bereits in den Morgenstunden los marschiert um dann eben gegen 14 Uhr in der Innenstadt von Kufstein anzukommen.  Und tatsächlich, um kurz nach 14 Uhr hörten wir alle schon die ersten Kuhglocken in der Ferne erklingen und nur kurze Zeit später kam die erste Kuh in die Einkaufsmeile eingebogen.

Dann allerdings passierte das, worüber ich vorab schon dachte… hmmmm so Kühe müssen ja entspannte Tierchen sein.

Ich stand jetzt ca, 100 Meter vor dem eigentlichen Marktplatz auf dem hunderte Leute auf den Almabtrieb wartete und man merkte deutlich, je näher die Kühe diesem Marktplatz kamen, je panischer wurden sie.

 

Die erste Kuh ging noch relativ entspannt, aber bereits die zweit blieb vor dem Platz stehen und bewegte sich nicht mehr weiter.

Dann kamen direkt 2-3 „Führer“ und versuchten die Kuh mit ziehen und zerren und dem ein oder anderen Stockhieb zum weiterlaufen zu bewegen, aber keine Chance… die Kuh blieb stehen bzw. legte den Rückwärtsgang ein.

Mit dem Wohnmobil durch den Herbst

Almabtrieb… und plötzlich ging nichts mehr, denn die Kühe wollte einfach nicht weiter!

Die Taktik der Treiber wurde dann eine andere, sie warten auf die nächsten Kühe, denn dann wird die ängstliche Kuh schon weiter gehen, doch auch das sollte sich als Fehler herausstellen!

Denn auch die nächsten Tiere wurden von Meter zu Meter panischer.

Das ganze ging dann so weit, dass eine Kuh flüchten wollte, sich panisch umdrehte und dabei schon gegen das erste Absperrgitter rannte.

Und von da an brach eigentlich nur immer mehr Panik unter den Tieren aus und leider muss ich auch sagen, dass der idiotische Moderator nicht gerade dazu beitrug die Situation zu entspannen. Denn anstelle das er vielleicht einfach mal ruhig abwartete, feuerte er über alle Lautsprecher die Massen auch noch dazu an zu klatschen und die Kühle durch klatschen, rufen und pfeifen anzufeuern.

Ich schaute mir das ganze Spektakel vielleicht 3-4 Minuten an und das Resultat war…  in dieser Zeit sprang eine weitere Kuh in ein Absperrgitter mir gegenüber und die Leute dahinter sprangen in die Eingänge der Geschäfte, zwei Kühe schafften es sich komplett umzudrehen und rannten die Strasse zurück, bei vielen Kühlen viel der Kopfschmuck ab und die Kuh die als erstes so panisch reagierte, bekam anscheinend durch ihre Angst auch noch Magen Darm (das ist jetzt einfach mal von mir so „dahingesagt“) denn plötzlich drehte sich das Tier, ging schreckhaft zurück und es kam nur noch Wasser in Massen aus ihr herausgeschossen. Dies aber auch leider auch noch so, dass die Leute dahinter einiges abbekamen, wenn sie nicht gerade noch wegspringen konnten. Dabei hat eine Dame allerdings den Buggy eines Kleinkindes übersehen, so dass die Dame auch noch über das Kind bzw. den Buggy stürzte und erstmal auf dem Boden lag.

Das war der Moment in dem mir die ganze Aktion viel zu heikel wurde und ich zügig meine Tasche nahm und den Ort verließ.

 

Ich bin ein absolutes Stadtkind… ich kenne mich mit Kühen NULL aus und mir ist durchaus bewusst, dass an so einer Kuh auch durchaus mal gezerrt werden darf und muss, oder sie den ein oder anderen Stock hieb bekommt und dies kein riesen Drama darstellt. So eine Kuh ist eben kein Hund… jaaaa diesen Unterschied habe auch ich erkannt 🙂

Kufstein City… ja klar, Tourismus steht da ganz weit oben, trotzdem ist es schön!

Aber diese Aktion…. ehrlich…. Tourismus hin, Tourismus her… aber das war meiner Meinung nach absolut gefährlich und zudem auch nicht sehr zum Wohle der Tiere!

Wenn so eine Kuh durch geht und es recht und links nur schmale Wege gibt… dann hilft eben auch kein kleines Absperrgitter und schon recht kein Flatterband.

Die Tiere hatten PANIK, die wollten nicht auf diesen riesigen Marktplatz voller lauter Menschen und so eine Kuh hat nunmal Kraft… wenn die in so ein Gitter springt oder weg rennt… die hält kein Herdenfüherer dieser Welt auf!

Ich hatte in diesem Moment wirklich das Gefühl, Mensch und Tier sind komplett überfordert, es wurde sich insgesamt viel zu wenig Gedanken um die Sicherheit gemacht und dass Tiere die Monatelang in den Bergen stehen und bis auf ein paar Wanderer niemanden sehen, Panik vor einer lauten, klatschenden Menschenmasse haben…. kann ich nachvollziehen.

 

Fazit…. SO EINEN Almabtrieb benötigt doch irgendwie kein Mensch, oder?

Das war eine reine, meiner Meinung nach echt gefährliche, Touri Aktion! Wenn schon Almabtrieb, dann besser deutlich kleiner und in irgendeinem „Bergdorf“ …. diese Veranstaltung in Kufstein war meiner Meinung nach mehr als riskant und das für Mensch und Tier.

Gut, aber mal von diesem Almabtrieb abgesehen, hatten Milla, der neue Flitzer und ich eine echt gute Zeit in Kufstein.

Zumal wir auch noch kurzfristigen Besuch bekamen. Da kam die Petra samt Mann extra auf der Fahrt vom Gardasee Richtung Heimat mal kurz für 2 Stündchen in Kufstein vorbei, weil sie auf Facebook gesehen hatte, dass ich da gerade stehe und sie mich doch mal live kennen lernen wollte.

Dann haben wir noch nett zusammen Kaffee getrunken, ich habe mal ganz schnell und heimlich mit Hund Sunny gekuschelt (natürlich nur als Milla gerade nicht hingeschaut hat) und danach sind die drei wieder zurück zur Autobah gefahren und haben sich auf den Heimweg begeben.

WAAAAHNSINN! 🙂

Besuch IsasWomo

Wenn das Milla sieht…. 😉

Tja und nach unserer Zeit in Kufstein… da lief dann vieles ganz anders als ich selbst geplant hatte. Oder ich sage es mal anders… eigentlich hatte ich ja selbst keinen super festen Plan, aber nachdem mir Petra und noch einige andere Leute begeistert vom Gardasee erzählt hatten, dachte ich… ok… dann fahre ich noch ein bisschen durch die Berge und tucker weiter in Richtung Gardasee.

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Naja aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt… ich bin genau eine Etappe weiter gekommen, stand nochmal wunderschön in den Alpen bis mein Telefon klingelte.

Wie es dann weiterging, warum ich nicht zum Gardasee gefahren bin und weshalb ich den ein oder anderen extra Kilomter getuckert bin… das erfahrt ihr im vierten Teil meiner Herbsttour im OrangeCamp. 🙂

Ihr möchtet wissen wie es weiter geht… Teil 4 ist mittlerweile online

Ebenso Teil 5 und das große Fazit in Teil 6

Bleibt gesund!

Eure

 

IsasWomo, das Reisemagazin für Alleinreisende

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