Chronisch krank reisen, vielleicht sogar alleine, kann das wirklich klappen? Lohnen sich die Ausgaben für ein Wohnmobil, oder einen Wohnwagen, trotz der Krankheit und bekomme ich alleine so eine Reise auch an Tagen „gebacken“, an denen es mir nicht so gut geht?
All diese Fragen habe ich mir natürlich auch gestellt bevor ich den ganzen Womo Traum in Angriff genommen habe. Denn wenn wir mal ehrlich sind, die Ausgaben, selbst für ein kleines, altes Wohnmobil oder einen kleinen Wohnwagen plus die weiteren monatlichen Kosten, sind einfach zu hoch um zu sagen, aaaaach und wenn es nicht funktioniert, frisst „das Teil“ auch kein Brot. Zumindest beim überwiegenden Teil der Menschen.
Davon abgesehen gibt es noch ein ganz anderes Thema, was fast noch schlimmer, als die reinen Kosten, an einem selber kratzt, nämlich das Gefühl, nicht einmal mehr ausreichend zu „funktionieren“, selbst dann, wenn es um das Erfüllen der eigenen Träume geht.
Aber nach 6 Jahren Camping Virus bin ich hoffentlich ein ganz gutes Beispiel um zu zeigen…selbst mit einer chronischen Erkrankung funktioniert ein Urlaub, eine Reise, ein „vanlife“ Alltag und das viel besser, als ich selber jemals gedacht hätte! Dennoch gibt es einige Punkte, die man als chronisch Kranker Mensch vor einer Reise, oder der ersten ganz großen Tour unbedingt beachten sollte. An was Du denken solltest, damit Du eine unbesorgte Zeit erleben kannst, genau darum soll es heute gehen.
Reisen mitt einer chronischen Erkrankug? JA KLAR!
Chronisch Krank reisen … 1. sei ehrlich zu Dir selbst!!!!
Dieser erste Punkt der gesamte Liste ist wohl auch der aller, aller wichtigste…. DU MUSST EHRLICH ZU DIR SELBST SEIN!!! Ansonsten kann das alles nichtt funktionieren!!!! Dabei geht es vor allem darum, dass Du deinen eigenen Gesundheitszustand EHRLICH einschätzt und das im guten, wie im schlechten Fall!!!
Auch wenn es hart klingt, aber ich denke wenn jemand ganz deutlich über dieses Thema schreiben darf, dann jemand der selbst betroffen ist! Eine chronische Erkrankung bedeutet nunmal, dass sich der allgemeine Gesundheitszustand NICHT verbessert, sondern man sein Leben lang mit diesem Thema zu kämpfen hat und die Erkrangung auf Dauer eher schlechter wird. Das ist nunmal der „Stand der Dinge“. Aber das bedeutet ja nicht, dass man sich immer „gleich schlecht oder gleich gut fühlt“.
Es gibt Zeiten, da merkt man insgesamt weniger von seiner Erkrankung, man ist stabil auf irgendwelche Medikamente eingestellt und es gibt Zeiten, da fühlt man sich deutlich schlechter, hat gerade einen neuen Schub oder, oder, oder. Egal in welcher Weise… aber seid ehrlich zu euch selbst und schätzt euren aktuellen Gesundheitszustand richtig ein! Wenn ihr euch aktuell eher schlecht fühlt, eure Werte nicht stimmen oder die Medikamente nicht gescheit wirken, dann bleibt zuhause und klärt das erst IN RUHE!!! Ich bin davon überzeugt, für jede Situation gibt es den richttigen Zeitpunkt… und vielleicht kommt eurer eben erst in 5 Tagen, 5 Wochen oder 5 Monaten!!! Manchmal muss man eben abwarten, das geht auch mir immer mal wieder so, auch wenn man sich anderes wünscht!
Andererseits und nehmt es mir nicht übel, aber Menschen die ständig mit Schmerzen, Unwohlsein oder, oder zu kämpfen haben, hören einfach viel zu oft in sich hineien! Könnten die Bauchschmerzen, die Schlaflosigkeit, oder die zittrigen Hände einen Tag vor Tour Start nicht auch gaaaaanz normal sein??? Ich weiß, wir chronisch kranken können es kaum noch hören, aber … manchmal schlägt uns die Psyche so manches Schnippchen!
Wer wirklich krank ist, ist wirklich krank! Aber Nervosität und Aufregung sind eben auch ganz normale Gefühle!
Chronisch krank reisen … 2. sei ehrlich zu Deinem behandelnden Arzt/ Hausarzt
Du hast einen Arzt dem Du besonderst vertraust? Super… hole Dir einen Termin und erzähle ihm von deinen Plänen! Dieser Punkt ist fast genau so wichtig wie der erste, ohne diesen Arzt wird alles andere schwierig bis fast unmöglich. Du brauchst unbedingt einen Arzt der mit „im Boot sitzt“. Es gibt so viele wichtige Dinge und Unterlagen die Du für Deine (Auslands) Reise benötigst , dass Du mindestens einen Arzt benötigst, der voll und ganz in dein „Road Trip Projekt“ einbezogen ist.
Chronisch krank reisen. 3. Übersicht über Deine Erkrankung
Je nachdem wie gut Du dich auskennst, kannst Du diese Übersicht auch selbst erstellen, ansonsten ist Dein Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Erstell eine genaue Übersicht über Deine Erkrankung/ Erkrankungen samt Zeitraum, Medikamenten und der vollen Adresse Deines behandelnden Arztes bzw. Krankenhauses. Schreibe die genaue Diagnose am besten als latainischen Fachbegriff dazu, damit können ausländische Ärzte meist mehr anfangen! Wenn Du diese Übersicht selbst erstellst, änder in einer Version die Schriftgröße auf ganz klein, so dass Du diesen Zettel auch immer im Portmonee bei Dir tragen kannst. Am besten auf rotem Papier gedruckt, oder zumindest leuchtend, farbig gekennzeichnet.
Chronisch Krank reisen … 4. Impfungen 6 Monate eher planen!
Du leidest unter einer chronischen Erkrankung, möchtest Dich davon aber nicht unterkriegen lassen und trotzdem die Welt (als Camper o.ä) erleben? Klasse! Aber für einige Reiseziele (und die können auch durchaus in Europa und erst recht in Nordafrika liegen) sind Impfungen vorgeschrieben oder zumindest sehr zu empfehlen. Viele chronische Erkrankungen gehen aber mit der Einnahme von Medikamenten und einem herabgesetzten Immunsystem einher. Ich selbst habe z.B. immer wieder riesen Probleme, wenn es um das Thema Impfen geht. Denn durch die Immunsebressiva ist mein Immunsystem heruntergefahren. Impfen setzten aber ja genau da an, man bekommt einen winzigen Teil „Krankheitserreger“ gespritzt, so dass das eigene Immunsystem genau dagegen Antikörper aufbauen kann.
Damit Du das ganze Impfthema abschließen kannst und nicht mehr unter irgendwelchen Nebenwirkungen leidest, solltest Du damit am besten ca. 6 Monate vor Deiner Reise starten. Sprich aber UNBEDINGT vorher mit deinem Doc ab, welche Impfen für dich und Deine Reisen wirklich wichtig sind.
Zur Not klärst Du das alles nochmal mit einem Reisemediziner ab. Infos über die wichtigsten Reiseimpfungen auf deutsch findest Du z.B. auf der Seite des Deutschen Instituts für Tropenmedizin und internationale Gesundheit.
Chronisch krank reisen … 5. denk an Deine Medikamente!
Ganz klar ist natürlich, dass Du auch „on tour“ Deine Medikamente weiternehmen musst. Was auch bedeutet, Du musst ausreichend Medikamente dabei haben und es kann nie schaden, noch eine kleine Reserve an Bord zu haben. Bei kurzen Touren ist das alles sicherlich kein großes Problem, möchtest Du aber mehrere Wochen oder gar Monate verreisen, benötigst Du einen größeren Vorrat an Medikamenten. Da kommen wir dann wieder auf den 2. Punkt zurück…. hole Deinen Doc mit an Bord!
Solltest Du Medikamente benötigen die z.B. gekühlt werden müssen, ist das alles nicht immer ganz leicht zu bewerkstelligen. Klar, in einem Womo/ oder Wowa gibt es einen Kühlschrank, aber je nachdem wie warm es draußen ist, bzw. der Kühlschrank anfangs über 12 Volt läuft, kühlt dieser vielleicht nicht ausreichend. Dafür gibt es aber spezielle kleine Kühltaschen, die extra für Medikamente hergestellt wurden. Dein Arzt, manchmal auch ein Sanitätshaus, kann dich da beraten!
Chronisch krank reisen … 6. VORSICHT andere Länder, andere Regeln!!!
Informiere dich UNBEDINGT vor einer Reise über die Einfuhr Deiner Medikamente in ein anderes Land. Das Thema kann selbst in unseren direkten Nachbarländern sehr, sehr schnell übel enden. Kleines Beispiel, ich selbst nehme täglich neben den Imunsupressiva auch eine raltiv hohe Dosis Morphium. Was auch bedeutet, wenn ich z.B. plane, ich könnte die nächsten 3-4 Monate durch Frankreich, Dänemark oder, oder, oder tingeln, habe ich auch eine hohe Anzahl an Morphium an Bord, was bei iiiiirgendeiner blöden Kontrolle ganz schnell schwierige Fragen aufwerfen könnte. Denn für den Zoll oder die Polizei ist vielleicht erstmal nicht klar, ob diese Medikamente zum Eigengebrauch sind, oder ob ich auf dem Weg zum nächsten Dealer bin.
Auch wenn ich einen super tollen Hausarzt habe, der voll und ganz hinter mir steht, musste ich zu Beginn meiner Womo-Touren extra zum Gesundheitsamt. Dort musste ich knapp eine Stunde lang sämtliche Fragen über meine Erkrankungen, OP’s usw. beantworten, vorher mussten säääääämtliche Unterlagen eingereicht werden und das alles war schon echt ziemlich aufwendig, bis ich dann letztendlich ein Schreiben erhalten habe, auf welchem ganz offiziell steht, dass die Bundesrepublik Deutschland bestätigt, dass ich aus gesundheitlichen Gründen zum Eigenbedarf größere Mengen dieses Medikamtens transportieren darf.
Dieses Schreiben muss ich jetzt natürlich auch immer dabei haben, damit ich es im Fall der Fälle vorzeigen kann.
Wie auch immer… wichtig ist, dass Du dich frühzeitig damit beschäftigst, denn dieses ganze Verfahren dauert einige Wochen!
Chronisch krank reisen … 7. Autofahren trotz Medikamente
Schwieriges Thema, weil wenn wir eherlich sind… es kann all eure (Road Trip) Träume (erstmal) zur nichte machen! Darum auch hier wieder… der gute Doc ist wichtig!
Viele Medikamente beeinflussen das Fahr- und Reaktionsvermögen, wodurch es im Strassenverkehr zu erheblichen Unfällen kommen kann. Mal ganz davon abgesehen, dass wir alle so verantwortungsvoll sein müssen, dass wir eben nicht jemand anderen oder uns selbst gefährden, weil uns die Medis so umhauen, könntest Du auch riesen Probleme mit Deinem Versicherungsschutz bekommen, wenn Du verbotenerweise unter Einfluss von Medikamenten Auto fährst. Und sei nicht naiv und denke, das kommt eh nicht raus… ein Alkohol-, Drogen-, Bluttest nach einem Unfall geht rucki zucki und danach kommt es eben raus und damit hast Du ein rieeeeeeesen Problem!!!
Das Gute ist…. bei diesem Thema spielt die Zeit für Dich! Je länger und besser Du auf ein Medikamnet eingestellt bist, um so besser wirst Du dieses Medikament wahrscheinlich auch vertragen und sobald Du keine Nebenwirkungen mehr hast, kannst Du dir von deinem Hausarzt ein Schreiben geben lassen, wodurch du ganz offiziell wieder Autofahren darfst.
Schwieriger wird es natürlich bei Lähmungserscheinungen oder ähnlichem. Sicherlich ist es möglich ein Wohnmobil/ Auto umbauen zu lassen, aber das sind Dinge die Zeit und Geld benötigen. Tu uns zu diesem Thema nur bitte allen einen Gefallen… sei ehrlich zu Dir selbst!!!
Chronisch krank reisen … 8. Thema – Auslandskrankenversicherung
Ich hasse diese Versicherungsthemen… aber gerade in unserem Fall sind sie doppelt wichtig! Ganz, ganz, ganz wichtig ist eine Auslandskrankenversicherung, allerdings aufgepasst… hier gibt es einige Knackpunkte. die Du beachten solltest.
Als aller erstes die Frage (und dabei ist es eigentlich egal ob Du krank bist oder nicht!)… wie lange darfst Du dich am Stück im Ausland aufhalten, dami der Versicherunggsschutz gültig ist? Häufig ist die Frist reeelativ kurz… bei z.B. maximal 1 Monat. Wenn Du aber länger unterwegs bist und krank wirst, hättest Du ein Problem.
Es gibt aber auch Versicherung die einen längeren Schutz ermöglichen, oder Zusatzoptionen anbieten, da musst Du dich informieren.
Zweite wichtige Frage... sind Deine bestehende Erkrankung bzw. daraus resultierende mögliche Folgeerkrankungen auch abgedeckt??? Oftmals ist das leider nicht der Fall! Gerade das Thema mit den möglichen Folgeerkrankungen ist schwierig… denn das könnte natürlich vieles sein. Wenn ich z.B. stolper und mir ein Bein breche, könnte eine doofe Versicherung sagen… ist sie gestolpert, weil durch ihren Rücken plötzliche die Kraft im Bein gefehlt hat? Ist sie gegen die Wand gefahren, weil sie durch die Schäden in der Halswirbelsäule krämpfe in den Händen hatte? Ganz schwieriges Thema, aus dem euch gerne ein Strick gedreht wird! Achtet also unbedingt darauf, ob bestehende Erkrankungen voll und ganz mit abgedeckt sind!
Dritte wichtige Frage (gilt wieder für alle Leute) … wer entscheidet letztendlich über Deinen Rücktransport, sollte dies tatsächlich mal nötig werden? Gerade im Ausland sind deutsche Patienten manchmal sehr, sehr gern gesehen, da die Versicherung hohe Untersuchungskosten usw. sicher bezahlt. Ich weiß, die Meinungen zu diesem Punkt gehen auseinander, aber mir persönlich war wichtig, dass ein deutscher Arzt entscheidet, ob ein Rücktransport nötig ist. Ich habe einfach das Gefühl, im Fall der Fälle lässt sich dieser Schritt mit einem deutschen Arzt besser klären/ verhandeln, als mit dem Arzt am Urlaubsort.
Da dieser Punkt aber durch eine chronische Erkrankung echt kompliziert werden kann, solltest Du das ganze am besten mit einem Versicherungsprofi offen und ehrlich besprechen. Wenn es ein guter Mann/ Frau ist, findet er/sie die beste Versicherung für Dich. Meine Auslandskrankenversicherung läuft über die Hanse Merkur mit einer zusätzlichen Option, die nicht ganz billig ist. Aber… was für mich richtig ist, muss noch lange nicht auf Deinen Fall passen, darum bringt Dir diese Info nicht wirklich viel! Du musst die Versicherung finden, die zu DEINEN Reisen passt.
Chronisch krank reisen … 9. die „Sicherheit“ im Hintergrund
Ich kann Dir nur wärmstens ans Herz legen, bezieh eine Person in Deine Pläne ein, der Du 100% vertraust und von der Du dir auch sicher sein kannst, dass sie alles mögliche und nötige unternimmt, wenn ihre Hilfe gebraucht wird. Das kann jemand aus der Familie sein, dass kann auch der beste Freund sein, wichtig ist nur… sie MUSS AUCH IN DER LAGE SEIN, Dinge für Dich zu organisieren, wenn Not am man ist.
Ich wüsste z.B. ich kann meinem Vater zwar 100%ig vertrauen, aber er ist einfach nicht der Typ der gut organisiere kann, der sich vielleicht mit Ärzten oder gar der Polizei anlegt, oder, oder, oder… darum wäre mein Pa einfach nicht die richtige Person.
Setz Dich am besten einmal mit dieser Person in Ruhe zusammen, bereite vorher eine Mappe mit folgenden Kopien vor und besprich einmal in Ruhe, was zu tun wäre weeeennnnn:
- Personalausweis/ Reisepass
- Fahrzeugschein
- Versicherungspolicen
- ADAC Kundenummer (o.ä)
- Adresse des Hausarztes/ beh. Arztes
- Übersicht Medikamenteplan
- Übersicht Erkrankungen
- Übersicht Medikamenten Unverträglichkeiten, oder wenn es sonst irgendetwas gibt, was ein Arzt im Notfall wissen sollte.
- Patientenverfügung
- Organspendeausweis
- Telefonnummern von wichtigen anderen Personen, die vielleicht informiert werden sollen.
Und je nachdem wie Du reist:
- Anschrift des Hotels, Campigplatzes
- Sollte es sowas geben, fester Routenplan
- Flugnummer
- Kopie Heimtierausweis (gibt es rund um den Hund etwas besonders wichtiges zu wissen, z.B. lässt sich gar nicht von Männern anfassen, Allergie gegen ein bestimmtes Futter?)
Trage dann natürlich auch einen gut zu erkennenden „Notfall Zettel“ im Portmonee, auf dem die Telefonummer/ Handy Nummer Deiner Vertrauensperson steht.
Zuletzt, in meinem Fall gibt es zwei Personen, die mich jederzeit über mein Handy orten können. Ich finde das eine sehr gute Möglichkeit, aber dass muss natürlich jeder für sich entscheiden. Die Möglichkeit bietet mittlerweile aber jedes Smartphone.
Chronisch krank reisen … 10. trage Dich in die Kriesenvorsorgeliste ein
Ein Punkt den sicherlich noch nicht alle kennen, der aber auch „gesunde Leute“ interessiere könnte!
Sicherlich eine Möglichkeit, die eher für alle Langzeitreiseden gilt. Wobei… grundsätzlich kommt es dabei gar nicht auf die Dauer der Reise an und SCHON GAR NICHT auf das REISEZIEL!!! Aber ich kann natürlich verstehen, wenn man diese Möglichkeit nicht für den Wochenendurlaub nutzen möchte… wobei?!?
Wie auch immer… Du hast auf jeden Fall die Möglichkeit, dich über die Internetseite des auswärtigen Amtes, auf eine „Krisenvorsorgeliste“ zu setzten. Dabei geht es nicht (nur) um Reisen in irgendwelche Kriesengebiete oder so, diese Liste gilt für alle Auslandsreisen!
Bedeutet, Du trägst dich mit allen nötige Daten in diese Liste ein und SOLLTE es z.B. in deiner Urlaubsregion zu einer Naturkatastrophe, einem Anschlag oder auch nur einer plötzlichen Reisewarnung kommen, weiß das auswärtige Amt sofort, oki doki, die Isa ist da gerade unterwegs, wir sollten mal schauen ob es unsere deutsche Bürgerin gut geht, sie Hilfe benötigt.
Ihr kennt doch sicherlich alle diese Nachrichten: …. das „Auswärtige Amt“ bestätigte, dass noch 3 deutsche Touristen vermisste werden… genau dafür ist diese Kriesevorsorgeliste gut und je nachdem wie „ausgefallen“ das Reiseziel ist, um so wichtiger ist der Eintrag in eine solche Liste. Wenn Du dich da ordentlich einträgst, ist Dir die Unterstützung des Konsulates gewiss. Ich selbst habe dies zum erstemal vor meiner lange Schweden Tour gemacht (damals noch schriftlich) denn ihr wisst schon… im Wald da sind die Räuber! 😉
Nein, Spaß bei Seite… ich finde diese Möglichkeit tatsächlich ganz gut. Heutzutage könnte selbst eine Reise in die Türkei zu Schwierigkeiten führen, Anschläge können immer und überall passieren, es muss also nichtmal der Road Trip durch die entlegenste Wüste sein. Plus nimmst Du im Fall der Fälle Deinen Anngehörigen viel Arbeit ab.
Den Link zu weiteren Informationen findest Du hier: Infos Auswärtiges Amt der BRD und über diesen Link gelangst Du direkt zur Ameldung: Anmeldung Krisenvorsorgeliste
Solche Listen gibt es mittlerweile für fast jedes Herkunftsland. Wenn Du aus der Schweiz, Österreich oder z.B. den Niederlanden kommst, dann findest Du diese Liste auch über Dein „Auswärtiges Amt“ (keine Ahnung wie dieses Amt in den versch. Ländern heißt, da musst Du mal googlen, aber diese Listen gibt es! Auf der niederländischen Seite war ich auch bereits.)
Chronisch krank reisen … 11. denk an Deine Reiseapotheke
Ich habe es schon soooooo oft gesagt, eine gute Reiseapotheke ist für alle Camper, Urlauber, Reisende sooooo wichtig und nochmal doppelt wichtig, wenn Du unter einer chronischen Erkrankung leidest.
Ich selbst z.B. hatte durch die viele Medikamente vor einigen Jahren ein Leberversagen, an dem ich fast krepiert wäre, was bis heute für mich bedeutet, ich darf z.B. kein Paracetamol mehr einnehmen. Dieser Wirkstoff ist aber in einigen der „normalen“ freiverkäuflichen Schmerzmittel enthalten. Für mich wäre es echt schwierig, einfach mal im Ausland in eine Apotheke zu stiefeln und ein 08/15 Schmerzmittel zu kaufen, erst recht, wenn ich die Sprache des Landes nicht wirklich gut beherrsche. Ähnliches gilt natürlich für das Thema „Wechselwirkungen“, wenn Du also bereits Medikamente einnimmst ist es immer schwierig, einfach irgendwas dazu zu nehmen.
Darum ist es soooooo wichtig, dass Du mit einer guten Reiseapotheke los düst, die speziell auf dich und Deine Krankheit ausgelegt ist. Dein behandelnder Arzt wird dich da sicherlich mit Rat und Tat unterstützen, Du musst dich nur drum kümmern! Aber für viele Themen dieser Liste gilt ja immer das selbe, Du musst dich EINMAL drum kümmern, wenn Du dies aber getan hast, ist das Thema für immer durch, oder Du musst nur hin und wieder mal „aufstocken“.
Du hast also nicht vor jeder einzelnen Reise so viel zu erledigen.
Chronisch krank reisen… 12. online Apotheken, der Retter in der Not!
Wenn Du mal einen ruhigen Abend hast, beschäftige Dich mal mit dem Thema „online Apotheken“, die können sich als Retter in der Not herrausstellen.
Solltest Du unterwegs sein und aus welchem Grund auch immer, Dir gehen die rezeptpflichtigen Medikamente aus, können „online Apotheken“ weiterhelfen. Dazu solltest Du dich aber am besten bereits vorher angemeldet haben und dich mit dem Thema beschäftigt haben. So ganz unkompliziert ist es nämlich nicht. Du musst einmal deine personalien bestätigen und dann muss euer behandelnder Arzt das Rezept am besten auch direkt zu dieser online Apotheke schicken, während ihr euch im Ausland befindet (oder ihr habt jemanden der das für euch erledigt) .
Bevor die ganze Reise aufgrund fehlender Medikamente vorzeitig beendet werde muss, sind online Apotheken eine gute Möglichkeit…. wenn man sich vorher einmal angemeldet hat. Außerdem solltest Du darauf achten, dass diese Apotheke auch ins Ausland verschickt, da gibt es unterschiede. Oder aber… Du hast einen netten Arzt und sehr, sehr liebe Freunde/ Familienangehörige, die dir die Medikamente nachschicken, aber vorsicht… das könnte schon wieder Probleme mit dem Zoll geben!!!
Darum… am besten ist es natürlich, wenn Du von Anfang an ausreichend Medis mitnimmst!
Chronisch krank reisen… 13. WUUUUUUSAAAAAAR!
Damit Du trotz deiner chronische Erkrankung reisen und eine solche Tour auch wirklich genießen kannst, ist letztendlich eines ganz wichtig… BLEIB RUHIG!
Ja, ich weiß… diese „grundlegende, tiefe Entspannung“ zu finden ist schwierig, gerade als chronisch kranke Person. Glaubt es mir, ich kenne dieses eigene Verhalten viel zu gut… immer wieder horcht man in sich hinein und wenn da gerade „nichts ist“, ist man fast schon erstaunt. 🙂 Ja, ja, ja… kenne ich! Und ich möchte auch nicht sagen, dass dieses „in sich rein horchen“ grundsätzlich falsch ist. Nee, das glaube ich nichtmal, denn ich bin davon überzeugt, kein Arzt dieser Welt kennt den eigenen Körper so gut wie man selbst und wer dauerhaft „krank ist“, kennt seinen eigenen Körper „super, spezial extrem gut“. Ein bisschen wie ein Leistungssportler, nur auf einer ganz anderen Weise.
Nichts destot trotz muss Du damit aber irgendwann mal aufhören!!! Es tut dir nicht gut, wenn Du dich selber immer und immer wieder „kontrollierst“. Die ersten leichten Bauchschmerzen sind eben meist kein erneuter Herzinfarkt, sie entstehen auch nicht durch einen Nierenstein und es muss auch kein neuer Schub deiner chronisch, entzündlichen Darmerkrankung sein…. sondern meist ist es eben der „querliegede Pups“ 🤷🏼♀️ (Ich spreche natürlich von Jungs…. Mädchen pupsen ja bekanntlich nicht!😉)
Lerne Deinem Körper wieder zu vertrauen! Ich bin mir 100.000% ig sicher… wenn Dein Körper wieder so weit ist, dass Du Lust hast zu reisen, dass Du Lust auf ein anderes Klima, neue Gerüche und ganz viel „Input “ hast, dann ist er wahrscheinlich schon 10 Schritte weiter als Du es selber zu glauben vermagst!
Nimm dich selber ernst und gib Dir Raum, aber höre auf Dich ständig nur noch mit Dir selbst zu beschäftigen, dafür ist die Welt um dich herum viel zu schön!!!
Fazit …. campen, urlauben, reisen trotz einer chronischen Erkrankung
Ich denke bei diesem ganzen Thema sollte klar sein, natürlich musst Du einen gewissen „Gesundheitszustand“ erreicht haben, damit so eine Reise trotz chronischer Krankheit „funktioniere“ kann. Heute im Krankenhaus liegen und morgen los fahren… das funktioniert nur selten. Wenn ihr aber bereits eine ganze Weile mit eurer Erkrankung lebt und „tierisch bock“ habt zu reise…. dann tut es auch!!!
Mittlerweile ist es fast 6 Jahre her, dass ich mir den Traum vom Womo erfüllt habe und ich kann mit bestem Gewissen sagen, ich habe die Entscheidung auf keiner einzigen Reise bereut, trotz dreier unterschiedlicher dauerhaften Erkrankungen.
Gibt es auch heute noch Momente in denen ich ein bisschen „schiss“ habe… JA DIE GIBT ES!!! Kurz nachdem dieser Blog online gegangen ist, hatte ich durch eine dieser chronischen Erkrankungen eine Nierenkolik zusammen mit einem Darmverschluss und obwohl diese Nacht mittlerweile einige Jahre hinter mir liegt, habe ich bis heute bei jedem Bauchgrummel Panik, dass es nochmal los geht. Das waren „Gefühle“ die sich deutlich eingebrannt haben. 😬😭 Und ja…. wenn es wieder los geht und ich bin gerade unterwegs… dann wäre das ziiiiiiiiiemlich bescheiden. Aber jetzt mal ehrlich… soll ich mich aus diesem Grund, aus einem „was wäre wenn es vielleicht mal irgendwann los gehen köööönnte“ komplett davon abhalten lassen, das zu tun was ich mag?
Das wäre doch Schwachsinn!!!
Um es nochmal ganz, ganz deutlich zu sagen, auch wenn es „weh tut“: Es ist SCHEISS EGAL was Du machst, was Du dir wünschst, oder was Du darüber denkst, das Grundsätzliche an einer chronischen Erkrankung ist numal, dass sie dich Dein GANZES LEBEN LANG BEGLEITEN WIRD!!!! (Es sei denn, irgendeine Forschung macht riesige Schritte)
Ja, natürlich ist das nicht fair und jaaa, natürlich wünscht sich jeder etwas anderes als ein Leben lang mit „Problemen“ zu kämpfen, aber Du musst Dir einfach darüber bewusst werden… Du wirst es nicht ändern können! Was Du aber ändern kannst, ist Deine Einstellung mit dieser Krankheit zu leben! Du hast vielleicht nicht die Wahl zwische Gesund und „Kränkelnd“, aber du hast die Wahl, ob deine chronische Erkrankung der Teufel ist, der dein Leben bestimmt, oder ob sie das Teufelchen ist, das hin und wieder auf Deiner Schulter sitzt.
Gott sei Dank hast Du viele, viele Möglichkeiten um so sicher wie möglich zu reisen. Wenn Du diese 13 Punkte beherzigst, deine Vorbereitungen früh genug beginnst und einfach ein bisschen „planst“, dann hast Du dich wirklich gut Vorbereitet und kannst entspannt reisen!
Zum Schluss noch ein Gedanke, der mir zu Anfang extrem geholfen hat meine ständige Grübelei und Unsicherheit los zu werden: Wo liegt denn der riesen Unterschied, ob es Dir mal auf reisen schlechter geht, oder zuhause? Wo liegt denn der rieeeeeesen Unterschied zwischen „kräkelnd“ im Womo/Wowa (oder Hotel) zu sein, oder genau so kränkelnd zuhause zu liegen? Und ist dieser Unterschied so groß, so wichtig, so mächtig, dass Du grudsätzlich zuhause wirklich besser aufgehoben bist?
Ich kann Dir nur sagen, trau Dich!!! All das Risiko, all das „was wäre wenn“, wird von den glücklichen, entspannten, wunderschönen und exttreeeeem stärkenden Eindrücken einer Reise wett gemacht.
Außerdem gehst Du ja jetzt sehr gut vorbereitet auf Dein ganz persönliches Abenteuer und das kann eben auch der Campingurlaub an der holländischen Nordseeküste sein! Es kann… aber es muss nicht immer gleich die Fehrnreise sein!
Also, leg los, erfülle Dir Wünsche und ich sage wie immer… bleibt (so) gesund (wie möglich)!
Hat Dir der Artikel gefallen???
Dann würdest Du mir ein ganzes Stück weiterhelfen, wenn Du kurz auf das passende Sternchen klickst! DANKE
MEHR VON ISASWOMO – SCHAU DICH UM:
Konnte nachdem ich auf FB gesehen hab das du n neues Thema hast nicht abwartes dieses zu lesen, da es genau auf mich zutrifft, und natürlich auf ettliche andere… Aberrrrrr…. ich habe schon lange mal auf so n Treat gewartet (egal bei welchem Blogger), und muss sagen stimme dir zu 100% zu… und bin froh das es Mehrere mit solchen „Problemchen“ gibt.
Vorallem wenn man das „Manktum“ was man hat, optisch nicht sichtbar ist. Man humpelt nicht, weil man kein Holzbein hat, Man hat keine Narbe die über das ganze Gesicht geht, oder oder oder…. Ich höre es immer wieder, du hast doch nichts…
Nur weil man nichts sieht, muss man nichts haben.
Ich sag immer meine Krankheit ist so n bissl was wie n versteckter Zwilling, er/sie/es meldet sich meist wenn man es nicht erwartet.
Danke für diesen ausführlichen Artikel.
Damit hast du dir den Cappu wenn man sich mal über den Weg läuft redlich verdient.
Danke für deinen Optimismus gepaart mit ner Schaufel Humor.
LG vom grünen Feld.
Hallo Olaf :-),
ich gebe Dir natürlich recht, dass eine „versteckte“ Krankheit die Lage nicht immer einfacher macht. Krank zu sein, ohne krank auszusehen…. führt einfach schnell dazu, dass die Umwelt denkt, ach der/ die stellt sich aber auch an. Was ich persönlich übrigens ganz, ganz oft bei Ärzte so empfunden habe.
Andererseits muss ich natürlich auch sagen… ICH BIN SOOOOOO FROH, DASS MAN MIR MEINE „BEHINDERUNG“ NICHT MEHR WIRKLICH ANSIEHT! Denn ein Leiden, ein äußerer Markel… der ist auch nur schwer zu ertragen. Ganz eherlich… ich versteh genau was Du meinst und ich weiß, dass Du es so nicht meinst 🙂 Aber ehrlich… ich habe den HÖCHSTEN RESPEKT vor Meschen die ihr Leben leben trotz eines deutlich sichtbaren Problems. Die zwei Jahre im Rolli waren schwierig, aber ein Rolli ist in der Gesellschaftt „anerkannt“, da schaut dich keiner doof an, wegen des Rollis allein. Aber hätte ich z.B. heftige Ausschläge im Gesicht, Verbrennungen oder, oder, oder…. ich glaube damit käme ich echt nicht klar.
Wie gesagt… ich weiß genau, dass Du das nicht meinst… krank sein ist halt aus allen Sichtpunkten schei..e! 😉
LG Isa 🙂
Ein sehr guter Artikel, der das Thema von allen Seiten sehr ausführlich behandelt. Jemand der schon länger chronisch krank ist und seine Krankheit auch so akzeptiert wird dir in den allermeisten Punkten Recht geben.
Und für jemanden, der noch nicht lange chronisch krank ist, ist dieser Artikel ein echter Mutmacher, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, sondern nach vorne zu schauen und es mit den erforderlichen Voraussetzungen einfach mal zu versuchen.
Hallo Uwe,
vielen, vielen Dank…. freut mich natürlich sehr, dass der Artikel ganz hilfreich sein kann… so war es gedacht.
Ganz liebe Grüße und dir/ euch weiterhin vieeeeele schöne Touren
Isa
Mein Respekt vor dir wird mit jedem Beitrag größer… ein sehr guter Artikel. Kennst du diese Doku? https://www.youtube.com/watch?v=M4qjL_iK8JY&t=49s Die Frau ist nicht nur schon 75, sondern auch chronisch krank und lebt seit einigen Jahren im Wohnmobil. Viel Spaß beim Gucken, Gruß Uschi
Hey Uschi,
ja die kenne ich tatsächlich und was die Frau so macht ist schon beeindruckend. Mir maaaaaanchmal schon etwas zu mutig, aber gut… ich weiß auch icht welche Vorkehrunge sie so im Hitergrund getroffen hat. Aber ein tolles Beispiel ist sie auf jeeeeeeden Fall.
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa 😉
Hallo Isabell, super Beitrag!! Bin der Auffassung, dass jeder mit seinem „Handicap“ zunächst mal selber fertig werden muss. Das eingebildete, meist dumme Geschwätz der anderen hilft nichts! Gruß – Thomas
Hallo Isa,
vorab schon mal ein großes Lob. Ich habe selten einen Blog so gern gelesen wie den deinen.
Informativ, interessant, fesselnd, mit tollen Bildern einfach klasse! Ich brauche nur deine Zeilen zu lesen und fühle mich gleich FREI und ERHOLT!
Da auch ich mich mit einer chronischen Erkrankung herumplage, ist so ein „Van-lifestyle“ schon seit vielen Jahren ein Traum von mir, welchen ich nun endlich beginne mir zu erfüllen.
Das ist natürlich (wem erzähle ich das ;-)) mit viel Arbeit und Energie verbunden. Dies schwächt nicht nur den Körper sondern auch den Geist. Da ist es eine Wohltat, einen Beitrag wie diesen über die „Lewitz Region“ zu lesen.
Die „Lewitz Region“ scheint ja übrigens tatsächlich so etwas wie ein Geheimtipp zu sein. Ein „Hotspot“ quasi, der es verdient, in eine entsprechende Liste aufgenommen zu werden. Was ich hiermit auch getan habe ;-).
Lange Rede kurzer Sinn! Vielen Dank für deine tollen Ausführungen. Ich freue mich wieder von dir zu lesen. Alles Gute und bis bald.
Sven
Hallo Sven,
ja bei der Lewitz Regionn ist es wiirklich aktuell noch so, dass Du da ganz viel Ruhe, Platz und Freiraum für dich hast… die Campingwelt hat die Region nooch nicht wiirklich entdeckt, was ja durchaus auch seeeeeeeehr angennehm sein kann, gerade im aktuellen Boom.
Ich drück dir diie Daumen, dass Du dir deinnenn Traum alsbald erfüllen kannst und alles gut funktioniert… wen Du erst einmal den gannzen „Mist“ geregelt hast, wartet eie wunderschöne Zeit auf dich.
Ganz liebe Grüße
Isa
Hallo, gut geschrieben und noch besser sind die Hinweise über Auslandsreisen (EU und außerhalb), Krisengebiete, Medikamentenbeschaffung, evtl. Rückführung usw. Themen, die ich in entsprechenden Zeitschriften nicht gefunden habe. Das sollte vielleicht mal möglich gemacht werden. Nicht jeder kennt diese Seite.
Weiter so !!!!!!!!
Hallo Johannes :-),
vielen, vielen Dank. Das ist natürlich allgemein ein Thema, welches Magazine o.ä ungern aufgreifen ( es sei denn es ist die Apotheker Zeitung 😉 ), weil sie nur darauf warten können, dass es heißt… da hat sich jemand mit einem Thema beschäftigt, von dem er selbst gar nicht betroffen ist. „Kranke Menschen“ und Angehörige können in der Beziehung ja durchaus mal fies sein… wobei ich mich da selber definitiv einbeziehe 😉
Davon abgesehen… ist es natürlich auch für mich/ den Blog ganz nett mal wieder ein Thema gefunden zu haben, dass noch nicht 1001 mal durchgekaut wurde. Aber ich freu mich natürlich, wenn der Artikel ein bisschen weiterhelfen konnte. 🙂
Ganz liebe Grüße von nebenan
Isa 😉
Liebe Isa,
wie wohltuend das von dir zu lesen. Ich war heute – ja heute! – das erste mal mit meinem Wohnmobil unterwegs – einem Zwillingsgefährt deiner Omi – einem DETHLEFFS GLOBETROTTER A 5250 Esprit – unterwegs. Heute war auch einer so einer Tage.. wo zwar die Sonne schien.. aber mein Körper schrie: MÜDE.. Was war ich froh das die Neugierde siegte und ich mit samt Hundefreundin ins Wohnmbil begab.. auf nach Aalten.. und dort habe ich geparkt und bin spazieren gegangen, nach einem kurzen Einkauf habe ich dann auf einer kleinen Anhöhe mein Abendessen genossen. All das hat mir gut getan. Klar die Knochen taten weh.. aber mit einer Schmerztabletten und viel Sonne auf der Haut wurde es sofort wieder besser… ach.. es war die richtige Entscheidung. Meine chronische Erkankung bleibt.. aber mein Kämpferwille auch und mein neues Wohnmobil ist mittel zum Zweck.Danke dass es dich hier im WWW gibt! Lg
Eva
Hallo Eva,
na da würde ich doch mal sagen, ALLES RICHTIG GEMACHT! Besser wäre es dir zuhause in Deinen festen 4 Wänden gaaaaanz bestimmt auch nicht gegangen. Vielleicht auch nicht schlechter, aber besser ganz sicher nicht. So bist Du aber doch noch raus gekommen, hast frische Luft „geschnuppert“ und es war einfach wieder etwas anderes für „Körper und Kopf“. Toll, dass Du es durchgezogen hast. 🙂 …. und ganz, ganz lieben Dank für Deinen Kommentar… das geht runter wie Öl 🙂
LG Isa
Liebe Isa,
wie schon mal geschrieben, bewundere ich Dich und Deine Haltung trotz oder/und wegen Deiner Krankheit.
Ich bin zwar schon über 70 aber mir geht es blendend und ich mache Fahrten im (Expeditions-LKW)-Womo, wo ich leider keine Partner finde, die diese „Strapazen“ mitmachen wollen.
Das war leider schon vor einem halben Jahrhundert so, als auf meinen Fahrten in Südalgerien die 20 jährigen klagten: „Tja Harald, war ja ganz nett, aber eigentlich wollte ich Urlaub machen.“
Merke: Wenn nach einem Tag schaufel im Sand die Mundwinkel herabhängen, ist die innere Einstellung falsch!
Ich wünsche Dir und Milla noch viele tolle Reisen!!!
Saharald
Hi Harald,
🙂 🙂 🙂 … da frage ich mich doch gerade, schaufelst Du oder lässt Du schaufeln 🙂 😉 … ich glaube nach einem Tag schaufeln, während Du mir zuschaust und Kaffee trinkst, da würde auch meine Mundwinkel hängen. 😉
Insgesamt gebe ich Dir aber absolut recht wenn Du sagst… einen Partner zu finden, der das alles mit einem erleben möchte und mit dem man die Sachen auch selber erleben mag, ist edht nicht so einfach zu finden unnd wenn ich mitbekoomme wie so manche Kollegen Tag ein Tag aus zusammen ihren Allttag auf engstem Raum verbringen… puhhhhhh Hut ab! Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu in der Lage wäre.
Ob schaufeln oder nicht… iich hoffe aber Du hattest einen wunderschönen Tag heute 🙂
Hi Isa,
ich (62) bin gerade dabei, die letzten Dinge zusammen zu suchen, weil ich ab Samstag wieder unterwegs bin. Ich habe schon lange dieses Thema gesucht, da ich Parkinson habe und neuropathische Schmerzen. Darum brauche ich neben anderen Hämmern auch ein Schmerzpflaster mit Buprenophin 10 mikrogramm/h. Ich habe ein ganz seichtes Gefühl im Magen, wenn ich mir vorstelle, ich werde in einen Unfall in Spanien verwickelt und die Guardia Civil bekommt mit, dass ich das Pflaster trage. Ich habe mir zwar ein Schreiben geben lassen, bin mir aber nicht sicher, ob es ausreicht. Könntest du mir deine Einschätzung dazu geben?
Dein Artikel ist wunderbar und Balsam für meine Seele. Jeder in meinem Umfeld sagt entweder, ich bin ein verrückter Held oder ein Verrückter (ohne Held). Naja, ein gewisses Risiko ist definitiv dabei. Ich wurde in Barcelona nachts um 04:00 auf einem Video überwachten Platz von 3 Typen überfallen. Nachts bin ich nicht in der Lage zu gehen. Was tun? So laut brüllen, dass sie abhauen.
Seitdem habe ich (fast) keine Angst mehr
Hi Christian,
ich kann Dir natürlich keine „Rechtsberatung“ geben, sondern nur sagen, was ich denke bzw. wie ich es an Deiner Stelle machen würde. Da Du nach Spanien fährst, was ja in der EU liegt, ist dieses Schreiben schonmal gut und wichtig, das solltest Du auf jeden Fall dabei haben und auch sehr gut drauf aufpassen (mach Dir am besten noch ein paar Kopien zur Vorsicht). Ich würde an Deiner Stelle damit aber nicht außerhalb der Eu unterwegs sein (mach also besser keinen Abstecher nach z.B. Marokko) und auf Dauer würde ich mich mal um so ein offizielles Schreiben vom Gesundheitsamt bemühen. Das wird aber einige Wochen/ Monate dauern, bis dahin hast Du ja das „inoffizielle“ Schreiben, was auf jeden Fall schonmal gut ist.
Und zum Thema Überfall… naja, das wichtigste ist sicherlich erstmal gute Plätze zu nutzten. Keine Rasthöfe, keine Autohöfe und auch keine normalen Parkplätze in Städten. In größeren Städten würde ich z.B. nie frei stehen, sondern mir immer entweder einen richtigen City Stellplatz suchen, auf dem ich dann mit vielen anderen Campern stehe, oder einen Campingplatz mit guten Verkehrsanbindungen. Städte und Rasthöfe sind einfach „gefährlicher“ als kleine Dörfer am ADW. Wobei es natürlich auch so ist, einen 100% ih Schutz gibt es nicht… man kann Risiken nur vermeiden.
Und ansonsten gibt es natürlich schier unzählige Möglichkeiten das Wohnmobil sicherer zu machen. Mir fällt z.B. gerade auf anhieb ein… es klingt so, als hättest Du keinen Hund dabei. vielleicht wäre so ein bellender Bewegungsmelder etwas für Dich. Ein Freund hat so ein Teil und das klingt erstaunlich echt. Dazu eine Hundeleine am Womo befestigen und schon sieht es so aus, als wartet ein ordentlicher Schäferhund auf alle, die mal „rein schauen“ wollen. Das ist jetzt nur soo eine schnelle, relativ günstige Idee.
Ansonsten gibt es wie gesagt unzählige Möglichkeiten das Fahrzeug sicherer zu machen und ich bin der Meinung, wie gesagt… einen 100% igen Schutz gibt es nicht, aber jedes Detail was es den Banden schwerer macht, ist gut. Diesen Leuten geht es ja nicht darum „Camper zu ermorden“ (klingt doof, ich weiß, gerade wenn man so etwas schon mitgemacht hat, so ist es aber nicht gemeint!) sondern in 99,9% der Fälle geht es den Leuten darum schnell rein zu kommen und mögliche viel Beute zu machen. Und da ist alles was einen Einbruch erschwert oder Aufmerksamkeit ermöglicht hinderlich.
Ich hoffe ich konnte Dir ein kleines bisschen weiter helfen und wünsche Dir trotz allem eine super schöne Zeit
ganz liebe Grüße
Isa
Hallo Isa
ich bin jetzt über Frauke – Clever unterwegs – auf deine Seite aufmerksam geworden. Ich habe jetzt 12 Jahre WoMo mit Familie hinter mir, und beginne jetzt allein meinen Weg in meinem Leben.
Du gibst uns allein reisenden hier tolle Tipps und Unterstützung, gerade diese Seite zum Thema chronische Krankheiten hat mich in meinem Entschluss nocheinmal bestätigt.
Ich habe mir einen neuen Kastenwagen bestellt – hoffentl. im 1/2 Jahr fertig – und bin dann frei unterwegs.
Auch was das campen betrifft habe ich mit Sicherheit schon einiges an Erfahrung, die ich hier mitbringe.
Bin aber trotzdem von deiner Seite hier sehr angetan und werde gerne immer wieder vorbeischauen, um zu Schauen, was gibt`s Neues, oder auch nur, um mal die eigene Meinung zu hinterfragen.
Gruß Thomas
Hey Thomas,
vielen, vielen Dank und sorry für die späte Antwort, aber ich bekomme aktuell mal wieder sooooo viele Spam Kommentare. Bei mehr als 6000 Kommentare an einem Wochenende allein, dauert das auswählen zwischen richtigen Kommentaren und Spam eine ganze Weile. SORRY!
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles, alles Gute und ganz viel Spaß mit dem neuen Van, sobald es soweit ist. Reisen trotz chronischer Erkrankung ist absolut möglich. Ja, man muss manchmal ein kleines bisschen anders oder längerfristig planen, aber wenn dass erst einmal geschafft ist, kann man wunderschöne Stunden, Tage und Wochen erleben. Ich selbst bin mittlerweile seit fast 8 Jahren immer wieder unterwegs und es klappt! Klar… nicht jeder Tag ist gleich gut und mal kommen eben auch Tage, da bleibe ich eben am Wohnmobil und bewege mich maximal zwischen Campingstuhl und Sitzecke hin und her… aber, das sind ausnahmen und vor allem… diese Tage hätte ich zuhause mindestens genau so häufig, wenn nicht gar deutlich häufiger.
Also… nur Mut… es klappt!!! 🙂
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa
Hallo Isa, ich kenne Deinen Blog nun schon recht lange, bin aber erst heute auf diesen Beitrag gestossen und kann nur schreiben: Stimmt Alles haargenau!! Meine Einschränkungen sind nicht so gravierend, aber das Eine oder Andere werde ich mir zu Herzen nehmen!! In meinem Umkreis gab und gibt es auch einige Menschen, die nur den Kopf schütteln… Aber gerade in diesem Jahr ist mein Pauli Gold wert!! Ich kann meine Familie besuchen und dort auf dem Grundstück stehen – wir sitzen dann auch draussen mit Abstand zusammen!! Die Armen;-)) Und wenn es geht, bin ich auch wieder hier im Norden unterwegs!
Habe Dich auch bei Insta aboniert als „thenot4ever“.
Viel Erfolg weiterhin für Dich und ich sage jetzt auch: Bleib gesund!!
Hey Gabi,
und vielen, vielen Dank! 🙂
Ja das kenne ich leider auch sehr, sehr gut. Puhhhhh, was gab das zu beginn für Kämpfe, du kannst doch nicht, das geht doch nicht, was ist wenn??? Aber ich bin mittlerweile fest davon überzeugt, der eigene Bauch sagt einem schon sehr genau, was geht und was nicht. Und wenn man grundsätzlich das Gefühl hat, momentan geht es mir doch ganz gut, momentan sind die ganz harten Zeiten vorüber… dann ist es auch ganz, ganz wichtig wieder zu leben und zwar mit spaß! Ansonsten bringt einem das alles nix! „Schlecht vor sich hin leben“… dafür ist das Leben viel zu kurz.
Und wie du schon sagst, gerade jetzt ist so ein Womo super… darum finde ich es ja auch so „bescheiden“ dass keine Unterschiede innerhalb der Maßnahmen getroffen werden. Aber gut… was ich denke interessiert leider viel zu wenig 🙂 🙂 😉
Ganz, ganz liebe Grüße und „bleib gesund“
Isa
Hallo Isa,
Ich bin heute auf deine Themen aufmerksam geworden und dar und kann nur sagen Hut ab. Wie Du dein Leben trotz der Körperlichkeit Einschränkungen nimmst und dabei noch Mut machst ist für mich einmalig.
Ich selbst habe auch chronische Erkrankungen und hatte lange Zeit immer wieder Schmerzen. Jetzt sieht es so aus, als wenn ich und meine Ärzte es in den Griff haben. Die Hoffnung stirbt zu letzt.
Das Reisen mit dem WoMo hat mir immer gut getan. Bin soofft wie erging mit meiner Frau besonders am Wochenende unterwegs gewesen, bis wir es kurz vor Corona abgegeben haben. Wir konnten nicht mehr und fanden jede Reise ist eine Qual.
Doch ohne geht es nicht und zu Ostern. Ich hoffe es geht dann noch, holen wir uns wieder ein neues gebrauchtes WoMo und freuen uns sehr darauf.
Dieser Bericht von dir hat mir dazu nochmals Mut gemacht und ich denke das der Schritt der absolut richtige ist.
Wenn wir dann unterwegs sind, hoffe ich dich einmal auf einen Platz persönlich kennenlernen zu können.
Danke und lieben Gruß
Klaus
Hallo Klaus
und vielen, vielen Dank 🙂
Weist du, ich glaube ich habe es auch irgendwo im Artikel erwähnt, wenn du/ ihr momentan schon so weit seid, dass ihr wieder Lust habt mit einem Wohnmobil unterwegs zu sein, dann bin ich fest davon überzeugt, werdet ihr die Reise auch genießen können. Ich habe in den letzten Jahren so oft bemerkt… unser Körper zeigt uns schon sehr genau, was geht und was nicht und wenn die Reiselust erstmal wieder da ist… dann klappt das auch. 🙂 Und wenn man dann dazu vielleicht noch ein bisschen verdenkt und etwas mehr plant, als „gesunde Camper“ dann kann man so eine Womo Reise auch genießen.
Wenn wir denn mal wieder dürfen 🙁 … was ich gerade höre, klingt für uns Camper definitiv nicht gut.
Ich hoffe sehr, dass wir bald alle wieder ganz normal und frei reisen können und im besten Fall, „fahren“ wir uns dann mal über den Weg. 🙂
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa
Ich