Wandern und Camping, das passt für viele Camper perfekt zusammen. Stehen und leben wo es einem gerade gefällt und zudem die umliegende Natur erkunden, PERFEKT!
Dabei erlebt „das Wandern“ seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Früher wurden die Kinder noch Sonntags zum „Familienwandern“ auf den nächsten Berg oder in den Wald verdonnert, heute gilt das ganze als „Outdoor Spektakel der ruhigen Art“ und kommt bei vielen Familien richtig gut an. Sogar Touren über mehrere Tage, samt Übernachtungen auf den unterschiedlichsten Hütten, werden Mittlerweile für Familien angeboten und siehe da… viele dieser Touren sind gerade in Ferienzeiten restlos ausgebucht.
Aber es muss ja gar nicht immer die Überquerung der Alpen sein! Das Besondere beim Wandern ist ja gerade, dass man es überall machen kann und man bis auf ein paar guter Schuhe, einen Rucksack und eine ordentlichen Jacke, keine besondere Austattung benötigt (zumindest wenn man auf Einsteiger Nivau bleibt).
Ich selber habe früher diese Tage geliebt, an denen ich morgens meinen Rucksack gepackt habe, mir Milla geschnappt habe und dann ging es los. Egal ob ich mir ein Schloss oder eine Burg in der Nähe als Ziel gesucht habe, oder wir einfach entlang der Wanderschilder eschlichen sind, irendwo gab es unterwegs immer ein kleines Cafe zur Einkehr und mehr als einmal wurden wir mit einem wunderschönen Blick belohnt.
Da ich selbst allerdings eher zur Gattung der Flachlantiroler gehöre (auch wenn mir die Tagestouren mit Milla früher super viel Spass gemacht haben), wäre es wohl ziemlich lächerlich, wenn ich euch einen Ratgeber zum Wandern schreiben würde. Darum bin ich sehr, sehr froh, dass ich euch heute einen Gastautoren vorstellen darf. Lukas betreibt den Campingplatz in Sölden, ist selber eingefleischter Camper und kennt sich zudem auch in der Bergwelt und beim Wandern gut aus.
Darum überlasse ich Lukas jetzt das Wort und bedanke mich nochmal VIELMALS für seine Arbeit … und wir lesen uns später nochmal wieder.
Wandern und Camping – 8 Tipps die euch hoffentlich auf den Geschmack bringen:
Wandern und Camping – Es gibt viele gute Gründe um Wandern zu gehen. Dabei sieht wohl jeder etwas Anderes vor dem inneren Auge: Schöne Aussichten, das gute Gefühl, wenn du den Gipfel erreichst, interessante Gespräche unterwegs oder aber der belohnende Radler auf der Almhütte.
In der freien Natur lernst du eine komplett andere Welt kennen. Und da man keinen Gipfel erklimmen kann, ohne auch etwas dafür zu tun und sich anzustrengen, gilt eine Bergwanderung als besonders erfüllendes Erlebnis.
Der ein oder andere hat beim Wandern schon wertvolle Lektionen fürs Leben gelernt. Die Natur und die Bergwelt können in dieser Hinsicht großartige Lehrmeister sein.
Hier also die wichtigsten Lehren zum Wandern, die ich aus meinen bisherigen Bergerfahrungen gezogen habe:
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Wandern – Gute Planung ist das halbe Leben!
Ich kenne einige erfahrene Bergsteiger und Alpinisten. Was mich immer wieder erstaunt: Keiner von ihnen würde ohne Vorbereitung eine längere Tour starten.
Bevor es losgeht wird die Ausrüstung akribisch auf Vollständigkeit und Fehlfunktionen überprüft. Die Ration wird kalkuliert und genauestens vorausgeplant. Auch im Hinblick auf die beste Route überlassen Profis nichts dem Zufall.
Nicht fehlen darf außerdem das Überprüfen des Wetterberichts, der Schneelage und der Lawinenwarnstufe.
Viele Probleme in unserem täglichen Leben könnten wir uns ersparen, wenn wir nur hin und wieder ein wenig vorausplanen würden.
2. Immer einen Schritt nach dem Anderen
Beim Wandern ist es lediglich deine Aufgabe einen Schritt vor den Anderen zu setzen – so schaffst du es (im Normalfall) bis ans Ziel. Jeder Schritt, den zu gehst bringt dich näher an den Gipfel.
Oft ist der Weg übersät mit Hindernissen. Dann musst du je nach Hindernis deine Bewegungen anpassen: Über einen kleinen Bach kannst du springen, größere Bäche werden besser Stück für Stück angegangen.
Manchmal musst du schneller gehen und manchmal geht es nur sehr langsam weiter. Im Leben vergessen wir oft, dass uns jeder Schritt – und ist er auch noch so winzig – ein kleines Stück weiterbringt. Am Ende werden wir das Ziel erreichen.
3. Teil dir deine Kräfte ein!
Eine sehr wichtige Lektion, auf die ich mich bei jeder Tour immer wieder aufs Neue besinnen muss, ist es anfangs nicht zu überstürzen. Erfahrene Bergführer wissen es besser!
Ihre Aufgabe ist es nicht bloß sich selber auf den Berg zu bringen, sondern auch die ganze Gruppe. Deshalb ist ihr Schritt von Anfang an gemächlich und bedacht.
Der Schlüssel um fünf, sechs Stunden durchgehend wandern zu können, ist es sich gleichmäßig und langsam zu bewegen.
Es nützt nichts schlampig zu werden oder zu hasten – denn…
4. Deine Arroganz holt dich wieder ein
Startest du zu schnell und verausgabst dich bereits am Anfang, wirst du das später bereuen. Vor lauter Anstrengung kannst du die Umgebung nicht mehr so richtig genießen und bist ständig mit anderen Dingen beschäftigt.
Wie zum Beispiel deinem Atem oder deinen müden Knochen. So wird der letzte Teil der Wanderung zur Qual. Um Herausforderungen auf lange Sicht zu meistern, brauchst du einen langen Atem. Deshalb: Beginne langsam und mit Bedacht!
5. Bleib hin und wieder stehen und genieß die Aussicht
Natürlich ist das große Ziel jeder Wanderung am Gipfel anzukommen. Es gibt nichts Besseres! Trotzdem sollten wir lernen, auch den Weg dahin zu schätzen.
Genieß die Aussicht, riech an den Blumen und lerne an den Erfahrungen, die du machst.
Bereits Konfuzius sagte: “Der Weg ist das Ziel!”
Viele Menschen hasten durchs Leben, als hätten sie einen dringenden Termin nach dem anderen. Am Ende sind sie dann am Ziel angekommen und stellen vielleicht fest, dass es gar nicht so besonders ist.
In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn du auf dem Weg dahin so viel Spaß wie möglich hattest und die Aussicht ohne schlechtes Gewissen genossen hast.
6. Du gibst auf halbem Weg nicht auf
Hast du schon jemals jemanden voller Stolz sagen hören: “Ich war fast auf dem Gipfel!”
Wahrscheinlich nicht.
Wenn du schon Bergsteigen gehst, willst du mit großer Wahrscheinlichkeit auch ganz hinauf. Koste es, was es wolle!
Nicht umsonst wollen viele beim Wandern auch ihr Durchhaltevermögen stärken und ihre Willenskraft antreiben. Wandern und Camping, das kann sogar das Selbstbewustsein stärken.
Oft ist der Anfang am Schwierigsten. Denn bist du erst auf deinem Weg, treibt dich etwas von innen (manchmal auch jemand von außen) an. Im Normalfall gehst du nicht nur den halben Weg.
7. Jeder trägt sein eigenes Gepäck
Du selber trägst die Schuld daran, wenn dein Rucksack einfach zu schwer ist. Denn es wird dir niemand (oder zumindest nur in ganz seltenen Fällen) dabei helfen, ihn zu tragen.
Verabschiede dich deshalb am besten von den Dingen, die dich zu sehr belasten. Umso länger du so weiter gehst, desto schwerer wird dir das Gewicht vorkommen.
Wir alle kennen das auch aus unserem Leben. Neben unzähligen (mehr oder weniger nützlichen) Gegenständen sammelt sich nämlich auch allerlei Immaterielles: schlechte Beziehungen, Schuldgefühle usw. bei uns an.
Im Zweifelsfall ist es immer besser mit leichtem Gepäck zu reisen!
8. Lerne bei dir selbst zu sein
Wir alle sind im Alltag sehr beschäftigt und nehmen uns nicht so viel Zeit für uns selber. Dabei wäre es so wichtig immer wieder anzuhalten und zu reflektieren.
Auch wenn du mit einem Partner oder eine ganze Gruppe wanderst, wirst du viel Zeit mit deinen eigenen Gedanken verbringen. Manchmal ist einfach nicht genug Luft übrig um sich zu unterhalten.
Diese einsamen Momente helfen dir, viel über dich selber zu lernen. Sie holen dich aus dem stressigen Alltag und fokussieren dich wieder auf die wichtigen Dinge.
Wandern und Camping – Fazit und Tipp
Ich hoffe dieser kleine „Wander und Camping Ratgeber“ konnte eure Lust auf eine tolle Tour durch die Berge oder auch entlang der vielen, vielen Wanderwege, in Deutschland und Europa steigern. Ich selbst habe es wie gesagt früher GELIEBT. Leider habe ich diese Wandertage seitdem Milla nicht mehr gut laufen kann, fast komplett eingestellt… und das finde ich wirklich schade. Aber irgendwie bringe ich es auch nicht übers Herz Milla an schönen Tagen im Womo zu lassen und alleine die Region zu „erwandern“.
Ich muss allerdings zugeben, von der echten „Bergwelt“ habe ich keine Ahnung. Die hohen Berchtesgadener Berge habe ich das letztemal im Bauch meiner Ma erklungen 🙂 , darum bedanke ich mich nochmal bei Lukas für diesen tollen Gastbeitrag.
Wenn ihr noch einen super schönen Campingplatz zum wandern und campen sucht, von dem aus ihr die Bergwelt erobern könnt (ok, ok… ihr dürft auch einfach mal vom Womo aus das Bergpanorama genießen), dann schlage ich euch den Campingplatz Sölden vor, Link zur Homepage Camping Sölden .
Ein Platz der absoluten EXTRA KLASSE mit allem drum und dran… direkt im Öztal gelegen! Ja ich gebe es zu, der Campingplatz Sölden ist nicht gerade der aller günstigste Campingplatz auf Erden, aber er ist eben auch ganz, ganz besonder schön und die Umgebung ist schlichtweg GRANDIOS!
Für einige Tage der extra Klasse, egal ob zum wandern, zum Ski fahren oder auch nur zur Entspannung, dafür liegt der Campinplatz in Sölden perfekt. Vielleicht habt ihr ja Lust bekommen und wir sehen uns vor Ort, denn bei mir steht ein Sölden Besuch fest im (schneefreien) Frühjahrsprogramm 2018 und Lukas… na, den werdet ihr dann ganz sicher auch persönlich kennen lernen. 🙂
Ich wünsche euch eine tolle Zeit beim Wandern, Entspannen und Erleben… lasst es langsam angehen, das Ziel läuft euch ganz sicher nicht davon.
Bleibt gesund… eure
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MEHR VON ISASWOMO – SCHAU DICH UM:
Ja, auch in Deutschland kann man sehr schöne Gegenden mit Rucksack geniessen. Ich war vor ca. 5 Jahren vier Tage in der Wutachschlucht (Südschwarzwald) unterwegs. Die Pensionen boten für 25 bis 35 Euro Übernachtung und Frühstück. Die tiefste und am schnellsten wachsende Schlucht Deutschlands ist ein wirklich tolles Naturerlebnis. Bestimmt nichts für Kinder unter 10 Jaren, ab und zu geht es doch etwas steil bergab an den teils sehr engen Wanderwegen. Festes knöchelschützendes Schuhwerk ist ein MUSS für die teilweise glatten Steine oder bemoosten Baumwurzeln. Auch die Nebenschluchten sind sehr sehenswert!
Insgesamt unbedingt empfehlenswert auch im Hochsommer, da die Felsen und Bäume ausreichend Schatten bieten für die, die meinen in Deutschland könne es heiss werden. :-》
Saharald
Hey Harald,
wooow das klingt wirklich schön… sagt mir bisher gar nichts, aber das soll nichts heißen. In den „Bergen“ kenne ich mich ja eh nicht so gut aus, das sollte ich mal ändern. 🙂
Vor ein paar Wochen habe ich noch Wunderschön im WDR gesehen, da hat eine Gruppe mit Kindern (vielleicht so zwischen 6-12 Jahre) die Alpen überquert. Geschlafen wurde in Bergghütten und durch die gebuchte Reise, also mit Bergführer und Gepäcktransport, war das wirklich toll. Ich konnte gar nicht wegschauen. Selbst wenn die Kinder oder auch ein älteres Ehepaar mal eibnen schlechten Tag hatten ging es am nöächsten Tag gut weiter, weil es immer mal wieder die Möglichkeit gab mit dem Koffertransport zu reisen. Das war eine echt super Tour und ich war erstaunt wie selbst die Kids echt gut durchgehalten haben. Selbst ein Hund war mit dabei… und alle waren super Stolz, als sie es letztendlich nach ich glaube 10-14 Tagen geschafft haben. Das sah nach echt viel Spaß aus.
LG Isa 🙂 … und nochmal danke für den Tipp
Vergass noch was Wichtiges:
Die Wutachschlucht ist auch ein Paradies für wasserliebende, etwas grössere Hunde. Sie können immer ihren Durst stillen und ins Wasser der Wutach gehen und dort toben, schwimmen und etwas tauchen. Aber wegen der teilweise etwas stä
Un!!
Outdoor Spektakel der ruhigen Art – in meiner Kindheit war das einfach ein ganz normaler sonniger Sonntag. Danke für die Ehrlichkeit, der Gastbeitrag hat mit gut gefallen. Ich liebe wandern, vor allem “weil es mir lehrt, bei mir selbst zu sein“.
Hi Beate,
ja da gebe ich Dir recht, früher war wandern irgendwie ganz normal, dann war es laaaaange Zeit total „out“ und mittlerweile gehen wieder alle Leute wandern, ganze Familie überqueren in den Ferien die Alpen. Schon toll, solange der Tourismus nicht zuuuuuu stark wird. Denn dann geht leider sehr, sehr viel schönes und vor allem die Ruhe „bei sich selbst zu sein“ immer weiter verloren. Aber noch ist ja alles im (halbwegs) grünen Bereich.
Vielen, vielen DANK und liebe Grüße
Isa 🙂
Danke für die Tipps zum Wandern mit Camping! Das macht ganz viel Lust darauf. Wir werden als nächstes diese Kombination mit Wohnmobil ausprobieren. Werden uns bei einer Wohnmobilvermietung ein Mobil aussuchen und dann an verschiedenen Orten wie Steyr u.a. campieren, die wir intensiv bewandern wollen.
Hey Thomas,
ja ich glaube das wird auch eine echt schöne Tour. Ich bin erade auch in den Alpen unterwegs und die Region ist schon wirklich, wirklich schön… und das aus dem Munde einer Nordsee Tante 🙂
Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Spaß und solltest Du noch Fragen wegen des Womos haben, meld dich einfach.
Isa 🙂
Hallo zusammen…da mein Männe und ich noch sehnsuchtsvoll auf unseren KaWa Warten bin ich zufällig auf diese Seite gestoßen. Wir lieben das Wandern und bald sind wir auch mobil dazu unterwegs. Wir kommen aus dem Chiemgau und die Berge in der Region alle bewandert ..kann ich nur empfehlen…es ist für jeden was dabei von leicht bis schwer. Ich bin noch auf der Suche nach einem Wanderführer mit angegeben CP oder SP für unser WoMo. Vielen Dank für diesen schönen Artikel Isa….Lg vom Chiemsee
Hallo Gisela,
das klingt ja super!!! Und ja… ich muss auch sagen, wandern (oder in der Natur unterwegs zu sein) ist wirklich toll ud es gibt mittlerweile so viele tolle Strecke und Wege, da ist für jeden was dabei.
Ich wünsche euch ganz, ganz viel Spaß mit eurem neue Van und natürlich… dass ihr immer wieder gesund zuhause landet. 🙂
Ganz liebe Dank und viele Grüße
Isa