Vor einigen Tagen habe ich über Instagram einen Post verschickt, in dem es eigentlich um ein ganz anderes Thema ging. Doch durch eure Kommentare und Reaktionen wurde relativ schnell klar, zum Thema Auslandskrankenversicherung gibt es anscheinend viele, viele Fragezeichen. 

 

Auslandskrankenversicherung für Camper…schauen wir uns das Thema nochmal ganz genau an. 

 

HINWEIS vorab… ich werde euch hier KEINE spezielle Versicherung empfehlen. Es wird aber so sein, dass ich verschiedene Anbieter beim Namen nennen werde, sonst wird es unnötig kompliziert.

 

Auslandskrankenversicherung für Camper, brauche ich die? Ich bin doch ganz normal Krankenversichert

 

Meine persönliche Meinung, JA die Versicherung mach Sinn! Wenn ihr im Ausland unterwegs seid, solltet ihr vorab eine Auslandskrankenversicherung abschließen. Ganz, ganz sicher für Reisen weltweit und auch für Europa ergeben diese Versicherungen Sinn.

Ich möchte euch wirklich keine Angst machen, aber ich halte es schon für sehr Sinnvoll, wenn wir mal kurz über Kosten sprechen. Ich habe einige Stunden recherchiert, um an möglichst sichere Informationen zu gelangen. 

Mir war klar, dass das US Kliniksystem unglaublich teuer ist, die DEBEKA Krankenversicherung hat gegenüber Finanztip allerdings angegeben, dass sie ein durchschnittlichen Krankenhaustag in den USA 194.000 Euro kostet!!!

 

Anderes Beispiel aus einem Touri-Urlaub-Hot-Spot-Land

Ein Urlauber bekam während seines Türkei Urlaubes einen Herzinfarkt, musste damit natürlich in die Klinik und in der Klinik wurde ihm ein Stand gesetzt. Bereits nach 3 Tagen wollte, musste, sollte er entlassen werden, weil bereits zu diesem Zeitpunkt eine Rechnung von über 16.000 Euro auf ihn wartete. Davon hat seine normale Krankenversicherung letztendlich 300 Euro erstattet. 

 

Aber damit nicht genug…

eigentlich war er natürlich überhaupt nicht flugfähig. Nicht 3 Tage nach einem Herzinfarkt und dann auch noch mit frischem Stand in den Gefäßen, Luftdruck usw. usw. 

Aber ein medizinischer Rücktransport samt Arzt hätte liegend über 48.000 Euro gekostet.  Absolut nicht privat zu finanzieren! Was hat er also gemacht… er hat sich noch ein paar Tage in irgendeinem Hotel eingebucht und ist dann sozusagen „heimlich“ normal geflogen, wie jeder gesunde Mensch. Dass das wahnsinnig gefährlich war, muss ich hoffentlich nicht betonen. 

Auf solchen Kosten könnt ihr ganz schnell sitzen bleiben, wenn ihr keine Auslandskrankenversicherung habt! 

 

Genau genommen sieht es nämlich so aus: 

Wenn du ganz normal gesetzlich Krankenversichert bist, hast du innerhalb der EU und in Ländern mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen hat, Anspruch auf MEDIZINISCH NOTWENDIGE LEISTUNGEN. 

Aus diesem Grund solltest du deine ganz normale Krankenkassen Karte auch immer on Tour dabei haben. 

 

Anspruch auf medizinisch notwendige Leistungen klingt doch gut, das reicht doch?!

 

Leider nicht wirklich, denn es gibt einige Haken an der Sache zu beachten. 

 

Ohne Auslandskrankenversicherung: 

müsst ihr in aller Regel sämtliche Kosten für medizinisch notwendige Leistungen erstmal am Urlaubsort privat bezahlen oder müsst sogar noch VOR der Untersuchung in „Vorkasse“ gehen und könnt die Rechnungen dann nachträglich bei eurer Krankenkasse einreichen. (Ja es gibt auch Ausnahmen, der übliche Weg ist mittlerweile aber so wie beschrieben) 

Bei einer z.B. kleinen Mittelohr Entzündung durch zu viel Pool Wasser (deswegen waren meine Eltern mit mir als Kind häufiger mal im Urlaub beim Doc) werden sich die Kosten wahrscheinlich im Rahmen halten. Aber denkt mal nur an umgeknickt, Röntgen, ggf, MRT/CT, Gipsschiene, Anti-Thrombose Spritzen, Krücken, Verbandswechsel usw. usw.  

Also selbst wenn es nicht um einen stationären Aufenthalt geht, können erstmal immense Kosten auf euch zu kommen. Von langen Krankenhausaufenthalten gar nicht zu sprechen.

 

2. Problem..

eure Krankenkasse erstattet euch nur das, was auch die einheimischen Bürger von ihrer Krankenkasse erstattet bekommen. Leider ist es aber so, dass viel, viel, viel mehr Behandlungen im Ausland nicht von der normalen Krankenkasse gedeckt sind und privat bezahlet werden müssen.

 

3. Problem..

alles was im Ausland unter „privat“ läuft, wird für euch teuer. Denn egal ob zusätzliche Behandlungen, private Praxen oder private Kliniken… ALLES WAS DA LÄUFT, wird NICHT von eurer Krankenkasse übernommen, nichtmal ansatzweise

Beispiel, du bist auf dem spanischen Campingplatz heftig umgeknickt, aber die super netten Nachbarn fahren dich zur nächstgelegenen Klinik im Ort. In der Klinik stellst du dann aber fest, dass es sich um eine Privatklinik handelt und selbst goolgen macht es nicht besser, denn die nächste „kassenärztliche Klinik“ ist 150 km entfernt. Kommt im Ausland wirklich nicht selten vor, egal ob Südeuropa oder Skandinavien. Tja… huiiiiiiiiiii… das wird dich leider richtig viel Kohle kosten, die du direkt bezahlen musst und von der du nichts wieder sehen wirst.

 

4. Fail…

all diese Infos gelten eh nur innerhalb der EU und für die Länder mit denen Deutschland ein Sozialversicherungsabkommen hat.  Fliegst du zwischendurch z.B. mal in die USA (oder campst du im beliebten Marokko), gibt es ohne Auslandskrankenversicherung gar keinen „Schutz“ durch deine normale Krankenversicherung. 

In dem Fall musst du so oder so ALLE Kosten selber tragen. 

 

5. Problem…

durch deine normale gesetzliche Krankenversicherung besitzt du KEINE Ansprüche auf Kostenübernahme für medizinische Bergung und Rücktransport und gerade diese Dinge können unglaublich teuer werden. 

 

Auslandskrankenversicherung für Camper

 

Die genannten Probleme machen hoffentlich schonmal klar, dass eine Auslandskrankenversicherung eine echt sinnvolle Sache ist, zumal diese Versicherungen nicht die Welt kosten. 

Und dennoch, Versicherung ist natürlich NICHT gleich Versicherung. 

 

Auslandskrankenversicherung ganz allgemein:

 

Letztendlich gibt es drei Varianten von Auslandskrankenversicherungen. 

Ich spreche hier von der klassischen Jahresversicherung. 

Einmal abschließen, einmal im Jahr bezahlen und dann läuft die Versicherung vor sich hin. Diese Variante ist der Klassiker und für die meisten Camper am besten geeignet. 

Außerdem gibt es noch die (ich nenne sie mal) „Reisetage Auslandskrankenversicherung“. Diese Versicherung wird häufig zu Pauschalreisen angeboten und umfasst wirklich nur die Zeit im Ausland. Wenn ihr also z.B. für 14 Tage nach Kreta fliegt, könnt ihr die Versicherung für diese 14 Tage abschließen. Macht insgesamt aber wenig Sinn, weil sie gar nicht viel günstiger ist, als eine Auslandskrankenversicherung für ein ganzes Jahr. 

Dritte Option ist die Auslandskrankenversicherung für Langzeit-Reisende. Dazu findet ihr weiter unten nochmal ausführliche Infos. Macht absolut Sinn, ist aber leider ziemlich teuer. 

 

Mehr über die klassische Auslandskrankenversicherung

 

Die ganz normale Auslandskrankenversicherung gilt meist für einen Auslandsaufenthalt von ca. 60 Tagen am Stück, unabhängig davon wie häufig ihr im Jahr verreist. 

Sie gilt weltweit für Urlaubsreisen (je nach Anbieter auch für Dienstreisen, dazu im Verlauf mehr) 

Die Kosten staffeln sich häufig nach Alter und Versicherungsleistungen und liegen bei grob 15-50 Euro im Jahr. 

Auch akute Zahnbehandlungen sind bei vielen Versicherungen inbegriffen. 

WICHTIG! Das Wörtchen AKUT ist bei diesem ganzen Thema ganz, ganz wichtig. 

Denn NATÜRLICH springt eine Auslandskrankenversicherung nur für Erkrankungen/ Probleme ein, die AKUT im Auslandsurlaub aufgetreten sind. (Bisschen ans Mittelmeer fahren um sich da die ollen Zähne machen zu lassen, das funktioniert natürlich nicht, zumindest nicht über die Auslandskrankenversicherung) 

 

Für chronisch Kranke ist daher wichtig zu wissen 

 

wenn du z.B. chronische Rückenprobleme hast, die mal mehr, mal weniger stark sind, schon länger nicht mehr heftig aufgetreten sind und dein Hausarzt/ Orthopäde hat nichts gegen den Urlaub einzuwenden, dann müssen z.B. Kosten für einen akuten Hexenschuss im Ausland übernommen werden. 

Kommst du aber gerade frisch aus der Klinik, hattest eine Bandscheiben OP, eigentlich darfst du noch gar nicht lange sitzen und die Docs haben gesagt, jetzt Urlaub, 1200 Kilometer bis Spanien mit dem Auto fahren? AUF KEINEN FALL! 

Liegt dann was im Argen und du gehst in Spanien zum Doc, kann die Auslandskrankenversicherung sämtliche Leistungen stoppen.

 

Zwei Tipps für chronisch Kranke. 

Schaut auf die Versicherungsbedingungen und nehmt Abstand wenn Begriffe fallen wie: Übernahme nur von akuten Erkrankungen bzw. unvorhersehbaren Erkrankungen. FÜR UNS BESSER: Keine Übernahme von Behandlungen deren Notwendigkeit bereits vor der Reise ärztlich festgestellt wurde.

Wenn es euch akut vor der Reise schlecht ging, lasst euch vorsichtshalber nochmal vom Hausarzt bestätigen, dass ihr Reisefit seid.

 

 

Der Rücktransport kann nicht nur unglaublich teuer werden… es gibt noch mehr zu beachten

 

Ganz, ganz wichtiges Thema… die Sache mit dem Rücktransport! 

 

Wusstest du, dass so ein Rücktransport Flug im Liegen, mit ärztlicher Begleitung, also der „hardcore Fall“, bereits von Mallorca aus 40.000 Euro und mehr kosten kann. Wahnsinn oder?  

Darum ist ein „gesicherter“ Rücktransport auch wirklich, wirklich wichtig.  

In Zusammenhang mit einer Auslandskrankenversicherung gibt es aber zwei ganz wichtige Dinge zu beachten. 

 

Je nach Vertrag gibt es die Variante: 

MEDIZINISCH NOTWENDIGER RÜCKTRANSPORT

ODER

MEDIZINISCH SINNVOLLER RÜCKTRANSPORT

 

Meine Empfehlung, achte darauf, dass dein Vertrag den MEDIZINISCH SINNVOLLEN RÜCKTRANSPORT beinhaltet. 

Medizinisch notwendig bedeutet nämlich, du erhältst den Rücktransport nur, wenn deine Erkrankung so schwer ist, dass sie im Urlaubsland nicht adäquat behandelt werden kann, weil z.B. die passende Ausstattung fehlt. 

Bedeutet also, wenn der Arzt aus dem Kreiskrankenhaus „San Ulubullu“ sagt, nöööö wir brauchen kein CT, wir operieren jetzt, hier, direkt ohne Bildgebung vorab, dafür müssen sie nicht ausgeflogen werden, dann habt ihr erstmal kaum Chancen. Denn über die Notwendigkeit des Rücktransportes entscheidet einzig und allein der behandelnde Arzt vor Ort. 

Beinhaltet der Vertrag den MEDIZINISCH SINNVOLLEN RÜCKTRANSPORT muss keine absolut medizinische Notwendigkeit bestehen. Es reicht die Aussicht auf einen besseren Verlauf im Heimatland, ja sogar die Nähe zu Familie/ Verwandtschaft kann mit ausschlaggebend sein. Zudem entscheidet ein Arzt in Deutschland (natürlich im Austausch mit den Ärzten vor Ort) über den Transport und wie der Transport genau ablaufen muss. 

Klar ist, in beiden Fällen müsst ihr natürlich transportfähig sein. 

 

Falsch verstanden…. Auslandskrankenversicherung vs. ADAC 

 

Unter dem oben genannten Instagram Post erhielt ich relativ schnell einige Kommentare zum ADAC bzw. es herrschte etwas Verwirrung, ob die Auslandskrankenversicherung nicht in der ADAC plus Mitgliedschaft enthalten ist. 

Also in der ADAC Plus Mitgliedschaft ist KEINE echte Auslandskrankenversicherung enthalten. Nutzt ihr aber den teureren ADAC Premium Tarif, ist eine Basis Auslandskrankenversicherung enthalten. Hier gibt es eine ganz gute Übersicht.

Aber …

auch wenn in der üblichen ADAC Plus Mitgliedschaft keine Auslandskrankenversicherung enthalten ist (keine Kostenübernahme bei Behandlungen, Zahnarzt, Krankenhaus usw. usw.), ist aber zumindest der Rücktransport (medizinisch sinnvoll) durch den ADAC gedeckt. 

Im absoluten Notfall gäbe es für Plus Mitglieder auch noch die Möglichkeit, dass einem der ADAC für 14 Tage einen Kredit von maximal 1300 Euro stellt. Damit könnte man also notfalls auch erstmal einige Behandlungskosten decken. 

 

Ich persönlich denke allerdings, die ADAC Plus Mitgliedschaft ist definitiv sinnvoll, die zusätzliche Auslandskrankenversicherung allerdings auch. 

Denn der Kredit von maximal 1300 Euro im Krankheitsfall ist zwar nett, allerdings schätze ich, dass diese Summe von vielen Campern at hock gerade noch zu meistern ist, „heftig“ wird es allerdings bei Untersuchungskosten die deutlich darüber liegen… nur dafür gibt es dann auch durch den ADAC keine Lösung mehr.

Allerdings… der ADAC bietet auch eine eigene Auslandskrankenversicherung an, diese kostet je nach Alter usw. ca. 20 Euro im Jahr. 

 

Es lohnt sich also mal zu rechnen… 

Die ADAC Plus Mitgliedschaft kostet (soweit ich weiß)  94 Euro im Jahr. 

Die ADAC Premium Mitgliedschaft (in der automatisch eine Basis Auslandskrankenversicherung enthalten ist)  kostet 134 Euro. 

Die ADAC Auslandskrankenversicherung Basis kostet ab 20 Euro. 

Die Plus Mitgliedschaft mit der zusätzlichen ADAC Auslandskrankenversicherung würde also insgesamt 124 Euro im Jahr kosten und ist damit 10 Euro günstiger als die ADAC Premium Mitgliedschaft. 

Die Premium Mitgliedschaft bietet euch aber noch einige andere Vorteile, das Angebot ist also gar nicht so schlecht und auch in der Premium Mitgliedschaft könnte man die Auslandskrankenversicherung noch verbessern, kostet dann natürlich noch etwas mehr.  

 

Aaaaaber…. mein persönlicher Gedanke

Als erstes solltet ihr natürlich trotzdem checken, ob die Auslandskrankenversicherung des ADAC zu euch passt. 

Und dann habe ich direkt gedacht, was aber sicherlich auch an den Erfahrungen der letzten Wochen liegt, ihr seid dann eben komplett vom ADAC abhängig. Einerseits kann es sicherlich gut sein, alles bei einem „Verein“ zu haben, andererseits… wenn ihr dann eine ADAC Schnarchnase am Hörer habt, habt ihr keinen anderen Ansprechpartner mehr. 

Kann man so oder so sehen… keine Ahnung, ist wahrscheinlich Einstellungssache. 

Eins noch… solltet ihr euren Partner oder eure Familie mit versichern wollen, ist das grundsätzlich über den ADAC auch möglich. Wahrscheinlich ist es aber unkomplizierter, diese zusätzlichen Optionen nicht auch noch über die Premium Pannenhilfe zu vereinbaren, sondern dafür wirklich eine extra Auslandskrankenversicherung abzuschließen.

 

VORSICHT… Auslandskrankenversicherung über Kreditkartenanbieter

 

Ui, ui, ui hier gilt es wirklich vorsichtig zu sein und GANZ GENAU ins Kleingedruckte zu schauen. 

Viele Kreditkartenanbieter werben sogar sehr, sehr offensiv mit ihrer inbegriffenen Auslandskrankenversicherung. Wenn ihr aber mal durchs Netz schaut, wird häufig vor genau diesen Anbietern gewarnt. 

Zum einen bieten einige Anbieter extrem geringe Leistungen innerhalb ihrer Versicherungen und ein ganz, ganz häufiges Problem ist, dass der Auslandskrankenschutz nur dann für Reisen gilt, wenn diese Reisen auch mit der Kreditkarte bezahlt wurden. 

Gerade für uns Camper meist keine sinnvolle Lösung.  

 

Aufgepasst… Auslandskrankenversicherung und berufliche Reisen

 

Auch zu diesem Thema gilt es sehr gut aufzupassen. Einige Auslandskrankenversicherungen bieten grundsätzlich keine Leistungen für berufliche Reisen, andere sehen das eher locker und werben auch extra mit Dienstreisen (Hanse Merkur z.B.) und bei wieder anderen kommt es auf die Details an. Da sind dann z.B. nur Dienstreisen von max. 5 Tagen abgedeckt. 

Wenn ihr fest angestellt seid und Dienstreisen unternehmen müsst, dann solltet ihr mit eurem Arbeitgeber über dieses Thema sprechen. Es gibt auch spezielle Auslandskrankenversicherungen für berufliche Reisen und häufig werden diese dann auch vom Arbeitgeber, für den ihr unterwegs seid, bezahlt. 

Für alle die hin und wieder on Tour arbeiten, vielleicht überlegt ihr euch gut, was ihr einem Arzt vor Ort so erzählt. Nicht dass euch ein unbedachtes „Hi Doc, ich muss aber in zwei Tagen fit für den Campingplatz Test sein“ ganz blöde Probleme einbringt. 

 

Auslandskrankenversicherung für Privatversicherte?!

 

Wenn ihr privat versichert seid, bleibt euch leider nichts anderes übrig, als das Kleingedruckte eurer Versicherungsunterlagen zu checken. 

Das was ich online herausfinden konnte ist: 

  • viele private Krankenversicherungen bieten einen Monat lang einen Auslandskrankenschutz in der EU  an.
  • Teilweise auch unter eher „speziellen“ Bedingungen wie z.B.… Kostenübernahme bis 300 Euro, oder auch Kostenübernahme in Europa bis 1800 Euro bei 500 Euro Selbstbeteiligung.  
  • Meist KEIN Rücktransport
  • Keine Vorausbestätigung der Kostenübernahme. 
  • Nach einem Monat in aller Regel keine Übernahme mehr ohne zusätzliche Auslandskrankenversicherung. 

Allerdings gibt es auch Versicherungen/ Verträge, die „von Haus aus“ deutlich großzügiger sind und z.B. ähnlich arbeiten wie die gesetzlichen Kassen, also zumindest Rückzahlung der Kosten im EU Ausland. Es kommt auf euren individuellen Versicherungsschutz an, da hilft nur „Kleingedrucktes lesen“. 

 

Auslandskrankenversicherung für Langzeit Camper

Bei Langzeitreisenden wird es etwas komplizierter bzw. das Angebot an Versicherungen ist groß, allerdings gibt es irre Preisunterschiede.

 

 

Auslandskrankenversicherung für Langzeit-Reisende

 

Wenn ihr regelmäßig länger als ca. 60 Tage am Stück im Ausland on Tour seid ( z.B. klassisches Überwintern in Spanien) , dann SOLLTET IHR WIRKLICH ÜBER EINE LANGZEIT AUSLANDSKRANKENVERSICHERUNG NACHDENKEN. 

Es gibt viele, viele Anbieter für diese Art der Versicherung bzw. zusätzliche Optionen für Langzeit-Reisende, das doofe ist… diese Versicherungen sind deutlich teurer! 

Es lohnt sich sehr die Anbieter zu vergleichen, denn die monatlichen Kosten sind UNGLAUBLICH unterschiedlich, bis zu mehreren tausend Euro sind insgesamt möglich. 

Ich habe für euch mal nach einer Langzeitversicherunge über 6 Monate bei der Hanse Merkur geschaut (Preis/ Leistungssieger Stiftung Warentest), da kostet die Versicherung für mich, 36 Jahre, 52 Euro PRO MONAT!

Wie gesagt, im Gegensatz zu den normalen Auslandskrankenversicherung für 20-50 Euro IM JAHR, sind die Kosten schon deutlich anders. Auch zum Thema Langzeitreisen Auslandkrankenversicherung gibt es von der Stiftung Warentest eine Vergleich.

 

Meine persönliche Meinung… 

wenn ihr alle drei Jahre mal 2,5 Monate on Tour seid (ihr seid also ca. 2 Monate durch die normale Auslandskrankenversicherung geschützt) dann ist es schon echt Pech, wenn es euch in den übrigen 2 Wochen hart trifft. 

Aber gerade wenn man viel Zeit hat bzw. von unterwegs arbeiten kann, dann sind 2 Monate super schnell vergangen und es bringt euch letztendlich nichts, wenn ihr die normale Versicherung zahlt, dann aber ständig außerhalb der versicherten Zeit unterwegs seid. 

Tipp… darum denkt dran, wenn ihr immer wieder Stippvisiten in Deutschland macht, holt euch Beweise (Kauft ein und behaltet den Bon, holt Bargeld usw.) Laut Internet wird übrigens ein einzelner Bon/ eine einzelne Rechnung, im Fall der Fälle NICHT als Beweis ausreichen. um zu belegen, dass ihr zwischenzeitlich in Deutschland wart.  Nutzt ihr einen GPS Tracker im Womo/ Auto und zeichnet dieser euren Standort auf? GUTER BEWEIS!

 

ÜBRIGENS wusstet ihr, dass auch der ADAC eine solche Frist hat? 

Als ADAC Plus Mitglied besteht euer Reise-Pannenschutz 92 Tage im EU Ausland und 63 Tage außerhalb der EU. Wer sich also dauerhaft 93 Tage und mehr im EU Ausland aufhält, hat eigentlich keinen Pannenschutz mehr. 

 

Eines noch… VORSICHT! 

Da ich weiß, dass einige von euch bereits berentet sind und ihre Rente hin und wieder im Ausland aufstocken. Ihr könnt auch in diesem ganzen Krankenversicherungskontext in Teufels Küche kommen, wenn ihr plötzlich im Ausland ein sozialversicherungspflichtiges Einkommen habt. Macht euch da unbedingt schlau, denn als Rentner aus der deutschen Krankenkasse zu fliegen, könnte verdammt doof enden. 

 

Auslandskrankenversicherung für Familien, Eltern, Kinder

 

Im Grunde bieten alle „echten“ Auslandskrankenversicherungen spezielle Tarife für Familien bzw. erwachsene Personen mit Kindern an. 

Natürlich gibt es auch da wieder kleine Unterschiede in den Details, preislich sind sie aber auf alle Personen herunter gerechnet ähnlich günstig wie die Versicherungen für eine Person. 

Auf zwei, drei Details könnt ihr allerdings achten bzw. MIR wären diese Bedingungen wichtig: 

  1. Wenn das Kind im Krankenhaus bleiben muss, Übernahme der Kosten für Unterkunft & Verpflegung einer Begleitperson
  2. Gerade bei Kindern ist die Übernahme von homöopathischen Medikamenten ja vielleicht auch ganz nett. 
  3. 7-10 Hotelübernachtungen für Mitversicherte, damit z.B. das 2. Elternteil mit Geschwistern erstmal im Reiseland bleiben können, während erkranktes Kind & 1. Elternteil im Krankenhaus bleiben müssen.
  4. Hilfe & Begleitung für Bus, Zug, Flug für ein minderjähriges Kind, wenn Eltern im Krankenhaus liegen müssen. (Gerade für Alleinreisende mit Kind ein wichtiger Punkt) 
  5. Sobald eure Kids allein in den Urlaub fahren,  Organisation und Kostenübernahme der Hin- und Rückreise einer nahestehenden Person bei einem stationären Krankenhausaufenthalt.
  6. Akute Probleme/ Erkrankungen in der Schwangerschaft bis mind. 34. Woche

 

Auslandskrankenversicherung für Familien und vanlife

Fast alle Versicherungen bieten Optionen für Familien, die letztendlich preislich sehr, sehr ähnlich sind.

 

Die richtige Auslandskrankenversicherung für Camper – das Wichtigste kurz & knapp

 

  • Der Rücktransport sollte  unbedingt MEDIZINISCH SINNVOLL sein!
  • Versicherung sollte eine „Notfall Nummer“ anbieten, um die Kostenübernahme telefonisch zu garantieren
  • Akute Zahnbehandlungen sollten UNBEDINGT übernommen werden.
  • Such- und Bergungskosten sollten bis mindestens 5000 Euro inbegriffen sein. 
  • Wortlaut: Übernahme aller Kosten, es sei denn die Notwendigkeit der Behandlung wurde bereits vor der Reise ärztlich festgestellt. 
  • MEDIZINISCHER Dolmetscherservice
  • Übernahme der Kosten für ein Elternteil, wenn Kind im Krankenhaus bleiben muss
  • KEINE Selbstbeteiligung!!!
  • Ganz klar, je mehr Tage je besser, aber mindestens 55 Tage am Stück sollte der Versicherungsschutz umfassen. 
  • Solltet ihr schwer Erkranken, muss der Versicherungsschutz natürlich über die z.B. 60 Tage hinaus gehen, bis ihr wieder gesund seid. (Das ist aber mehr oder weniger Standard) 
  • Und zuletzt… es darf DEFINITIV KEINE maximale Anzahl an Reisen pro Jahr geben.

 

Krank im Ausland… wie geht ihr vor? 

 

Wie bereits erwähnt, solltet ihr eure ganz normale Krankenkassenkarte IMMER dabei haben. Auf dieser Karte sollte bereits ein sogenannter EHIC Chip in die Rückseite eingelassen sein, dieser dient dazu, im EU Ausland zu bestätigen, dass ihr in Deutschland zumindest normal Krankenversichert seid. 

Wenn ihr eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen habt, gilt es den Anbieter schnellstmöglich zu informieren, am besten VOR dem Ganz zum Arzt. Dann kann euch die Versicherung nämlich eine Kostenübernahme per Mail schicken, bzw. im Notfall diese Übernahme telefonisch bestätigen. 

Ich nutze dazu gerne die App meiner Auslandkrankenversicherung, da sind alle wichtigen Daten und Kontakte hinterlegt, finde ich am einfachsten. 

Und solltet ihr Rechnungen erhalten, passt gut auf diese auf, es kann gut sein, dass ihr die Rechnungen später nochmal schriftlich einreichen müsst. 

 

Auslandskrankenversicherung für Camper… Fazit!

 

Nicht grundlos empfiehlt sogar das Auswärtige Amt den Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, weil uns schlichtweg Kosten erwarten KÖNNEN, die kaum zu stemmen sind. Darum kann auch ich euch den Abschluss einer solchen Versicherung nur ans Herz legen. 

Solltet ihr on Tour ganz besondere Hobbys ausüben, also z.B. tauchen o.ä., dann sollte eure Versicherung natürlich auch Dinge wie eine Druckkammer Behandlung übernehmen. Das ist aber auch bei den meisten Versicherungen der Fall. 

Die Stiftung Warentest hat sowohl normale Auslandskrankenversicherungen als auch Langzeit Versicherungen gecheckt. Wenn ihr also eine ganz brauchbare Übersicht haben möchtet, schaut mal hier, Einblick kostet allerdings 4,90 Euro.

Jetzt bleibt wahrscheinlich nur noch eine Frage offen, bei welcher Versicherung habe ich meine Auslandskrankenversicherung? Ich bin bei der Hanse Merkur und das seit vielen Jahren, ganz privat. Die haben schon vor Jahren bei der Stiftung Warentest sehr gut abgeschnitten und bieten für mich, samt chronischer Erkrankungen, ganz gute Leistungen auch wenn es mittlerweile bestimmt irgendwelche Anbieter gibt, die etwas günstiger sind. Kann sein… keine Ahnung!

Also… ich kann jetzt nur noch sagen, KÜMMERT EUCH DRUM! 🙂

Und bis dahin, bleibt schön gesund 😉

Eure

IsasWomo, das Reisemagazin für Alleinreisende

 

 

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