MITTLERWEILE SIND TAUSENDE MENSCHEN ALS SOLO CAMPER UNTERWEGS – ALLEINE REISEN IST IN!!!
Als ich vor ca. 7 Jahren mit diesem ganzen Thema “Solo Camping & Wohnmobil Tour allein” begonnen habe, gab es im Netz so gut wie keine Informationen. Entweder die vorhandenen Artikel drehten sich um das Thema Backpacking in Asien, oder aber irgendwelche, selber nicht campende Journalisten, stellten alleinreisende Camper wie Freaks vor.
Echte Informationen von anderen solo campenden Mädels in meinem Alter waren absolute Mangelware!
Doch juhuuuu, die Zeiten haben sich deutlich verändert. Alleine Reisen und dazu zähle ich auch das solo Camping ist IN und obwohl erst 7 Jahre vergangen sind, hat sich die Anzahl an Solo Campern jeden Alters und auch die Informationsmöglichkeiten um gefühlt 1000% erhöht.
Ok, 99.9% der Campingbranche bzw. der Camping Industrie hat diesen Trend immer noch nicht so richtig verstanden, aber ich bin mir sicher, schon innerhalb der nächsten 30- 40 Jahre, wird sich auch die Camping Industrie “rucki zucki und ganz modern” dem Thema gegenüber öffnen.
Trends… IN FAKTOR SOLO CAMPING – es wird Zeit mal einiges klar zu stellen
Camping und Road Trip als Reiseform ist seit Jahren extrem beliebt und da wundert es mich auch nicht wirklich, dass natürlich auch immer mehr solo Camper alleine “on the Road” sind. Wenn so ein Thema, oder ich sage mal ganz überspitzt, so ein “Lifestyle” so “trendy” ist, dann ist es natürlich auch ganz normal, dass immer mehr Informationen und mögliche “Hilfen” von allen Seiten auf den Markt geworfen werden.
“Blöd” wird es nur dann, wenn diese Infos von Leuten kommen, die noch nie alleine mit einem Wohnmobil unterwegs waren, oder es schon seit Jahren/ Jahrzehnten nicht mehr sind und die “Informationen” schlichtweg falsch sind.
Darum möchte ich heute mal mit einigen Solo Camper Mythen aufräumen
Solo Camper Mythe 1 – Alleinreisende Camper sind nicht gern gesehen bzw. haben immer häufiger Schwierigkeiten einen Platz auf einem Campingplatz zu bekommen
SO EIN KÄSE!!!!
Ich bin jetzt seit 6 Jahren immer wieder alleine unterwegs und in den ganzen 6 Jahren gab es genau EINEN Platz, der mich als Alleinreisende nicht aufgenommen hat. In dem Fall war es aber so, dass die gesamte Region PROPPENVOLL war, es gab nirgendwo mehr freie Plätze für Camper mit Hund in der Region Chiemsee und dieser eine Platz war wohl der Meinung, bevor ich eine meiner letzten 3 Parzellen an die Alleinreisende abgebe, gebe ich sie doch lieber einem Paar oder einer Familie. Ist das ok? Nein, finde ich nicht. Aber es war eben auch der einzige Fall in all den Jahren!!!!
Also bitte, wenn ihr mal wieder irgendwo lest, als solo Camper muss man damit rechnen keinen Platz, oder nur die schlechteste Parzellen zu bekommen, dann ist das absoluter Käse!!!
Über den Daumen gepeilt würde ich sagen, in 90 % aller Fälle wurde ich behandelt wie jeder andere Camper auch, in 9,9 % war es sogar eher so, dass die Leute besonders nett und zuvorkommend waren und nur dieser eine einzige Platz, naja, der hatte halt einen schlechten Tag oder so.
Solo Camper Mythe 2 – Als alleinreisender Camper zahlt man immer für 2 Personen
Wahrheitsfaktor 50: 50, ein ganz typisches Beispiel dafür, dass es Mythen gibt, die man eben nur wirklich wissen kann, wenn man länger alleine Unterwegs ist.
Ja, leider ist es bis heute auf vielen, vielen Plätzen so, dass Preise für 2 Personen ausgezeichnet sind. Es gibt also z.B. immer noch viele Stellplätze auf denen es heißt, die Übernachtung im Wohnmobil mit 2 erwachsenen Personen kostet z.B. 15 Euro. Ähnliches gilt auch für irgendwelche Sonderangebote, für die Kurtaxe auf einigen Plätzen oder für den z.B. Eintritt ins benachbarte Schwimmbad. Von daher ist die Aussage gar nicht so falsch.
ABER…. geholfen wird dem, der nach Hilfe fragt!
Ihr müsst das Thema dann einfach mal an geeigneter Stelle ansprechen und in den aller, aller meisten Fällen, bekommt ihr dann einen Sonderpreis, bzw. das zuviel gezahlte Geld zurück, oder dürft das Schwimmbad an zwei Tagen besuchen.
Ist diese Regelung fair? Nein, definitiv nicht. Denn wer z.B. den Stellplatz in meinem geliebten Greetsiel als solo Camper nutzt, zahlt grundsätzlich erstmal die Kurtaxe für 2 Personen und kann dann zur Touri Info ins Dorf laufen, um dort den Betrag erstattet zu bekommen. Ich frage mich, wie viele Leute das wirklich jedesmal für 1,50 Euro oder so ähnlich machen???
Es gibt aber auch Plätze, da wird das Angebot direkt vor Ort angepasst, ihr müsst nur fragen!
Wenn es also wieder einmal heißt, solo Camper zahlen immer doppelt, dann ist diese Aussage nur in Teilen richtig
Solo Camper Mythos 3 – Als alleinreisender wird man immer kritisch beäugt
Wenn ich schon solche Überschriften lese wie: “Frauenpower – Cafebesuch allein”, puhhhhh, dann läuft es mir eiskalt den Rücken herunter.
Ja, ich kann gut verstehen, wenn alleinreisende Frauen oder Männer sagen, hmmmm ich hatte erstmal das Gefühl, ich werde von allen Seiten komisch “begutachtet”, wenn ich mich alleine in ein Cafe setzte. Und jaaaaaa, es kommt auch immer, immer wieder mal vor, dass z.B. die Bedienung fragt, möchten Sie schon bestellen, oder warten Sie noch?
Aber jetzt mal ehrlich, das ist doch nicht böse gemeint, das hat auch nichts mit “kritisch beäugen” zu tun, sondern ist viel, viel eher eine höfliche Frage.
Da muss man den Ball doch auch mal flach halten!
Nochmal… ich kann total gut verstehen, wenn man überhaupt die ersten Male allein ein Cafe, Restaurant oder, oder besucht, dass man das Gefühl hat, irgendwie glotzen mich alle betroffen und voller Mitleid an. Aber ich bin fest davon Überzeugt, das ist zu 99,9% eine Sache eures eigenen Gefühls und hat nichts damit zu tun, dass ihr da gerade wirklich alleine sitzt.
Vielleicht seht ihr an diesem Tag auch einfach nur besonders nett aus, mögliche Blicke sind also viel eher positiv gemeint und wenn ihr mit einer anderen Person vor Ort wärt, würdet ihr diese Blicke auch “bekommen”.
Und seien wir doch mal ehrlich…. egal wer, wann oder wo einen Raum betritt, wird erstmal “angeschaut”, egal ob es das Cafe ist, oder das Wartezimmer beim Arzt.
Also bitte…. ich kann wie gesagt total verstehen wenn jemand sagt, haaaach mich kostet dieser Schritt alleine in ein Cafe, Restaurant oder, oder etwas Überwindung. JA, GING MIR FRÜHER GANZ GENAU SO!!!
Aber… lassen wir bei dem Thema doch die Kirche im Dorf. Benötigt es echt sooooo viel “Frauenpower” um alleine ein Cafe zu besuchen? Müssen wir solo Camper uns echt “so stark durchsetzen” um alleine ein Cafe zu besuchen… nein, so schlimm ist es nun wirklich nicht und so manche Frage ist vielleicht viel normaler, netter und höflicher gemeint, als es uns aufgeblasene “Frauenpower” Artikel, zwischen Diät Wochen und Avocado Sport Bildern, glauben lassen möchten.

Klar gibt es auch Leute die Alleinreisende nicht verstehen, aber die allermeisten schauen doch nicht weil wir allein unterwegs sind, sondern weil wir „die Neuen“ sind
Solo Camper Mythos 4 – Mitcamper begutachten uns immer schräg, kritisch oder gar negativ
Komplett falsch ist dieser Mythos sicherlich nicht, allerdings werden diese Blicke meinen Erfahrungen nach immer wieder falsch eingeschätzt!
Ja, es kommt schon noch immer sehr, sehr oft vor, dass ich angeschaut oder beobachtet werde, wenn ich neu auf einen Platz auffahre, allein vor dem Womo sitze oder “als Frau” zur Entsorgung fahre/ laufe.
ABER auch bei diesem solo Camper Mythos muss ich einfach wieder sagen… wir sollten die Kirche im Dorf lassen.
Zum einen weiß ich 100.000 prozentig, dass dieses “anschauen, beobachten oder auch begutachten” in den meisten Fällen nichts, aber auch gar nichts, mit dem alleine reisen zu tun hat, denn seien wir mal ehrlich… wenn ich z.B. neue Nachbarn bekomme, ganz egal wie diese unterwegs sind, ich schau auch hin und “stecke die Menschen” erstmal in meine ganz persönlichen Schubladen. Ich denke also, so ein Verhalten ist vollkommen normal.
Zum anderen haben meine Erfahrungen auch immer wieder gezeigt, wenn diese Blicke wirklich etwas mit meinem “ solo Camper Dasein” zu tun haben, dann sind sie meistens nicht negativ gemeint, sondern haben viel eher mit “Neugier” “Respekt” oder auch dem Wunsch “zu helfen” zu tun.
Wenn ihr also auf einen Stellplatz auffahrt, von allen Seiten angeschaut werdet und dann springt auch noch der neue Camping Nachbar aus seinem Stuhl und möchte euch wild winkend “einweisen”, dann hat das in den wenigsten Fällen damit zu tun, dass er denkt ihr schafft das nicht auch alleine, sondern er möchte einfach behilflich sein.
Ja, es gibt natürlich auch immer noch Menschen, die solo Camper für “mysteriös oder vollkommen unnormal halten und die denken, wer alleine unterwegs ist, der kann nicht ganz sauber ticken! Solche Leute gibt es, solche Leute wird es auch immer geben und diesen Leuten kann man auch nicht helfen, aber es sind wenige.
Das allgemeine “Angeschaut werden” auf Stell- und Campingplätzen hat viel weniger mit dem alleine Reisen zu tun, als soooooo viele Artikel immer wieder beschreiben.
Solo Camper Mythos 5 – Als Alleinreisende bekommt man automatisch immer und überall Hilfe.
WUUUUUUUUSAR…RUUUUUHIG, ISA!
Ein Punkt den ich mehr oder weniger TÄGLICH irgendwo in den sozialen Medien lese und der auch IMMER, IMMER, IMMER wieder von Journalisten, Bloggern und anderen Autoren falsch wiedergegeben wird.
Wer sagt, dass man als solo Camper ganz selbstverständlich von allen Seite Hilfe bekommt, der war eindeutig noch nie länger alleine on Tour.
Es ist vollkommen egal um welches Camping Thema es genau geht, es ist nunmal so, dass man ZUALLERERST ALLEINE und SELBER mit seinen “Klamotten” klar kommen muss. Meine persönliche Meinung zu dem Thema ist auch, das ist vollkommen und absolut richtig so! Ich finde einfach es ist nicht ok, dass wenn man alleine campen möchte, man von Anfang an davon ausgeht, es gibt schon jemanden der sich grundsätzlich um meine Belange kümmert.
Ich schwöre euch hoch und heilig, es ist erst wenige Tage her, da hat eine junge Frau folgendes in einer FB Camper Gruppe gepostet: Ich möchte einige Tage der Sommerferien dazu nutzen zum ersten mal alleine mit dem Wohnmobil meiner Eltern zu verreisen. Ich war bisher aber nie mit dem Fahrzeug und meinen Eltern unterwegs, bin also absolute Anfängerin. Mein Vater wird mir das Mobil aber vorher noch erklären. Mein Problem ist, dass ich gelesen haben wie und wo man die Wohnmobil Toilette entsorgt und das ich extrem Geruchsempfindlich bin. Jetzt wäre meine Frage, meint ihr ich könnte andere Camper fragen, ob die meine Toilette entsorgen, oder gibt es dafür vielleicht einen Service den ich buchen und bezahlen kann?
Ihr könnt euch vorstellen was da los war…. aber mal abgesehen von den gefühlt 100.000 Shitstorm Kommentaren (Shitstorm … im wahrsten Sinne des Wortes 🙂 ), gab es tatsächlich einige die besonders behilflich seien wollten und die schrieben: “Ach jaaaaa, wenn Du alleine unterwegs bist und freundlich fragst, wird Dir immer geholfen. Da wirst Du auf jeden Fall jemanden finden, der Dir die Toilette entsorgt.”
IM LEBEN NICHT!!!! IM LEEEEEEEEBEN NICHT!!!!
Grundsätzlich ähnlich, wenn auch thematisch ganz anders, sind Fragen wie…
Ich bin als solo Camper unterwegs, bekomme ich schnelle Hilfe beim:
- Vorzelt aufbau
- Einparken und Ausrichten des Caravans oder Zelt
- der Tour Planung
Bitte versteht mich nicht falsch, wenn man als solo Camper irgendein akutes Problem hat, dann ist es NATÜRLICH total ok, wenn man mal seine Nachbarn fragt, ob die vielleicht behilflich sein können.
Wenn man z.B. rückwärts auf eine Parzelle fahren möchte, an der Parzelle gibt es aber einen Baum mit tief hängenden Ästen, JA NATÜRLICH ist es toal ok, dass man seine Camping Nachbarn fragen kann, ob die vielleicht man eben schauen könnten, dass man die Äste nicht erwischt.
Was aber meiner Meinung und auch meinen Erfahrungen nach, auf Dauer immer Probleme macht ist, wenn man als solo Camper von vorneherein und grundsätzlich davon ausgeht, für alles Hilfe zu bekommen, bzw. am besten andere für sich arbeiten zu lassen. Das sorgt auf Dauer für Probleme!
Wer alleine reist, muss sich auch in aller Regel alleine um seine Dinge kümmern, bzw. kümmern können und ich kann nur jedem den Rat geben, testet eure Sachen zuhause durch, so dass ihr mit den Dingen umgehen könnt!
Dazu kommt noch, mal von der eigenen Einstellung abgesehen, die Zeiten der großen Camperfamilie, bei der grundsätzlich jeder dem anderen hilft und ganz automatisch und selbstverständlich mit anpackt sind vorbei!
Wer heute Hilfe oder Unterstützung benötigt, muss den Mund aufmachen und fragen. Wenn man es nicht bewusst selber “provoziert” (provoziert im positivsten Sinne), kann ein Campingurlaub heutzutage genauso “anonym” verlaufen , wie jede andere Reiseform auch.
Das ist stellenweise vielleicht schade, aber so sind die Zeiten heute nunmal. Was mich direkt zum nächsten solo Camper Mythos bringt.
Solo Camper Mythos 6 – Wer alleine reist, lernt ganz automatisch viele Leute kenne
Sorry…. aber auch das ist leider absoluter QUATSCH!!!
Natürlich ist es so, dass dieses ganze Thema auch sehr davon abhängig ist, wie man selber so tickt. Wenn man selber ein sehr offener Mensch ist, der so gar keine Scheu davor hat, mit neuen, fremden Menschen in Kontakt zu treten, dann erleichtert das sicherlich das Kennenlernen sehr.
Ich selbst bin aber z.B. definitiv nicht so offen und “unbefangen” und meine Erfahrungen haben sogar eher gezeigt, dass es als solo Camper schwieriger ist andere Leute kennen zu lernen. Mal abgesehen von dem 30 Sekunden small Talk mit den Nachbarn.
Paare, oder gar Familien mit Kindern in einem ähnlichen Alter, kommen deutlich schneller/ einfacher in Kontakt als Alleinreisende. Es sei denn, man trifft auf andere solo Camper.
Wenn also mal wieder irgendwo die kühne These aufgestelltt wird, keine Sorge, wer alleine campen geht, lernt so oder so unzählige Menschen kennen! Dann ist das leider so nicht 100%ig richtig.
Solo Camper Mythos 7 – Alleinreisende benötigen besondere Schutzmaßnahmen
🙂 🙂 🙂 …. JAAAAA, NATÜRLICH… AM BESTEN DEN GANZKÖRPER TRESOR!
Ich glaube, ich habe es mittlerweile schon in uuuuuuuunzähligen Artikeln erwähnt, gerade wenn man alleine unterwegs ist, sollte man gut vorbereitet losdüsen. Dies betrifft spezielle Versicherungen und Absicherungen, als aber auch z.B. eine gute Reiseapotheke oder ganz viele andere Dinge.
Wer sich aber vernünftig auf seine solo Camper Tour vorbereitet, unterwegs keine super riskanten Aktionen anstellt und immer auf sein Bauchgefühl hört, der verreist genauso sicher oder unsicher, wie er auch zuhause lebt.
Der Vergleich… alleine reisen = riskant reisen, hinkt einfach uuuuuuuungemein!
Diese ganzen Sicherheitsmaßnahmen und/oder Fahrzeugumbauten haben nichts speziell mit dem Thema alleine reisen zu tun, schließlich sollte sich auch jedes Paar und jede Familie an einige Dinge zum Thema Sicherheit halten. So ist die Übernachtung an Raststätten für Alleinreisende genauso unsinnig, wie sie für z.B. Paare ist.
Aber diese ganzen Artikel: Vorsicht beim allein reisen – 10 Sicherheitstipps für die Reise allein, sind echt quatsch. Es kommt immer auf die Region bzw. auf den genauen Standort und das eigene Verhalten an, ganz gleich wie man reist! Ich bin mir ganz sicher, ich „lebe“ deutlich unsicherer, wenn ich Nachts in Dortmund durch die City laufe, als wenn ich irgendwo am Main auf einem Stellplatz stehe. Man kann einfach nicht sagen, dass das alleine Reisen grundsäzlich unsicher ist!!!

Alleine reisen kann wunderschön sein, aber nur weil es endlich los geht, muss nicht direkt alles stimmen. Manchmal muss man in das ganze „reinwachsen“
Solo Camper Mythos 8 – Wenn man erstmal unterwegs ist, sind alle Sorgen vergessen
Ähnlich wie bei Punkt 5, muss ich immer tieeeeeeef durchatmen, wenn ich irgendwo diese Aussage lese, weil ich sie fast schon UNVERANTWORTLICH finde!!!
Wenn es so ist, dass man sich vor der ersten solo Tour viele Gedanken und Sorgen macht, endlich los düst und von diesem Moment die Reise genießen kann, ist das WUNDERBAR!!!!
Wie ich aber aus eigener Erfahrung und aus den Erfahrungen von unzähligen anderen solo Camper weiß, ist es eben nicht immer so!!! Viele andere solo Camper, genauso wie ich auch, hatten auf ihren ersten richtigen Touren ein kolossales “Tourstart Tief”.
Die erste Tour wurde lange geplant, man hat sich tausende Gedanken gemacht, dann geht es endlich los und plötzlich hat man Zeit und Ruhe über sich und sein Leben nachzudenken und schon sind sie da, die Gedanken und Fragen.
- Was mache ich hier eigentlich?
- Warum bin ich alleine?
- Was ist in meinem Leben eigentlich schief gelaufen?
- Bin ich so unausstehlich?
- Warum ist mein Partner weg?
- Ich werde niemals richtig mit dem Womo/ Wowa klar kommen!
- Hoffentlich führt mich das Navi morgen nicht in eine kleine Straße?
- Was mache ich nur, wenn ich plötzlich alleine vor einem tiefen Tunnel stehe und hinter mir staut sich alles
- usw. usw.
Es gibt so viele solo Camper, die solche oder ähnliche Gedanken zu Beginn einer Tour kennen und ich selbst war nur Millimeter davon entfernt zu sagen, ich komme mit dem alleine campen nicht klar, das ist nichts für mich und der kauf des Womos war ein riesen Fehler!
Mir hat man damals nämlich auch erzählt, ach wenn du erstmal unterwegs bist, ist eh alles wuuuuuuunderbar!!! Hätte ich vorher mal gewusst, dass ganz, ganz viele Alleinreisende dieses Problem zu Beginn ihrer ersten langen Tour haben, hätte mir das extrem geholfen. Denn dann hätte ich nicht so sehr an mir und dem ganzen solo Thema gezweifelt.
Also bitte, bitte, bitte glaubt nicht, dass ihr nicht für das alleine Reisen “geschaffen seid” , nur weil die ersten Tage einer Tour mies sind. Wenn ihr euch von Anfang an pudelwohl fühlt, umso besser! Weitere Infos und Hilfen zum Thema Tourstart Tief findet ihr auch in diesem Artikel: Das Tourstart Tief, was es ist und wie Du am besen mit ihm umgehen kannst?!
Mein Fazit zu den solo Camper Mythen
Alleine verreisen ist IN und da wundert es mich überhaupt nicht, dass immer mehr Informationen aus dem Boden schießen.
Ich habe nur ein Problem damit, wenn diese Informationen einfach mal so “raus gehauen”, oder gar von anderen Seiten “übernommen” werden und so schlichtweg nicht stimmen! Natürlich gibt es auch beim Thema “ solo Camping “ Themen, die jeder einschätzen kann und über die jeder Berichten kann.
Dennoch finde ich es zumindest “schwierig”, wenn Tipps und Informationen für solo Camper von Leuten veröffentlicht werden, die noch nie oder bereits seit Jahren nicht mehr alleine unterwegs sind und Tipps geben die in der Realiät so nicht wirklich stimmen. Oder aber (und das war einer DER KNALLER der letzten Tage 🙂 welchen mir eine Freunde geschickt hat) , mittlerweile gibt es ja für alles und jeden ein online Coaching und siehe da, es gibt jetzt auch Coachings für Alleinreisende.
Was eine wunderbare Idee, blöd nur wenn der weibliche Coach nie alleine unterwegs ist. Das wäre also so, als wenn ich für einige hundert Euro ein Coaching zum Thema Familiencamping anbieten würde… sicher suuuuuuuuper sinnvoll! 😉
Da könnte ich euch Tipps geben, da würde die super Nanny aber staunen. Ich sag nur… die stille Camper Treppe!
Zurück zum Faziit:
Ich sage ja immer, immer wieder…. egal was unterwegs passiert, es gibt immer irgendeine Lösung!
Wer aber alleine reist, der ist nunmal auch ganz alleine für alles zuständig, im Positiven wie im Negativen! Und es macht eben einen Unterschied aus, ob man z.B. bei einer Panne auf der Autobahn noch jemanden an seiner Seite hat, mit dem man sich austauschen kann, der sich kümmert und der einem vielleicht auch mal Mut zu sprechen kann. Oder aber ob man da ganz alleine auf der Auuobahn steht und mit allen Dingen alleine klar kommen muss.
Genau dieses Gefühl kann man aber eben nur richtig verstehen und vor allem nachvollziehen, wenn man alleine unterwegs ist. Bitte, einerseits werden Postings erstellt wie: Bin jetzt 2 Nächte alleine und habe echt schiss und andererseits berät man andere Alleinreisende zu dem Thema??? Echt jetzt? Wer immer einen Partner an der Seite hat, der kommt vielleicht auch auf die Idee, sobald der Motor läuft, sind grundsätzlich alle Sorgen vergessen.
Also…. das Internet ist ein Füllhorn von super tollen Tipps und Hilfen, aber es kommt auch immer wieder vor, dass sich Themen dauerhaft halten, dabei stimmen sie so gar nicht. Ich kann euch nur den Rat geben, achtet immer mal ein bisschen darauf, wer sich mit welchen Themen befasst und ob das alles so wirklich simmen kann.
Wer es ganz genau wissen möchte und auf den Seiten selbst nicht ausreichend klar kommt, mein Tipp… schaut euch mal die privaten social media Profile der Leute an und lasst euch nicht auf den Arm nehmen, in dem ihr viel Geld für Informationen ausgebt, die dann auch noch von anderen, kostenlosen, öffentlichen Seiten stammen. 😉
Ich wünsche euch ganz viel Spaß und wie immer…. bleibt gesund!
Eure
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MEHR VON ISASWOMO – SCHAU DICH UM:
Hallo Isa,
ich habe eben deine Webside zum 1.Mal gelesen und finde deine Beiträge und Tipps als absolut Hammermässig gefunden.
Ich reise zwar meistens mit meiner Gattin , aber deine Alleinreisende Thematik trifft den Nagel auf den Kopf.
Halt die Ohren steif und immer 10 m Distanz zum Voranfahrenden Camper oder Truck.
Liebe Grüsse aus der Schweiz von Paul
Hallo Paul,
vielen, vielen Dank 🙂 Ach ja ich bin fest davon überzeugt, eine gewisse Planung und „Überlegungen“ sind sicherlich gut, aber manchmal darf man es auch nicht übertreiben. Nicht jedes Problem hat damit zu tun, dass man alleine uunterwegs ist, bzw. andersherum muss man sich aber auch einfach darüber klar sein, dass mman alleine unterwegs ist und nicht jeder andere für seine Probleme „gerade stehen kann“, nur weil man eben alleine reist.
Sich grundsätzlich auf andere verlassen, wird auf dauer schwierig.
Nochmal vieeeeeeelen Dank und ganz liebe Grüße
Isa 🙂
Hallo
Ich lese nun schon seit einiger Zeit Ihre Artikel . Es ist wie immer. Der eine Beitrag gefällt sehr und der andere weniger..
Was mich aber immer sehr stört ist Ihr Stil : gaaaaanz , vieeeeel, tooooootal übertrieben. Aber das ist nicht böse gemeint. S.o. Dem eine gefällt es mehr dem anderen weniger.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachsfest und eine gute Fahrt ins neue Jahr
Hi Gerd,
ja das ist auch TOTAL OK. In den vergangenen Jahren hab ich lernen müssen, dass ich mich niemals so verhalten kann, niemals so schreiben kann und niemals so als Blogger in Erscheinung treten kann, dass es jedem Leser gefällt. Das funktioniert einfach nicht und für mich als „Isa“ erst recht nicht (leider). Dafür bin ich viel zu undiplomatisch oder anders gesagt, mich selbst nerven Menschen viel zu sehr, die ihr Fähnchen immer nach dem Wind drehen, als dass ich mich so verbiegen könnte.
Davon abgesehen bin ich mir ziemlich sicher, würde ich z.B. anders schreiben, gäbe es auch da Menschen, denen dies nicht gut gefällt. Von daher… ja…. bleibt es wohl dabei, ich werde es nie allen Lesern zu 100% recht machen.
Ich wünsche Dir ein super schönes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr.
LG Isa
Hallo Isa! Auch dieser Beitrag hat wieder mal den Nagel auf den Kopf getroffen! Auch ich bin manchmal allein unterwegs. Wenn ich Zeit habe schnappe ich mir meine Freundin Susi (Cocker Spaniel Hündin) und „bin mal weg“. Auch bin ich beruflich (Musiker) bei weiter entfernten Auftritten allein unterwegs. Ich habe noch nie einen Unterschied auf den Stell/Campingplätzen empfunden, ob ich Solo oder mit Frau unterwegs bin. Ich glaube dass das ungute Gefühl von Alleinreisenden etwas mit dem eigenen Ego zu tun hat. Wie ich mich nach Außen verhalte, so werde ich auch von den anderen akzeptiert. Man sollte seinen Camper allerdings beherrschen und den Umgang mit ihm vor der Tour üben. Bei Problemen (Tierarzt, Kfz usw.,) habe ich bisher immer Hilfe bekommen. Wie Du schreibst ist auch mir das Internet da eine große Hilfe. Ich wünsche gute Fahrten als Alleinreisende.
Hi Peter,
ja so sehe ich es im Grunde auch. Ok, ja es gibt schon immer mal wieder die Leute die „sehr genau schauen“, aber wie auch schon im Arttikel steht, dass ist ja nicht immer negativ gemeint, sondern hat auch was mit „interesse“ oder sowas in der Art zu tun.
Wenn man allerdings eher so unterwegs ist, dass man möchte, ddass alles für einen geregelt wird…. dann wirf es alleine schwierig, denn so funktioniert das ganze nunmal nicht. 😉
Ganz liebe Grüße und DANKEEEEE!
Isa
Hallo Isa,
auch ich reise seit sechs Jahren alleine und das vorwiegend nach Polen, Schottland und in die skandinavischen Länder, dahin wo sich Elch, Rentier, Wildschwein und Bär gute Nacht sagen. Wenn ich alleine reise bin ich alleine, fühle mich aber nicht einsam.
Was am meisten nervt sind die Fragen im Vorfeld : 1. hast du keine Angst, 2. was machst du wenn das Auto kaputt geht. Meine Standartantwort zu 1. lautet: wo keiner ist, kann mich auch keiner klauen und zu 2. dann rufe ich den ADAC.
Diese Fragen kommen übrigens 50:50 von Frauen und Männern.
Ich suche nur dann einen CP auf wenn ich meine Toilette „selbstständig“ entsorge oder mal Bock auf eine warme Dusche habe. Musste dann meistens nach einem Preis für Einzelreisende fragen, da die so gut wie nie ausgewiesen sind. Naja, ich habe schließlich einen Mund zum fragen.
Herzlichen Gruß
Maike
Hey Maike,
ja ich sehe das genau wie du.
Also grundsätzlich glaube ich nicht, dass das alleine reisen mit dem Womo gefährlicher ist, als als Paar o.ä. zu touren. Ja klar… man muss sich halt den Gegebenheiten anpassen und vor allem… SELBSTÄNDIG nach Lösungen suchen. Selber fragen, selber den ADAC anrufen, selber das Klo leeren… Ja das gehört eben alles mit zum alleingreisen, aber das ist ja nichts, was nicht zu schaffen ist.
Nur dieses… ich verlasse mich mal grundsätzlich aus andere, irgendwer wird sich schon um mich kümmern… das funktioniert auf einer Tour allein mit dem Womo eben nicht, da muss man schon etwas Eigeninitiative zeigen, sonst wird es ganz schnell, ganz blöd. 😉
Ich wünsche dir noch ganz, ganz viele super schöne Erfahrungen und Begegnungen 🙂
LG Isa
Hallo ISA.
Mit Begeisterung habe ich Deinen Bericht übers Alleinreisen gelesen.Ja , Du sprichst mir aus der Camper Seele :-)!!!!
Beste Grüße Astrid
Hey Astrid,
vielen, vielen Dank 🙂 Ach ja im Grunde ist das ganze alleine reisen Ding ja gar nicht so schwer. 🙂 Man muss halt wissen oder sich darüber bewusst sein, wer alleine reist, sollte auch erstmal alleine klar kommen. Aber davon abgesehen… alles kein Akt und letztendlich kann man auch eine Reise allein 100.000 % genießen… wenn man denn möchte 🙂
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa
hallo isa
für die „extrem geruchsempfindlichen“ gibt es einen automaten, der die wc-kassette automatisch leert, reinigt und wieder mit dem grünen mittel befüllt. heute erstmals erlebt auf dem ronæs strand camping in dönemark (siehe campercontact). funktioniert tatsächlich einwandfrei und kostet hier nicht mal extra.
solche automaten scheint der anbieter in skandinavien zu vertreiben: https://www.camperclean.se/
was es nicht alles gibt…
weiterhin schöne touren & danke für deine tollen artikel
Hi Esther,
ja diese Automaten kenne ich, allerdings gibts da aktuell noch 2 Probleme (meiner Meinung nach). Zum einen gibt es unterschiede bei den Anbietern und ich habe zweimal Automaten von (tjaaaaaa ich meine irgendwas mit Butler) getestet, das Ergebnis war für satte 3 Euro mehr als unschön. Es hat ewig gedauert, bis die Kassette mal von dem Automaten angenommen wurde, das war echt eine Sache von Millimetern und das blaue Zeug war hinterher über die halbe Kassette verteilt. Da gibt es also anscheinend große Unterschiede, die Camperclean Automaten arbeiten deutlich besser.
Und zweites Problem… es gibt sie einfach noch sehr selten. Vielleicht ändert sich das auf Dauer, kann ich mir aufgrund der Preise und Probleme (auch für die Platzbetreiber) aber kaum vorstellen.
Nichts desto trotz… die Dinger an sich können sehr praktisch sein.
Ganz liebe Grüße
Isa
Moin Isa, ich habe Deine Camper-Mythen „Alleinreisende“ mit viel Vergnügen gelesen. Ich bin seit dem Tod meines Mannes 1994 allein mit einem kleinen Pössl Wohnmobil unterwegs und kann Deine Erfahrungen nur bestätigen. Es kommt immer auf die eigene Einstellung und Wahrnehmung an. Ich wünsche Dir noch recht viel Zeit mit Deinen Solotouren, meine Womozeit geht leider sicher bald zu Ende , ich bin im Januar 80 geworden, die verbleibende Zeit werde ich jedenfalls noch ordentlich ausnutzen.
Hallo Bärbel,
ohhhh ja da sagst du was und manchmal ist es auch einfach ein bisschen Tagesform abhängig. Ich glaube jeder hat mal bessere und mal „schwächere“ Tage. Aber all in all… alles zu meistern. 🙂
Vielen, vielen Dank für deinen lieben Kommentar und einen schönen Abend,
Isa