Es gibt immer mehr Menschen für die es ein Traum ist, alleine mit dem Wohnmobil verreisen!

So begeistert ich euch immer vom alleine verreisen berichte, so ehrlich möchte ich sein, wenn es um die ersten Tage allein mit dem Wohnmobil on Tour geht. Hätte ich damals mal gewusst, dass es sooo vielen anderen Alleinreisenden genau so geht wie mir, wären mir einige schlaflose Nächte erspart geblieben. Ich war drauf und dran nach den ersten Tagen nach hause zu fahren, das Womo so schnell wie möglich wieder zu verkaufen und zu sagen, das war ein riesen Fehler.

Vor der ersten großen Tour überwiegt die Vorbereitung, die Aufregung steigt “bis zum geht nicht mehr” an und man ist die ganze Zeit beschäftigt. Man malt sich seine erste Tour in den strahlendsten und dunkelsten Farben aus, plant die Route und ist wochenlang mit den Gedanken bei der Sache.
Dann kommt der große Tag, es geht eeeeendlich los… absolut euphorisch kommt man an seinem ersten Etappenziel an, eigentlich hat alles super funktioniert, ok die kleinen Anfänger Fehlerchen schieben wir mal beiseite, man brutschelt sich das erste Abendbrot und fällt dann tot müde ins Bett, weil der Adrenalinspiegel ganz langsam abnimmt.

Dann kommt der nächste Morgen, vielleicht hat sich das Wetter verändert, vielleicht sieht alles aber auch nur so viel trüber aus als am Tag zuvor und plötzlich ist die Zeit zum grübeln da und dann kommen sie … die Ängste und Zweifel! 

Alleine mit dem Wohnmobil verreisen. Meine Tipps & Erfahrungen gegen das Tour Start Tief!

 

Stimmungs Tief beim alleine reisen

Alleine reisen und plötzlich hat man Zeit zum nachdenken!

 

Tipp 1 – Alleine mit dem Wohnmobil verreisen & nicht gleich alles an den Nagel hängen!

 

Ich bin mir sehr sicher, dieser erste Tipp ist der wichtigste von allen!

Ich selbst war auf meiner ersten Womo Tour allein durchs Ausland nur mm davon entfernt zu sagen, so es reicht, ich kehre JETZT um und hänge diesen ganzen „Camping Scheiss“ an den Nagel! Das Wohnmobil schwankte im Sturm, Milla schob nur Panik, ich saß in Frankreich fest und verstand kaum jemanden, das Wetter war riesen Mist, ich bekam langsam schiss vor dem Womo fahren und ich war von Stunde zu Stunde mehr davon überzeugt, ich habe einen riesen Fehler begangen, als ich mir dieses Womo zugelegt habe.

Hätte ich damals schon gewusst, dass dieses “Tour Tief” in den ersten Tagen totaaaal normal ist und es vor allem ganz, ganz vielen solo Campern so geht (wer es nicht glaubt, schau dich im Netz um, ganz gleich ob alleinreisend im Wohnmobil, allein unterwegs als Backpacker oder normaler Hotelgast, dieses Tief haben ganz, ganz viele), hätte ich damit viel besser umgehen können. Dann hätte ich nicht so sehr an mir gezweifelt und wäre mir zumindest sicherer gewesen, diese ersten Tage erstmal halbwegs entspannt hinter mir zu lassen.

Überkommt dich also dieses “Tour Start Tief”, häng nicht gleich alles an den Nagel und Zweifel nicht so sehr an dir! Halte durch, lass diese Zeit hinter dir und dann wird es zu 99,999999999% genau so schön, wie du dir eine solche Tour wünschst!. Denk daran… das ist normal und ging schon tausenden Leuten vor dir so!

 

Tipp Nr. 2. – Raus mit dir!!!

 

Es ist total egal wie das Wetter gerade ist, es ist egal ob dir so richtig danach ist und es ist auch egal, wo du gerade bist … GEH VOR DIE TÜR!

Ich kann dich schon verstehen, es ist soooo viel einfacher sich im Womo zu verschanzen, still vor sich hin zu leiden und immer wieder über das eigene Leben zu grübeln! Nur leider hilft dir das KEIN BISSCHEN WEITER!!! Verschanz dich nicht im Wohnmobil und grübel darüber nach, ob du mit dem Kauf des Wohnmobils das Richtige getan hast, ob es furchtbar traurig ist, dass du allein unterwegs bist ooooooder was auch immer…
Entschuldige die klaren Worte aber “memme nicht rum”! Schnapp dir deine Tasche, eine Trinkflasche, den Hund oder was auch immer und geh raus! Egal wo du gerade bist, es gibt IMMER irgendetwas, das du dir ansehen kannst, das du besuchen kannst oder wo du einen Kaffee trinken gehen kannst, also… NICHT EINIGELN… RAUS GEHEN!

 

Solo Camping Reisestart Tief Tipp 3. – SUCH DIR LEUTE ZUM QUATSCHEN

 

Vielleicht fällt dir dieser Smalltalk gar nicht schwer, vielleicht bist du aber in solchen Situationen genauso stumm wie ich. EGAL!!! Wenn man möchte, kommt man irgendwie immer mit anderen Campern ins Gespräche. Fragt ob sie Kleingeld für den Strom wechseln können, ob sie einen Flaschenöffner haben, Du hättest Deinen vergessen, oooooh ist das ein süßer Hund, wie als ist er denn? Es ist total egal wie du diese Gespräche beginnst, Hauptsache du redest mal!

Extra Tipp… achte im Ausland einfach auf die Nummernschilder!  Meist gibt es noch andere Touristen die gerne, für ein kleines Gespräch in eigener Sprache, offene Ohren haben.

Das einzig wichtige ist, scheu dich nicht! Mir fällt sowas auch wirklich schwer, aber meine Oma hat in solchen Situationen immer das selbe gesagt… Wie wäre es denn anders herum… Wenn man Dich fragen würde ob Du Kleingeld wechseln kannst? Empfindest Du das als schlimm oder nervig? Nein?… ALSO!

 

Alleine mit dem Wohnmobil verreisen Tipp 4. – Mach dir nicht so’n Kopp!!!

 

Ich weiß noch, auf meiner ersten großen Tour, kam zu meiner eh schon miesen Stimmung, auch noch hinzu, dass ich mir über alles einen riesen Kopf gemacht habe.
Ich saß abends mit Milla halb unterm Tisch, weil es so gestürmt hat und ich allen ernstes Angst hatte, dass das Womo umkippen könnte. Ich hatte ganz plötzlich Angst zu fahren, urplötzlich dachte ich, ich komme nicht mehr mit dem Womo klar usw. usw.
Dabei waren diese ganzen plötzlichen Bedenken totaaaaal unbegründet.  Aber wenn man eh schon über sein Leben und das große ganze herumgrübelt und plötzlich denkt, was man wie, wo und warum,, alles versaut hat, weil man plötzlich so viel Zeit hat genau darüber nachzudenken, dann wird man irgendwann komplett unsicher!

Ein Wohnmobil kippt nicht  einfach so bei “Wind” um… auch nicht bei Sturm! Einen Hagelschauer halten die Fenster aus und warum solltest du plötzlich nicht mehr vernünftig fahren können? Bis zu dem jeweiligen Standort hast du es doch auch gut geschafft! Lass dir von deinem Kopf nicht so einen Mist einreden!
Mach dir nicht so viele unbegründete Sorgen, und wenn wirklich mal etwas kaputt geht, dann finden sich auch da Wege! Das sind alles keine Gründe sich solche Sorgen zu machen!

 

Wohnmobil Camping Corona Frühsommer Tour

Alleine zu campen ist wirklich klasse…. nur manchmal kommt eben gerade zu Beginn so ein blödes Tief dazwischen!

 

 

Alleine mit dem Wohnmobil verreisen Tipp 5 – fang an im Womo zu kochen!

 

Ich weiß, das klingt jetzt für viele nach dem letzten worauf sie Bock hätten, aber es geht um Ablenkung!
Überleg dir was du gerne Essen möchtest, worauf hast du total bock? Dann geh einkaufen, im besten Falle noch auf irgendeinen Markt und dann fang an zu brutscheln. So schlägst du gleich 2 Fliegen mit einer Klatsche… du bist über Stunden abgelenkt und kochst dir dazu auch noch genau das, worauf du gerade Lust hast! Soulfood!

Es geht darum, dass du dich und deinen Kopf an den ersten Tagen ablenkst neue, andere Gedanken sind wichtig, bis es dir insgesamt besser geht und  jaaaaa, selbst verbrannte Kartoffeln und überkochendes Wasser lenken ab. Also, Herd an und los geht’s! 😉

 

Solo Camper on Tour – Tipp 6. – Fahr weiter in Richtung Sonne!

 

Nichts macht trübe Gedanken trüber, als so richtig schlechtes Wetter! Du kannst die tollste Route geplant haben, macht das Wetter nicht mit, wird deine Stimmung nicht unbedingt besser (und das sage ich aus der Erfahrung nach 10 Tagen heulen in der regnerischen Bretagne). Schau auf deine Wetter App, schmeiß den Motor an und fahr weiter in Richtung des gutes Wetters. Dafür hast du ja ein Wohnmobil, es ist soooo leicht…  du musst vielleicht nur etwas deine geplante Route über den Haufen werfen, aber hey… entweder du fährst die geplanten Ziele auf dem Rückweg an, oder du fährst einfach ein anderes mal hin.
Ich musste damals knallhart nochmal 350 km weiter fahren. Ich kam in Honfleure, Frankreich an, die Sonne schien, meine deutschen Nachbarn begrüßten mich herzlich und das gesamte Tief war von dem Moment an wie weggeblasen …

Seit diesem Moment gab es kein weiteres “Starter Tief” mehr und ich bin extreeeem froh, damals nicht alles abgebrochen zu haben.

 

Solo Camper Tipp 7. – Plane dieses Tief von Anfang an mit ein!!!

 

Dies ist wahrscheinlich der zweitwichtigste Tipp dieser Reihe. Wenn du zum erstmal alleine mit dem Wohnmobil verreist, NIMM DIR ZEIT!!!  Hey, im Normalfall hast du noch  viele tolle Jaaaaaahre als Camper vor dir, du musst nicht gleich auf Teufel komm raus ganz Europa in einer Tour erleben. Gib dir doch die Zeit um diese Reiseform richtig kennen zu lernen.

Rechne am besten direkt vor der ersten Tour mit 2-3 schlechten Tagen zu Beginn. Was auch bedeutet, du machst es dir besonders leicht, wenn du dir direkt zu Beginn ein Ziel auswählst, an dem Du einiges sehen und erleben kannst, so dass du nicht ständig ins Grübeln kommst. Wenn das Tief nicht kommen, SUPER, UM SO BESSER! Kommt das Tief aber, musst du dich nicht stressen und hast mehr zu sehen und zu erleben, als wenn du direkt ganz weit abseits stehst.

. Also… gerade für die erste große Tour allein mit dem Wohnmobil unterwegs… lass es ruhig angehen und such dir die ersten <ziele an Orten, an denen es etwas gibt, was dich besonders interessiert!

 

Letzter und 8. Tipp – lass den Perfektionismus zuhause!!!

 

Wenn dieses Tour Start Tief wirklich an dir nagt, kommen sicherlich ähnliche Gedanken auf wie bei mir: Komme ich mit dem Fahrzeug klar? War diese Investition richtig?  Halte ich den Blicken anderer stand, hoffentlich mache ich nicht direkt alles kaputt, oder was ist, wenn ich das Womo jetzt Schrotte?!

Dieses Gedanken entstehen aber nur, weil du am liebsten automatisch alles perfekt regeln möchtest. Du möchtest perfekt fahren, keine Bodenwelle übersehen, auf dem Stellplatz perfekt handeln und an der Ver- und Entsorgung erst recht, gerade dann, wenn andere Wohnmobile hinter dir auch warten, um Entsorgen zu können.
Vergiss den Gedanken, dass du perfekt sein möchtest… ES WIRD EH NICHT FUNKTIONIEREN!

Außerdem, HALLO DU HAST URLAUB! Da muss man nichts perfekt sein! Und wenn mal ihrgend etwas nicht auf anhieb funktioniert… auch nicht schlimm! Es ist doch keine Schande wenn andere sehen, dass du noch Anfänger bist oder vielleicht sogar mal Hilfe benötigst!
Ich habe zu Beginn meiner “Camper Karriere” sooooo viele Fehler und peinliche Momente erlebt… jaaaaa und ich hab sie lachend überstanden. Mir ist an der Ver- und Entsorgung der Wasserschlauch aus der Hand gerutscht und quer durch den Fahrerraum gespritzt, weil die Frischwasser Öffnung in der Omi auf der Beifahrerseits war, ich bin morgens früh auf einem Stellplatz, auf dem man im Kreis steht, vor den Augen aller aus dem Womo gefallen und habe in Greetsiel beim Rückwärtseinparken, trotz Kamera, den ganzen Zaun mitgenommen.
Natürlich haben alle geschaut und sich alle schlapp gelacht… ich selber irgendwann auch… und es blieb mir manchmal auch nichts anderes übrig als einfach mal nach Hilfe zu fragen.

Also… lass diesen verflixten Perfektionismus außen vor, der setzt dich nur noch mehr unter Druck!

 

Alleine mit dem Wohnmobil verreisen und das verflixte Tour Start Tief!

 

Warum schreibe ich dir das alles?

Weil ich es für super wichtig halte, denn wie gesagt… hätte ich mal vor meiner ersten längeren Tour gewusst, dass es vielen anderen genau so ergangene ist, hätte ich wahrscheinlich deutlich weniger Panik geschoben, denn es war wirklich so…. ich war nur noch einen Gedanken davon entfernt, ALLES an den Nagel zu hängen. Wenn ich mir das heute vorstelle und mir vorstelle was danach alles geschehen ist, auch mit diesem Blog...der reine Wahnsinn!

Vielleicht bekomme du dieses Starter Tief ja auch gar nicht! Dann ist es doch super und du kannst gaaaaaanz entspannt und bei bester Stimmung allein unterwegs deine Tour genießen!
Kommt das Tief aber doch, dann zweifel nicht sofort am großen Ganzen!!!

Ich kann dir nicht sicher sagen, warum so viele dieses Tief bekommen… aber es liegt definitiv mit daran, dass dir deine Psyche einen Streich spielen möchte, weil du nach der ganzen Anspannung plötzlich sehr viel Zeit hast zum über dich und dein Leben nachzudenken! Nur weil du dieses anfangs Tief hast, bedeutet das noch lange nicht, dass dir das gesamte Camping Ding nicht liegt! Du siehst es an mir!

Mach dir also nicht zu viele Sorgen und Gedanken, wenn in den ersten 2,3,4 Tagen die Stimmung sinkt… das ging tausenden Leuten die allein unterwegs sind vor dir genau so!

 

Also…. TSCHAKKA… POPO HOCH UND WEITER MACHEN!

 

Das wichtigste ist eh…bleib gesund!

Eure

IsasWomo Camping, Wohnmobile für Alleinfahrer und Paare

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Mies & außerdem finde ich Isa doof!Steht bemüht & aber Isa finde ich trotzdem doof!Ganz nett & aber wer ist eigentlich Isa?Klasse Artikel, gut gemacht Isa!Super Isa, die nächste Tour kann kommen! (139 votes, average: 4,62 out of 5)

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