Darum geht’s:
DANKE MILLA! Zum Ende eines bescheidenen Jahres bin ich euch noch einige Infos rund um Milla’s Tod schuldig. Ein Rückblick auf 7748 Tage eines Hundelebens, dem ich unglaublich viel zu verdanken habe. Ein schwieriges Thema, welches ich aber ganz bewusste nicht schrecklich traurig in Angriff nehmen wollte. Warum? Auch das erfahrt ihr im folgenden Text.
Danke Milla, mein Hundemädchen mit Superkräften!
Mittlerweile sind fast 4 Monate, genau genommen 114 Tage, vergangen, seit meine kleinste und beste Freundin nicht mehr an meiner Seite ist, seitdem ich gänzlich zur Alleinreisende wurde.
4 Monate die nicht so leicht waren. Dieser scheiss Virus sorgt dafür, dass wir alle schön brav alleine zu Hause hocken sollen und jetzt ist da ebnen niemand mehr, der einen begrüßt, notgedrungen vor die Tür zieht oder stürmisch Kuscheleinheiten einfordert.
Allerdings geht es mir auch im Falle von Milla so, wie es mir in solchen Lebenslagen eigentlich immer geht… ich bin wahnsinnig gut im verdrängen und sobald Erinnerungen oder trübe Gedanken aufkommen, zwinge ich mich ganz bewusst dazu, an etwas anderes zu denken.
So war es also auch in den vergangenen Monaten. Ich möchte am liebsten gar nicht an Milla denken, ich möchte nicht über Milla sprechen, ich möchte die Urne nicht sehen, darum steht sie auch im Schrank und sobald mir das iPhone Milla Bilder vorschlägt, drehe ich das Handy um.
Wenn man sich mit gewissen Themen nicht beschäftigt, können sie auch nicht so weh tun!
Die heile rosa Hundewelt gab es nicht immer…
Doch so sehr ich Milla vermisse, ich möchte hier auch mal ein Tabu brechen. Denn zumindest in meinem Freundes und Bekanntenkreis wird maximal Emden heißen Brei herum gesprochen. Wie gesagt, so sehr ich diesen Hund geliebt habe, so innig wir beiden verbunden waren, so klipp und klar kann ich auch sagen… durch den Tod von Milla ist auch eine riesen Last von mir abgefallen. Klingt hart und eiskalt, ist aber so! Denn die letzten 1-2 Jahre waren echt nicht einfach. Klar, keine Frage… auch das gehört dazu, wenn man sich einen Hund „anschafft“ und trotzdem gab es immer wieder Situationen die eben nicht heile, rosa Hundewelt waren.
Je nach Tagesform konnte ich die Decken und Körbchen von Milla 2-3 mal am Tag waschen, was mich gerade unterwegs immer mal wieder vor Probleme und teure Neukäufe gestellt hat und spätestens als Milla das gesamte Arbeitszimmer meines Freundes unbemerkt Häufchen für Häufchen zugeschissen hat (und das auch noch bei einem sau teuren „Natur-Parkett-Öko-Boden) und wir das ganze erst 1,5 Tage später bemerkt haben, hing der Haussegen einen Abend lang schief.
Versteht mich nicht falsch… ich hätte für diesen Hund ALLES getan, ein Mensch der nicht mit Milla klar kam, hatte auch bei mir keine Chance, aber so gar keine!!! Aber jetzt, wo es Milla nicht mehr gibt, gab es schon mehr als einmal die Situation in der ich gedacht habe, puhhhhh jetzt gerade bin ich eigentlich auch ganz froh, dass mich keine bösen Überraschungen erwarten.
Andererseits bemerke ich, dass ich in den vergangenen 4 Monaten in verschiedenen Situationen furchtbar unfair geworden bin. Sehe ich Hundebilder auf Insta oder Facebook denke ich oft… MUSS DAS JETZT SEIN, KANN MAN SICH DAS NICHT MAL SPAREN?! Und wenn mir im echten Leben ein Hund nahe kommt, ist häufig der Gedanke da, ich will das nicht! Ich möchte den Hund nicht sehen. Ich möchte nicht, dass er meinen Weg kreuzt und ich will nicht, dass er an mir schnuppert.
Lasse ich mir das anmerken… NEIN natürlich nicht! Ist so eine Denkweise richtig… NEIN, ABSOLUT NICHT! Dennoch geht es mir so und ich sage ja selbst, fair ist das nicht!
Mittlerweile sind es aber eben auch schon 4 Monate in denen Milla nicht mehr an meiner Seite ist, ein ziemlich bescheidenes Jahr geht zu Ende und ich denke, der Zeitpunkt passt ganz gut, um noch einmal über Milla zu schreiben.
Traurigkeit war für Milla schon immer das absolut schlimmste…
Doch wenn ich hier noch einmal über Milla schreibe, dann ist mir eines ganz wichtig.
Das aller, aller, aaaaaller schlimmste, was es für meine kleine Hundeprinzessin gab, waren Momente in denen sie mich traurig gemacht hat.
Alles was passieren konnte, egal wie groß der „Anschiss“ auch war, war für sie nicht so schlimm, als wenn ich traurig war. In traurigen Momenten brach Milla sofort in Panik aus.
Wenn ich mal heulend auf der Couch oder im Bett lag, drehte dieser Hund förmlich durch. Da reichte es nicht auf das Bett oder die Couch zu springen und sich an mich zu kuscheln! Nein, Milla geriet sofort in Panik, kam sofort mit Vollspeed angerannt, sprang auf mich, leckte mir wie wahnsinnig durchs Gesicht, tapste auf mir herum, stupste mich mit voller Wucht an und hätte ich ihren Puls gemessen, ich schwöre euch, dieser läge bei weit über 180.
Echte, tiefe Traurigkeit… die konnte Milla nicht ertragen!
Haltet mich für verrückt, aber das ist eben auch ein Grund, warum ich jetzt nicht traurig seien möchte. Ich denke immer noch, wenn Milla noch mitbekommt, ganz gleich wo sie jetzt ist, dass ich ihretwegen so traurig bin, dass macht die ganze Situation noch unerträglicher als sie eh schon ist.
Darum möchte ich heute nochmal mit euch lachen, schmunzeln, staunen und mich an verrückte Hundemomente erinnern, denn davon gab es einige.
Milla und ich – ein Hundeleben lang…
Der schwere Weg zum „Enkelhund“
Wahrscheinlich habt ihr schonmal irgendwann mitbekommen, meine Mutter stand mit ALLEN Hunden auf Kriegsfuss. Ihre Angst vor Hunden war so groß, dass wir regelmäßig die Strassenseite gewechselt haben, sobald uns ein angeleinter Rehpinscher entgegen kam.
Tja und dann kam einer meiner Ärzte auf die grandiose Idee, dass mir doch ein Hund wahrscheinlich sehr gut täte und nachdem die Wartezeit auf einen behinderten Begleithund viel zu lang war, kam letztendlich Milla in unser Leben.
Die Hundeschule…
Milla war also wenige Tage/Wochen bei mir und die Zeit der Hundeschule begann.
Zu Beginn noch in einer Hundeschule, die am Ende der Strasse lag, in der auch meine Mutter wohnte. Allerdings war es an diesem Samstag so, dass ich direkt nach der Hundeschule zu irgendeinem wichtigen Termin gefahren werden musste. Darum sollte meine Ma Milla an der Hundeschule entgegen nehmen, mit ihr nach hause laufen und ich wollte sie später wieder bei meiner Ma abholen.
Bevor ihr jetzt gleich alle die Augen verdreht… bedenkt bitte, Milla war mein (unser) erster Hund, es fehlte also noch an ganz viel Wissen und Erfahrung.
Meine Ma kam pünktlich zur Hundeschule, ich übergab ihr die Hündin und wir haben noch kurz gesprochen. Dann bin ich weiter zum Auto gelaufen und habe noch aus dem Fenster gesehen, dass meine Ma, leicht überfordert, hinter Milla her gerannt ist, während Milla hektisch versuchte dem Auto zu folgen, weil sie natürlich so gar nicht verstand, warum ich sie jetzt bei meiner Ma abgebe.
Wie gesagt… heute würde ich das alles auch anders machen, damals fehlte uns die Erfahrung.
Ca. 3 Stunden später kam ich zurück zur Wohnung meiner Mutter, Milla begrüßte mich üüüüüüüberschwänglich und ich erfuhr von meiner tierisch genervten Mutter, was in den letzten Stunden geschehen war.
Obwohl ich Milla zu diesem Zeitpunkt wirklich erst wenige Tage bei mir hatte, war unsere Bindung schon extrem stark. Das führte dazu, dass Milla wie gesagt noch versuchte hinter dem Auto her zu jagen, nicht nachkam und leider an der nächsten Straßenecke stehen blieb.
Nachdem ich also nicht mehr zu sehen war und Milla auch keine „Spur aufnehmen konnte“, tat sie das einzig „Dreamteam“ richtige, sie hat sich an Ort und Stelle auf den Bürgersteig gesetzt/gelegt und ist von diesem Moment an KEINEN MILLIMETER WEITER GEGANGEN!!!
Ihr müsst euch das jetzt also so vorstellen…
Meine Ma war mit der ganzen Situation eh schon leicht überfordert, ihre Panik vor Hunden ließ es jetzt nicht unbedingt zu, Milla in irgendeiner Weise zu leiten, sie hatte die Hundeleine unbeholfen in den Händen, stand ratlos neben dem Hund und Milla rührte sich KEINEN Millimeter mehr.
Egal was sie tat… ob gutes zureden, locken mit den restlichen Leckereien der Hundeschule, ob an der Leine ziehen oder schimpfen… Milla war das alles VOLLKOMMEN egal!
An dieser Stelle hatte Milla mich das letzte mal gesehen, hier würde sie mich wieder finden. (Das unsere Bindung nach so kurzer Zeit und allem was Milla vorab erleben musste, bereits so stark war, ist für mich bis heute unglaublich, aber dazu gleich mehr).
Iiiiiiiiiirgendwann wurden dann die Anwohner auf meine Mutter und den liegenden Hund aufmerksam, kamen vor die Tür und fragten ob meine Mutter vielleicht Hilfe bräuchte.
Meine Ma erklärte dann die ganze Situation, wäre da am liebsten schon im Erdboden versunken, aber auch die Anwohner schafften es nicht, Milla zum laufen zu bewegen. … Milla bewegte sich keinen Millimeter und je mehr irgendwer an dieser Leine zog oder ihr nahe kam, knurrte dieser Hund wie wild und verkrallte sich in den Boden.
Den Hund ca. 1,5 Kilometer nach hause tragen, bei der Panik die meine Ma zum diesem Zeitpunkt noch vor Hunden hatte, vollkommen unmöglich!
Und zu allem Überfluss, begann es auch noch zu regnen.
Was hat meine Ma also letztendlich getan? Sie rief notgedrungen meinen Vater zu Hilfe (die beiden waren zu diesem Zeitpunkt schon lange getrennt 🙂 ). Mein Vater hat sich direkt ins Auto gesetzt, ist zu dieser Straßenecke gefahren, die beiden haben irgendwie versucht den Hund ins Auto zu setzten (dabei hat es nicht unbedingt geholfen, dass Milla auch die beiden tierisch angeknurrt hat, sobald jemand in ihre Nähe kam um sie zu tragen)
Die ganze Aktion, bis dieser kleine (mittlerweile klitsch nasse) Hund mal im Auto saß, alle drei zurück fahren konnte und oben bei meiner Mutter in der Wohnung waren (bei meiner Mutter angekommen kannte sich Milla schon aus, der Weg durchs Treppenhaus lief lohne zicken) dauerte über 2,5 Stunden. 🙂
Puhhhhh ihr könnt nur erahnen, wie sauer meine Ma in den ersten Minuten war, hei, jai, jai das gab richtig ärger. Wobei ich ja auch nicht wirklich etwas machen konnte. 🙂 In den ersten Tagen danach hatte schon schlimme Befürchtungen, dass meine Ma nieeee wieder, auch nur ansatzweise, auf den Hund aufpassen würde. 🙂 🙂 🙂
Aber… weit gefehlt!
Es dauerte einige Tage, aber dann fand meine Ma das Verhalten von Milla und dass sie bereits so auf mich fixiert war, nur noch toll.
So dass es diese Stunden tatsächlich geschafft haben, dass Eis zwischen meiner Ma und der Hundewelt zu brechen.
Das hättet ihr echt sehen müssen. Irgendwie hat Milla es geschafft diese lebenslange Hundeangst bei meiner Ma zu drehen und es dauerte nicht mehr lange, da sprach meine Mutter (in Ermangelung an echte Enkel) nur noch von IHRER Milla, von IHREM Enkelhund und bitteeeeee, fragt doch nicht, NATÜRLICH wurde für Milla steht’s extra eingekauft!
„Mamaaaaa… hast du noch ein Glas von dieser leckeren Bauernhof Marmelade für mich gekauft?“ Och Isilein… das hab ich vergessen, aber schau mal in der Abstellkammer. Ich bin noch schnell zum Metzger gefahren und hab für Millachen einen Parmaschinken-Knochen gekauft! Den kann ich ihr doch geben… frisst sie doch so gerne, ne! 🙂
Ja neee…. is klar!!!
Milla und das Dreamteam Wunder
Milla und ich, so „übertrieben“ es klingt, aber das war von der ersten Minute an eine ganz besondere „Beziehung“.
Milla wurde in Ungarn geboren und verbrachte dort ihre ersten Tage als ungarischer Strassenhund. Dann landete sie in einer Tötungsstation und leider ist/ war es zu diesem Zeitpunkt noch so, dass sich die Verantwortlichen das Geld für irgendwelche Tötungsaktionen gerne sparen und die ganz kleinen, jungen Welpen einfach mit voller Wucht vor die Wand geworfen wurden.
So auch Milla…
Allerdings landete Milla anscheinend nicht direkt mit dem Kopf an der Wand, sondern vor allem mit den Vorderläufen, wodurch diese mehrfach gebrochen waren, Tierschützer aus Witten entdeckten das kleine Häufchen Elend mehr tot als lebendig in dieser Station und gaben Milla, weil sie als einzige aus dem Wurf überlebt hatte, die Chance mit nach Deutschland zu kommen.
So landete Milla nach vielen Tierarztbesuchen und monatelanger Heilungsphase in der Vermittlung des Tierheim Witten.
Unsere erste Begegnung
Jetzt kam der Tag der Tage und mein Vater fuhr mich zum Tierheim Witten, wir wollten uns da mal umsehen. Die Tierheim Mitarbeiter ließen uns auch erstmal alleine, wir gingen durch die Reihen der Hundezwinger und sofort brach ein riesen Getöse aus, soooo viele Hunde machten auf sich aufmerksam.
Wir gingen also weiter durch die Reihen und ziemlich weit hinten, lag ein vollkommen verängstigtes kleines Hundemädchen in ihrem Körbchen und an ihrer Tür hing ein Zettel, nur an erfahrene Hundehalter abzugeben.
Erfahrung hatte ich ja nun wirklich nicht und trotzdem passierte etwas, dass für mich immer unerklärlich bleibt.
Milla schaute auf, sah mich vor ihrem Zwinger stehen, krabbelte aus ihrem Körbchen und kam mit ihren verbundenen Vorderbeinen nach vorne zu den Gitterstäben gewackelt. Ich saß bereits kniend vor dem Zwinger und an der Tür angekommen legte sich Milla ganz, ganz nah an die Stäbe, direkt an meine Knie und begann meine Hände zu lecken.
Und damit stand für mich sofort fest… komme was wolle…. dieser Hund, oder gar keinen Hund!!!
Ich schickte meinen Vater los, er solle doch bitte mal jemanden holen, der uns mehr zu Milla sagen konnte und es dauerte nur wenige Minuten, da kamen die beiden zurück und ich höre die Tierheimdame , als sei es gestern gewesen, zu meinem Vater sagen: Dieser Hund ist nichts für ihre Tochter, der ist so verängstigt, krank und hat so viel hinter sich, wir haben gestern im Team lange diskutiert, ob wir Milla (damals noch Tilda) überhaupt in die Vermittlung geben können“
Die beiden kommen zu mir zum Käfig, die Dame sieht wie Milla neben mir an den Gitterstäben liegt und meine Hände leckt, staunt und sagt:
Das gibt es doch nicht!!! Nicht bei diesem Hund!!!
Es war wirklich egal, was in den kommenden 3 Tagen geschah… jedesmal hieß es, das könnte schwierig werden oder das macht Tilda nicht mit und ich schwöre euch hoch und heilig, wirklich JEDESMAL bestrafte sie Milla mit absolutem Vertrauen… aber nur zu mir, zur niemand anderem!
Ein Geschirr anziehen, vorab unmöglich…. bei mir gar kein Problem!
Trotz der Verbände ein bisschen an der Leine laufen? Aber sicher doch! Allerdings nur solange ich die Leine in der Hand halte. Sobald jemand anderes die Leine hielt, versuchte Milla sich irgendwo in Sicherheit zu bringen, zog den Schwanz ein oder machte vor lauter Angst direkt unter sich.
Bevor ich Milla mitnehmen durfte, musste wir noch einen Termin mit einer Hundetrainerin „bestehen“, weil sich immer noch alle sorgten, dass ich mit diesem Hund nicht klar komme. Mal ganz davon abgesehen, dass auch meine Eltern nicht gerade davon begeistert waren,
dass jetzt zu dem „kranken Kind“ auch noch ein „bisschen kranker Hund“ kommen solle.
Aber egal welche Sorge bei all diesen Leuten bestand, Milla machte alles mit, solange ich bei ihr war.
Es war wirklich wie ein Wunder…
Es kann gut sein, dass Milla im Auto in Panik gerät… wir fuhren los, und Milla legte sich entspannt auf meinen Schoss.
Dieser Hund kennt keine Wohnung, es kann gut sein, dass sie verstört auf Haus, Flur und Wohnung reagiert! Hmmmm… nee, nicht wirklich! Milla blieb absolut entspannt, das einzige… sie tingelte ständig hinter mir her. Das Entspannen und zurück bleiben, verstehen dass ich immer wieder komme, musste sie erst lernen.
All in all blieb Milla aber ihr Leben lang ein eher ängstlicher Hund. Zumindest im direkten Vergleich zu anderen Hunden, die einfach wild auf alles mit gelassener Ruhe zu rennen. Milla behielt mich ihr ganzes Leben lang im Auge. Zum Glück verstand sie ganz schnell, alleine bleiben ist nicht schlimm, denn dahin komme ich immer wieder. So dass sie, überwacht mit einer Hundekamera, ruhig im Körbchen lag oder schlief, wenn Sie mal in unserer eigenen 4 Wänden alleine bleiben musste.
Habe ich sie allerdings an einem anderen Ort allein gelassen, z.B. in der Wohnung meines Vaters, damit er an speziellen Tagen auf den Hund achtet, geriet Milla ganz schnell in Panik. Aus diesem Grund haben wir es viele Jahre so gemacht, wenn es wirklich mal Situationen gab, in denen Milla nicht mit konnte und wenn sie nur im Auto gewartet hat, blieb sie besser stundenlang allein bei uns zuhause (je nach Dauer kam mein Vater dann in meine Wohnung und ist z.b. hier im Viertel mit dem Hund gelaufen) als auch nur drei Stunden bei „fremden Leuten“.
Das einzige was aus der Strassenhunde Zeit für immer übrig blieb, war eine panische Angst vor allem was Neongelb ist. Ob die Müllabfuhr, oder ein neongelber Motorroller am Ende der Strasse… Milla bekam Panik und wir mussten große Runden um diese unheimliche Ding drehen. So kam es auch dazu, dass ich schon neben diesem Roller stand, ihn immer wieder gestreichelt habe, auf den Roller eingeredet habe und mich vor den Nachbarn zum Honk gemacht habe… was man nicht alles tut! 🙂
Ich denke, die Mitarbeiter dieser Tötungsstation trugen neongelbe Latzhosen, so wie z.B. auch unsere Müllabfuhr und daher kam Millas Angst, aber das ist nur eine Idee.
Milla und ich… das war von der ersten Sekunde an besonders.
Aber natürlich gab es so viele besondere Momente mehr, in den vergangenen gut 18,5 gemeinsamen Jahren. Besonders schöne… besonders blöde… besonders peinliche.
ICH WAR’S NICHT!!!
Ich erinner mich noch immer sehr gut an unsere Hunderunde durch den „freilauf Wald“, an dem Milla kurz neben dem Weg in ein Gebüsch verschwand und nicht mehr zu sehen war.
Also bliebe ich neben diesem Gebüsch stehen, sah von hinten eine ganze Truppe Jogger kommen und wartete auf Milla, die weiterhin mit keiner Schwanzspitze zu sehen war.
Als hätte es dieses kleine Biest drauf angelegt, wurde es plötzlich sehr peinlich!
Denn in dem Moment, als diese Jogger Truppe direkt an mir und diesem Gebüsch vorbei lief, hat dieser Hund sie so dermaßen einen fahren gelassen, diesen Pups konnte niemand überhören.
Und wen schaute die Jogger Gruppe an??? MICH!!!!
Ich wedelte direkt samt roter Bombe wie wild mit der Hundeleine und rief immer nur, ich wars nicht, ich war es wirklich nicht… aber so wie diese Truppe in brüllendes Gelächter ausbrach, waren Milla und ich sicher noch Stunden später Thema!
Pupsen… zu diesem Thema habe ich gleich mehrere peinliche Erinnerungen. Aber wie sagte meine Oma schon immer… besser in die große weite Welt, als in ihrem kleinen Bauch!
Nunjaaa… es gibt passende und eher unpassende Momente!
Die vielleicht schönsten gemeinsamen Stunden…
Die schönsten gemeinsamen Stunden hatten wir meiner Meinung nach morgens früh am Strand.
Wenn wir schon früh morgens gemeinsam am menschenleeren Strand saßen und aufs Meer geschaut haben… da wurde Milla ganz ruhig und ich hatte immer so das Gefühl, sie genießt diese Momente genau so wie ich. Und erstaunlicherweise, wollte Milla in diesen Momenten auch nie toben o.a. wie sonst üblich sobald sie Sand unter den Pfoten hatte. Sie lag ganz still und ruhig an meiner Seite und wir haben einfach nur den Moment genossen.
In all den Jahren gab es noch so viel mehr…
Millas Beschützer Instinkt. Mein Onkel wollte mir auf die Schulter klopfen und plötzlich kam Milla, wie von der Tarantel gestochen, aus ihrem Körbchen gesprintet und sprang mit aller Kraft gegen meinen Onkel, so dass dieser wirklich einen Schritt zur Seite ausweichen musste.
Isa „schlagen“… aber ganz sicher nicht wenn Milla in der Nähe war.
Auch wenn der kleine Kopf diese Situation natürlich vollkommen missverstand.
Aufpassen… eh ein riesen Hobby von dieser kleinen Dackel Mix Dame. Egal wann, wo und auf wen, ohne AUSDRÜCKLICHE Erlaubnis, durfte sich eigentlich NIEMAND bewegen… nee, bitte auch nicht atmen!!! Und da war es auch egal wo wir waren, ob zuhause, im Garten, on Tour oder in einem wildfremden Café.
HALLOOOOO… der Nachbartisch bewegt sich, das habe ich nicht erlaubt, das gibt jetzt erstmal RICHTIG Stress!!! Frechheit sowas!
Milla, mein kleiner Kneipenhund… mich hat es jedesmal wieder erstaunt. Wenn wir mit dem Womo unterwegs waren, kam es ganz, ganz oft vor, dass sich Milla auf anhieb zurecht fand und genau wusste, hier waren wir bereits einmal, hier kenne ich mich aus.
Allerdings gab es dabei immer, immer, immer wieder ein Problem. Milla liebte den Café Besuch ja mindestens so sehr wie ich, durch ihre Dackel Gene hatte Milla aber auch einen hardcore Sturkopf!
Leider führte diese Kombi IMMER wieder dazu, dass Milla den Weg zum nächstbesten Café noch von einem vorherigen Besuch genau kannte, selbst wenn dieser Monate oder Jahre zurücklag.
Nur wusste Milla auch noch ganz genau, an welchem Tisch wir damals saßen und so kam es, dass Milla regelmäßig SCHNURSTRACKS zu genau diesem Tisch lief und sich, komme was wolle, unter dem Tisch gemütlich machte. Leider auch dann, wenn dieser Tisch von anderen Leuten besetzt war.
Ich weiß nicht wieeeee oft ich wild an Leine und Geschirr gezogen habe, um sie wenigstens zum nächsten freien Tisch zu ziehen. Über ein, Millaaaaaa eigentlich wollte ich hier nicht schon wieder Kaffee trinken, müssen wir gar nicht diskutieren, das konnte ich mir abschminken!
Es wird jetzt Kaffee getrunken und wehe du hast mein Deckchen und ein extra Leckerchen vergessen!!!
Die königliche Plauze muss gemütlich gebettet sein!
Egal wann oder wo, ohne königliche Hundedecke ging nichts!
Heute verrate ich euch aber, das war auch ganz bewusst von mir so gewollt und sogar reiner Eigennutz (mal abgesehen von Millas „Knochen“ im Alter und nasskaltem Wetter). Früher war Milla in Cafés usw. immer sehr unruhig, sie sprang ständig auf, tingelte um den Tisch und ich musste immer wieder darauf achten, dass sie nicht von irgendwem getreten wurde. Das änderte sich komplett durch ihr Deckchen.
So hatte sie ihren Platz, der Hund viel mehr auf, wurde dadurch auch nie getreten und wir hatten beide viel ruhigere Stunden. Sollte euer Hund also im Restaurant, Café oder, oder sehr unruhig sein, versucht es mal mit einer kleinen Hundedecke.
Doch natürlich gab es auch mehr als einmal Situationen, in denen mir das Herz in die Hose rutschte, oder ich ein soooo schlechtes Gewissen hatte.
An einem Tag kamen wir z.B. zu meinem Vater zu besuch, der schon am Fenster auf uns wartete und als er das Auto entdeckte, direkt vor die Haustür kam.
Ich parkte also gegenüber des Hauses ein, sammelte meinen Kram zusammen und holte Milla aus dem Auto. Was mein Vater aber nicht sah, ich hatte Milla noch nicht an der Leine, ich war erst gerade dabei sie anzuleinen.
Mein Vater meinte es natürlich nur gut und rief plötzlich quer über die Strasse hinweg: HALLOOOO MILLACHEN! Und Milla dreht sich um, ich griff an dem Geschirr vorbei und Milla sprintete schon im vollen Galopp zu meinem Vater… quer über die viel befahrene Strasse!
Ich konnte nicht hinsehen… hörte nur Reifen quietschen und Autos hupen…. Und als ich wieder auf blickte, standen alle Autos und Milla war freudestahlend und wild mit dem ganzen Poppo wedelnd, auf der anderen Strassenseite bei meinem Vater.
PUHHHHHH… das war knapp… das war ganz, ganz knapp!
Oder der Tag an dem ich nicht bemerkt habe, dass Milla hinter meinem Rücken durch die Küche auf den Balkon lief und ich irgendwann die Balkontür geschlossen haben, weil es heftig zu gewittern begann.
Gewitter, Böller, laute Geräusche… davor hatte Milla ja eh schon immer angst und verkroch sich normalerweise unter meinem Bett. Darum dachte ich auch, da liegt sie wieder, doch sie saß leider eine gaaaaanze Weile, klitschnass im Regen, auf dem Balkon.
Ohhhhh… was hatte ich ein schlechtes Gewissen!!!
Last but not least… könnt ihr euch noch erinnern als Milla in Frankreich abgehauen ist?
Wobei nein… eigentlich ist sie genau genommen eben NICHT abgehauen, sondern ich bin mehrfach an diesem Tag von der Parzelle verschwunden, bin u.a. zur Campingplatz Anmeldung gegangen usw., weil wir am nächsten Tag abreisen wollten.
Anscheinend verlor Milla irgendwann die Geduld, wollte mit kommen und hat es irgendwie geschafft, sich aus dem Geschirr zu winden und ist unbemerkt hinter mir her.
Als ich zurück zum Womo kam und die Leine samt Geschirr, aber ohne Milla, da liegen sah und das auch noch zwischen den schmalen, vollen Campingplatz Gassen, in denen ständig irgendwer samt Auto, Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs war… mir sackte mein Herz direkt in den Magen!
Ich bin sofort, wild nach Milla rufend, über diesen Campingplatz gestürmt, doch Milla war nirgendwo zu sehen! Was ist, wenn sie irgendwer mitgenommen?
Das Milla niemals wirklich weglaufen würde, das war mir klar und ich habe fest damit gerechnet, dass sie irgendwo sitzen bleibt, wenn sie mich nicht mehr „erschnuppern“ kann. Aber wehe irgendwer nimmt sie einfach mit oder sie rennt vom Platz, raus Richtung Stadt, denn den Weg kannte sie von den Tagen zuvor.
Mir wurde schlecht vor Sorge!!!
Nachdem ich also wild über den Campingplatz rannte und von Milla nichts zu sehen war, kein bellen, kein tapsen… nichts! Bin ich weg von der Anmeldung, auf in Richtung Strandweg und siehe da… es war genau so wie gedacht.
Milla wusste anscheinend nicht mehr weiter, auf dem Weg zum Strand war ich in den letzten Stunden nicht und so hat sie sich an Ort und Stelle an eine Wegkreuzung gesetzt! Ich kann euch nicht sagen warum Milla dieses Verhalten immer wieder zeigte, es war aber so. Wenn sie mich nicht fand, setzte sie sich hin und blieb genau da sitzen. Ob auf diesem Strandweg in Frankreich, oder z.B. auch während der Hundeschule, wenn sie mich eigentlich suchen sollte.
Ihr glaubt nicht was mir für ein riesen Stein vom Herzen gefallen ist und so wie sich Milla freute als sie mich hörte. Ihr ging es anscheinend ähnlich.
Nichts wie zurück zum Womo, Geschirr an und erstmal eine Runde kuscheln im Campingstuhl… puhhhhhh!!!
Doch die Uhr des Lebens tickte lauter und lauter…
18,5 Jahre in denen wir fast immer 24 Stunden am Tag zusammen waren, das ist so viel gemeinsame Zeit, so viel Erleben, so viele Höhen und Tiefen und auf einmal ist alles anders.
Das Milla schon lange eine alte Hundoma war, ist kein Geheimnis.
Nur an einem Donnerstag Ende August wurde klar, wir müssen nochmal zum Tierarzt, irgendwas ist nochmal anders als sonst.
Den Sonntag zuvor hatten wir noch bei über 35 Grad in Dresden verbracht und hatten einen wunderbaren, extrem schönen gemeinsamen Sonntag…aber sobald wir wieder zuhause waren, baute Milla merklich ab.
An diesem besagten Donnerstag hatten wir alle noch die Hoffnung, der Wetterwechsel macht Millas Arthorse zu schaffen und mit den richtigen Schmerzmitteln müsse es deutlich besser werden.
Deutlich besser wurde nichts…
Und so wusste ich eigentlich schon, was an dem Samstag geschehen würde. Aber ich habe mir immer geschworen, ich will nicht das Milla leidet… und wenn ein Hund sein Geschäft nicht mehr richtig machen will, weil er Schmerzen hat… dann ist ein Punkt gekommen, an dem es kein zurück gab.
Ich ahnte… nein eigentlich wusste ich also schon, wenn ich Samstag mit Ihr zum Tierarzt fahre, dann ist der Tag der Tage gekommen.
Aber da war ja noch was… Millas Sorge und Panik sobald sie bemerkt, dass ich traurig bin.
Das hatte dieser großartige Hund nun wirklich nicht verdient. Es reicht doch vollkommen aus, wenn einer von uns leidet.
Also habe ich mir geschworen, ich werde absolut nichts anders machen als sonst auch… es gibt kein heulen am Körbchen am Tag zuvor, kein „letzter Abend“, kein Schluchzen auf dem Weg zum Tierarzt!
Später ist für all das noch Zeit genug, aber nicht in diesen Stunden!!!
In der Praxis angekommen war dann schnell klar, wir legen Milla einmal kurz schlafen, damit die Docs die Chance bekommen, sie überhaupt richtig zu untersuchen.
Gesagt getan und nachdem die kleine Narkosespritze saß, habe ich mich in dem abgedunkelten Behandlungszimmer zu Milla auf den Boden gesetzt, Milla hat sich ganz eng an meine Beine gekuschelt und mir über die Hände geleckt… genau so, wie alles damals im Tierheim begann. Ob sie wusste, dass unsere gemeinsame Zeit vor dem Ende steht?
Nachdem Milla irgendwann eingeschlummert war, kamen die Docs und haben sie richtig Untersucht. Und damit stand unser Dreamteam Schicksal eigentlich innerhalb von Minuten fest. Milla hatte einen Tumor im Becken, der langsam auf den Darm drückte.
Mit dieser Diagnose stand auch sofort für mich fest, was das bedeutet.
Einen 20 Jahre alten Hund eine so große OP unterziehen? AUF KEINEN FALL!!!
Milla nochmal aus der Narkose holen, nachdem sie bereits so friedlich zwischen meinen Beinen eingeschlafen ist, um sie dann drei Tage später einzuschläfern? Nur weil ich mich wichter nehme als dieser wunderbare Hund. AUF GAR KEINEN FALL!!!
Jetzt schlief sie schon so friedlich, dann sollte es bitte auch direkt geschehen.
Die Docs ließen mich noch einmal 5 Minuten mit dem besten Hund, den ich je hätte haben können allein und ich erzählte Milla nochmal wie stolz ich auf sie sei. Sie muss jetzt gehen, meine Ma würde schon auf ihren Enkelhund warten, bis wir uns alle wiedersehen.
Als der Doc wieder zur Tür herein kam ging alles andere ganz schnell.
Die schlafende Milla bekam nochmal 2 Spritzen und es dauerte keine 20 Sekunden, da wurde aus dem Dreamteam ein Einzelkämpfer, ganz ruhig, ganz friedlich…. ohne einen einzigen Mucks.
Meine Ma hatte ihren Enkelhund zurück.
Ich hatte mir schon vorab Gedanken gemacht, einen Tierbestatter ausgewählt und für mich war ganz klar, Milla bekommt erstmal eine Urne.
Genau so ist es dann auch gelaufen, der Bestatter kam zur Praxis und hat Milla dort direkt abgeholt.
Und wisst ihr, trotz allem was gerade geschehen war, der schlimmste Moment kam für mich eigentlich erst danach.
Mit Millas altem, abgenutzten Geschirr und ihrer Leine in der Hand, zurück in die stille Wohnung zu kommen, ohne dass mich irgendwer begrüßt… das war die Hölle…und da begann die Fassade zu bröckeln.
Mittlerweile sind 114 Tage vergangen und Millas Körbchen liegt immer noch neben meinem Bett, ich kann es einfach nicht in den Keller werfen.
Meine kleinste und beste Freundin ist nicht mehr an meiner Seite und trotzdem werde ich manchmal nachts wach, weil ich denke ich hätte sie gerade gehört… wie all die 18 Jahre.
Kann ich mir vorstellen irgendwann einen neuen Hund aufzunehmen?
JA!!! Auf jeden Fall, aber noch ist dieser Zeitpunkt nicht gekommen.
Denn aktuell habe ich wirklich große Bedenken, dass ich jeden Hund 1:1 mit meiner Milla vergleichen würde und ich befürchte, so einen Hund, der mir sooo, sooo, sooo sehr am Herzen liegt, der zu einem Zeitpunkt in mein Leben kam, an dem alles auf der Kippe stand… zu dem ich sagen kann, dieser Hund hat einen riesen Anteil daran, dass es mich heute noch gibt… den werde ich so nie wieder haben. Dieses unfassbar nahe Dreamteam, bei dem der eine den anderen am Blick versteht, ich glaube das gibt es nicht wieder.
Ein anderer Hund … eine andere Zeit, aber die ist jetzt noch nicht gekommen.
Ganz zum Schluss möchte ich euch noch ein letztesmal mitnehmen, auf eine gemeinsame Reise …
Ein Hundeleben lang… DANKE Milla!
Kopf hoch!!!
Hat Dir der Artikel gefallen???
Dann würdest Du mir ein ganzes Stück weiterhelfen, wenn Du kurz auf das passende Sternchen klickst! DANKE
MEHR VON ISASWOMO – SCHAU DICH UM:
Liebe Isa,
Ich kann nur erahnen wie schwer es dir gefallen sein muss diesen Bericht zu schreiben. Mir liefen von Anfang an die Tränen über mein Gesicht. Danke für diese ehrlichen Einblicke fühl dich aus der Ferne gedrückt.❤❤❤
LG Nicole (nihobru)
Hi Nicole,
und vielen, vielen Dank. Eigentlich viel mir gerade bei nochmaligen lesen erst auf, dass das ganze irgendwie teilweise ganz schön wirr und durcheinander ist, aber ich konnte den text auch nicht 5000 mal überarbeiten und berichtigen…vielleicht mach ich das Silvesternacht. Vielleicht ist es in diesem Fall aber auch gar nicht soooo schlimm. Ich schau mir das nochmal an…
Ganz liebe Grüße und DANKE
Isa
Liebe Isa,
ich war schon ueber 40 Jahre alt, als mein 100 Pfund Hovawart (echt der bessere Teil der Menschheit!) nach 16,5 Jahren gestorben ist, musste auch eingeschlaefert werden. Habe eine Woche lang geheult.
Wuensche Dir „bald“ einen neuen Hund.
SAHARALD
Eigentlich wollte ich nur den Bericht über die Zugfahrt mit Hund lesen und bin dann zu diesem Artikel gekommen.
Danke, dass Du uns am Zusammenleben mit Deiner treuen Gefährtin hast teilnehmen lassen.
Meine kleine Dicke (Shih Tzu, 8 Jahre jung) habe ich seit 7 Jahren und ich möchte gar nicht daran denken, dass irgendwann in hoffentlich 10/11 Jahren der Moment kommt, in dem wir Abschied nehmen müssen.
Ich hoffe sehr, dass es Dir auch als Single Reisende gut geht.
Vielen lieben Dank nochmal. Conny
Hi Conny,
vielen, vielen Dank. Ach ja… mittlerweile ist so viel zeit vergangenen und natürlich ist mir total bewusst, das war alles genau richtig so. Aber so ein echter Seelenhund… der fehlt schon immer mal wieder.
Ganz liebe Grüße und genieß die Zeit 🙂
Isa
Liebe Isa,
das ist so eine schöne Hommage an Millachen. Ich habe gelächelt und ein paar Tränchen weggewischt. Ich fühle so sehr mit. Jeder trauert anders. Und es gibt keine vorgegebene Zeit, wie lange Trauer dauern darf.
Mein Seelenkaterchen ist jetzt 5,5 Jahre tot. Manchmal streift er noch heute an mir vorbei und stupst sein Köpfchen an meine Hand. So wird Milla es auch tun und du spürst es bereits. Wer jetzt denkt „Die ist bekloppt“ – das ist in Ordnung.
Ich wünsche Dir, dass es nicht mehr ganz so schrecklich weh tut.
Alles Liebe für dich
Sandra
Hi Sandra,
vielen Dank! 🙂
Es ist wirklich genau so wie du sagst, es gibt wirklich Momente… da höre ich ein rascheln, ein knistern oder im schlaf sogar Millas tapsen auf dem Parkett und ich dreh mich wie eh und je um und denke… na nu, was macht sie denn jetzt schon wieder. Und erst danach kommt dann der Gedanke… sie ist ja gar nicht mehr hier.
Es ist schon wirklich krass oder erstaunlich, wie sehr einem so ein Tier ans Herz wachsen kann. Und so vollkommen bekloppt das auch seine mag (vielleicht auch durch Filme wie Ghost, Nachricht von Sam beeinflusst) genau so wie bei meiner Ma, habe ich auch schon mehrfach gedacht… Milla wenn du hier irgendwo bist, dann mach JETZT was… JETZT… naja… es tat sich nix 🙂
Der eigene Kopf ist manchmal schon ein mysteriöses Gebiet.
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa
Liebe Isa,
ich muss erstmal meine Tränen weg wischen. Wir hatten schon mehrere Hunde. Glaube mir, ich fühle mit dir.
Liebe Grüße
Heinz
Hallo Isa, ich habe beim Votes zwar 5 Sterne gegeben muss aber die Frage „Hat Dir der Artikel gefallen“ mit „nein“ beantworten, da er so traurig und aufrichtig ist (Schnief…. 🙁 ). Ich kann Deinen Schmerz voll nachvollziehen!! Wir hatten den letzten Regenbogengang im Mai 2020 – ein absolutes Scheißjahr. Unsere Cockerhündin ist nach 15 Jahren friedlich im Arm meiner Frau verstorben. Sie war der erste Hund den wir nicht einschläfern mussten. Sie „geistert“ immer noch durch unser Haus und Camper. Wir haben inzwischen den fünften Cocker Spaniel aber keiner war wie der Andere. Jeder hatte seinen eigene Charakter und keiner war vergleichbar aber alle waren toll. Las Dir Zeit und der nächste Hund wird den Weg zu Dir finden. Bis dahin schöne (Solo) Reisen.
Hallo Isa,
ich kann dir nachfühlen, konnte mir beim lesen eine Träne nicht verdrücken. Hat mich stark an meinen Hund erinnert. Der ist mir mal bei einer spntanen Autobesichtigung aus meinem Auto unbemerkt gefolgt, und ich habe es nicht bemerkt. Keine Minute später stieg ich wieder in mein Auto und fuhr los. 5 km später dachte ich dass es recht ruhig ist, und ich bemerkte sein fehlen und drehte sofort um. Er saß am Straßenrand wo er mich verloren hatte und drehte den Kopf demonstrativ zur Seite. Ich musste ihm die hinter Türe aufhalten und betteln bis er endlich eingestigen ist. Er legte seinen Kopf auf die Hutablage und guckte nach hinten zum Fenster raus- bis wir zu Hause waren. Bestimmt 2 Tage war er beleidigt. Das ist jetzt 10 Jahre her. Ich habe es nicht fertig gebracht einen anderen Hund anzuschaffen. So eine Bindung wird noch ein Menschenleben lang da sein.
Kopf hoch, machs gut. Und danke für deine geteilten Gedanken.
Michael
Liebe Isa!
Es tut mir so leid, dass Du Deinen Hund hast gehen lassen müssen! Auch wenn man weiß, dass das Tier alt und krank ist und es das Beste für den Hund ist , wenn er eine Spritze bekommt – es tut furchtbar weh! Wir mussten vor vielen Jahren unseren geliebten Vierbeiner, den wir auch aus einem Tierheim geholt hatten, gehen lassen, und ich vermisse ihn noch heute.
Einen neuen Hund haben wir seitdem nicht mehr gehabt, dazu fehlten bei mir inzwischen die körperlichen Voraussetzungen. Und falls mein Mann dann auch aus gesundheitlichen Gründen ( wir sind beide nicht mehr die Jüngsten) nicht mit ihm hätte Gassi gehen können, wäre es schwierig geworden. Gerne nehmen wir aber kurzzeitig die Hunde von Nachbarn oder Freunden in Obhut.
Alles Gute für Dich im neuen Jahr! Wir hoffen ja alle, dass uns das fiese Virus nicht erwischt und uns bald nicht mehr als Dauerthema begleitet.
Ganz herzlichen Gruß
Renate
Hallo Isa!
Jetzt erst gelesen…das Milla nicht mehr, auf dieser Erde ist *
Tut Mir Leid, um Milla u. Dich!
Das Leben ist nicht immer schön….zu Uns.
Damals hast Du gesagt ,dann hole Ich mir einen
anderen….
Es wird die Zeit kommen, denn das Hunde Engelchen,
will nicht das Du traurig bleibst…..
Milla*und meine Mama* schauen jetzt ,von oben zu…
Danke! für damals ..Isa!
DER ARNSBERGER
Hallo Herr Nachbar… 🙂
ja leider mussten sich unsere Wege trennen. Klar… das alles war soooooo absehbar und trotzdem vermisse ich diese kleinen 4 Pfoten wahnsinnig. Es ist einfach ein ganz anderer Alltag.
Ich wünsche dir ein gutes Wochenende, auch für unsere „Mädels“ da oben 😉
Isa
Hallo Isa,
ich habe noch nie eine so unvergessliche, berührende Geschichte wie über das Hundeleben von
Milla gelesen. So tiefgründig schreiben kann man nur über die beste Freundin.
Ich habe einen Hund Benni u. Kater Bobbi. Beide sind schon Jahre im WoMo mit mir unterwegs.
Ohne sie gibt es keinen harmonischen WoMo-Urlaub.
Hund Benni wird bald 9 Jahre alt u. ich kann mir nicht vorstellen mal ohne ihn zu sein.
Mein erster Hund Tschuppi ist vor 39 Jahren gestorben u. ich denke noch immer an ihn.
Deine Geschichte, über das fast 19 jährige Zusammensein mit Milla, hat mich überzeugt, keinen Tag ohne meine Tiere zu sein.
Lieber Grüße aus Süddeutschland, auch an einen Vierpfoten-Begleiter (falls wieder im Reiseteam)
Otto
Hey Otto,
VIELEN DANK!
Jaaaa ich glaube auch, Milla war für mich wirklich ein ganz, ganz besonderer Hund. Wenn man von so etwas wie „Seelenhund“ sprechen möchte, dann war Milla für mich ganz sicher so ein Fall. Und ich glaube auch, jeder neue Hund kann zu einem wundervollen Begleiter werden, aber ob es nochmal eine soooooo innige Beziehung gibt… hmmmmm, da bin ich mir nicht sicher. Zumindest kenne ich einige andere Hundehalter die mittlerweile schon mehrere Hunde hatten und viele von denen sagen, alle Hunde waren toll und sie haben jeden Hund geliebt, aber es gab einen Hund, bei dem war das alles nochmal inniger, nochmal tiefer. Keine Ahnung….
Mittlerweile bin ich zumindest wieder so weit, dass ich mir einen neuen Hund wirklich vorstellen könnte. Mal schauen was 2022 passiert.
Ich wünsche Dir, Benni und Bobbi auf jeden Fall noch ganz ganz ganz viele gesunde, tolle und wunderschöne gemeinsame Jahre. Genieß sie….
Ganz liebe Grüße und FROHE WEIHNACHTEN
Isa
Hallo Isa,
ich schaute auch mal wieder „Querbeet“hier rein – das letzte Mal als ich was von Dir las,war vor längerer Zeit mit der Bahnfahrt und Hund-also die liebe Milla in dem Hundekorb und dann von Passau oder so…irgendwohin… und entdeckte dann diesen Bericht,auf dem ich jetzt antworte:
Die kleine Milla ist über die Regenbrücke gegangen dass ist sehr schmerzhaft und sehr,sehr schrecklich und man kann es nicht verhindern,man muss diesen Weg gehen ,man muss da durch…Ich erlebte auch solche Stunden des absoluten Abschiedes.Meine erste Hündin starb durch inkompetente Tierärzte,die pfuschten und inoperablen Tumor dann.Selbst als sie dann eingeschläfert werden musste,passierten hier noch,bei einer anderen Tierärztin schwere Fehler. Eine Urne wollte ich nicht zu Hause haben.Ich liess ihre Asche auf eine Wiese des Tierkrematoriums verstreuen,wo schon ihr Hundefreund lag,so eine Art „Friedwald“.Sie starb im August 2020.. Fotos von ihr,sehe ich nicht so gern an.Ich kann nicht vergessen was man ihr antat.Ohne Hund wollte ich dann sein,bleiben erstmals,aber es schlapperte niemand mehr Wasser laut,es rannte niemand mehr in der Wohnung rum ,die Körbchen standen noch dort,wo der Hund sie verlassen hatte,leer….So schaute ich mir andere Hunde dann bei Tasso im Internet an, kam zu Auslandshunden,entdeckte nach einigen Monaten eine Hündin aus Ungarn,die von Tierschützern aus der Tötung gerettet wurde,wollte mich auf diesen Hund dort zuerst gar nicht bewerben,da sie so dicke Pfoten hatte und holte sie mir dann doch. Im Dezember 2020 kam sie dann ,2019 geboten,geschätzt.
Geringradige Mitralisinsuffiziens.Der Hund,das vollständige Gegenteil vom anderen,ist mein neuer Herzenshund.Sie ist anders,aber genauso wichtig wie meine verstorbene Hündin.Vielleicht hole ich ihr noch eine Hundefreundin,einen Zweithund?Dein Bericht geht unter die Haut und ruft Erinnerungen wach.Man kann nachfühlen/mitfühlen wie schlimm solche Momente dann oder Tage,Wochen,Monate sind.Du hast es authentisch geschrieben,aber ein trauriger Bericht.Vielleicht kommen auch zu Dir wieder 4Pfoten oder Du hast solche schon ,die dann auch anders sind und wichtig?Alles Gute!
Hallo „Princess“ und vielen Dank für deinen Einblick.
Ja irgendwann wird es ganz sicher wieder einen Hund in meinem Leben geben. Aktuell ist alles so „voll“, das wäre einfach nicht der richtige Zeitpunkt (ich bin jetzt gerade z.B. 4 mal geflogen, alles doof mit Hund) aber so wird es ja nicht immer sein und dann will ich auf jeden Fall wieder einen Hund in meinem Leben haben.
Euch beiden wünsche ich noch eine ganz, ganz, ganz schöne gemeinsame Zeit über viele, viele JAAAAAAAAAAAHRE!
LG Isa
Hallo Isa,
ich vergass in meinem Kommentar zu erwähnen,dass die dicken Pfoten meines Hundes nicht von der Herzerkrankung -Ödeme,kommen,solche hat sie nicht,sondern sie ist ein Mix und hat einfach grössere Pfoten.Sie ist ein Terriermix und wenn ihr Fell dort noch länger wird,sehen diese Pfoten für ihre Grösse etwas gross aus.Sie steht auf strammen Beinchen.
Die ganze Nacht dachte ich an Deine Milla und an meinen verstorbenen Hund und dachte,beide sind im Hundehimmel und haben keine Schmerzen mehr.
Alles Gute und Gesunde!
Moin Isa
Lang lang ists her wie Du mit der Omi und Milla in mein Womo Leben gekommen bist.
DIE Omi ist weg, Milla ist im Hundehimmel. 2014 haben wir uns einen Minicamper gekauft.
Irgendwas fehlt,Riesen Garten,Haus ohne Treppen, Cuxhaven sahlenburg Hundestrand Peng!!!!!
Ein Hund,zu Hause in ein Tierheim gefahren da hat sich ein quirliges kleines Hundemädchen
Uns ausgesucht.Jetzt gerade schmust meine Petra mit der Kleinen.Sofiel liebe und vertrauen.
Nachts werde ich angestubst also Bettdecke hoch,eine kalte Schnauze und 4 Füße krabbeln
Auf meine Brust,links horcht sie,da es klopft.Nach einem Küsschen rutscht sie runter,kuschelt
sich an mich,kurz darauf schläft unser kleines Mädchen. An der Nordsee ist der erste Weg zum
Fischimbis 2 Sprotten und Krabben müssen für die Kleine gepuhlt werden,erst danach geht’s
Wattlaufen.Wir 3 sind angekommen.
Wie Du über die Milla geschrieben hast, was hab ich geblart,die Lüdde saß auf meinem Schoß
Die kleine hat mir übers Gesicht geschlabbert.
Du kennst die Nordsee,war das Greetsiel?? Wir wollen Juni wieder nach Sahlenburg.
Auch wenn Du nen Freund hast son kleiner Hund passt immer dazwischen.
Grüße Kalle
,
Hi Kalle,
da gebe ich dir vollkommen recht und eigentlich hätte ich auch echt gerne wieder einen Hund. Mein Problem ist viel eher, wenn ich mal an das letzte Jahr denke… egal ob Norwegen, Barcelona oder Griechenland… das alles wäre so mit Hund nicht möglich. Bedeutet also, ich bräuchte einen echt vertrauenswürdigen Hundesitter oder, oder, oder weil meinem Vater kann ich keinen Hund mehr auf Auge drücken und mein Bruder samt Familie haben zwei Katzen.
Das ist also das viel, viel größere Thema… und ich denke, darüber MUSS man sich vorab Gedanken machen und einen sicheren Plan haben, bevor man sich einen Hund holt. Und das ist eben der Grund, warum ich noch keinen neuen Hund habe.
Wie das genau zu lösen ist… ich weiß es noch nicht.
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa 🙂