Noch bevor ich überhaupt die ersten Zeilen getippt habe, ist mir sehr bewusst… mit diesem Artikel werde ich mir nicht nur Freunde machen.
Und dennoch sitze ich am Laptop… es ist Sonntag Mittag, draußen scheint endlich mal die Sonne, ihr könnt mir glauben, ich könnte meine Zeit auch mit deutlich leichteren Themen verbringen. Aber wenn ich an diesen Blog, die Campingwelt und das Internet denke, ist es mir viel zu einfach gedacht immer nur über die Sonnenseiten der Campingwelt zu informieren. Schaut euch um, das haben bereits viele tolle Kollegen in Perfektion drauf.
Also nutze ich zumindest meine kleine Reichweite, um mal wieder den Finger in eine Wunde der Campingwelt zu legen.
Ganz easy peasy wild campen… die frei stehenden Campermassen in Südeuropa
Doch bevor ich euch erzähle um was es genau geht, möchte ich mich bei Sparrows-Camper-Time bedanken. Ohne seine enormen Bemühungen und Unterstützung wäre diese ganze Geschichte nicht auf diese Art und Weise möglich gewesen.
Wie kam es zu diesem Thema…
Bereits seit vielen, vielen Monaten verfolge ich die täglichen Instagram Posts von Sparrows-Camper-Time. Der Mensch hinter dem Profil (Klaus) ist vor knapp 300 Tagen in sein Reisemobil gezogen und nimmt seine Follower jeden Tag mit durch seinen vanlife Tag, der seit geraumer Zeit vorrangig in Spanien stattfindet (Überwintern).
Was mich an dem Profil begeistert, Sparrows-Camper-Time zeigt viele, viele wunderschöne Bilder, unternimmt tolle Ausflüge und geht auch mal „lecker“ essen. Aber er hat auch genügend „Eier in der Hose“ um seine Augen NICHT vor Problemen zu verschließen. Naja und wenn er dafür mal den ein oder anderen gehässigen Kommentar erhält, dann ist das eben so, die Welt dreht sich weiter.
Frei stehen vor dem Stellplatz
Vor einigen Wochen erzählte Sparrows-Camper-Time also von Campern, die direkt gegenüber des Stellplatzes auf einer kleinen Parkfläche wild campen.
Dort ist das parken auch 48 Stunden lang erlaubt. Da sich der Parkstreifen aber direkt auf der anderen Seite des Platzes befindet, kann man davon ausgehen, dass er eher als 48 Stunden Wartezone für den Stellplatz gedacht ist. Aber gut… mittlerweile hat sich dieser schmale Parkstreifen direkt gegenüber des Stellplatzes zum kostenlosen frei steh Platz entwickelt.
Jetzt kann man sich fragen, muss das in genau dieser Art und Weise sein, aber da es zumindest 48 Stunden lang nicht verboten ist… ok! Nur wie so oft, war das nicht alles. Denn eines Morgens trat Sparrows-Camper-Time vor sein Wohnmobil und was sah er… unter dem einen Womo floss bereits munter das Grauwasser über den Küstenboden. Er ist dann einfach mal direkt rüber gelaufen um die Campingfreunde auf ihr „Missgeschick“ aufmerksam zu machen und naaaatürlich… huch der Tank muss ganz von alleine aufgesprungen sein. KLAAAAAARO! (Sorry Leute aber Grauwassertank und Frostwächter… das sind zwei unterschiedliche Dinge).
Es ging dann weiter und die Stranddusche an der Küste hinter der Parkfläche wurde zur Alltagsdusche (da können auch 27 Schilder stehen, bitte keine Hygieneprodukte nutzen), die Camper blieben immer länger stehen, bis mal wieder alle von der Polizei vom Parkstreifen geworfen wurden und heyyy, ja klaaaaro, wo gecampt wird fällt auch Müll an und wo wird dieser Müll am besten abgestellt? Genau… neben der Stranddusche, denn da wird ihn sicherlich schon irgendwer einsammeln.
Nochmal… und das alles obwohl es direkt auf der anderen Strassenseite einen bezahlbaren Stellplatz gibt der auch immer wieder freie Plätze hatte.
MAAAAAAAAAANNNNNN!!!!
Puuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuh, manchmal fühle ich mich echt machtlos!
Wahrscheinlich selten verkehrt… von sich auf andere schließen
Nachdem ich Klaus Post gelesen habe, habe mir also überlegt, wie ich on Tour so ticken würde. Ich tingelt durch Spanien, fahre durch irgendein Dörfchen, komme endlich an einem Stellplatz an, sehe auch schon von der Strasse aus da sind noch Plätze frei, will abbiegen und sehe direkt auf der andren Seite eine kleine Parkfläche neben der Strasse.
Ja wahrscheinlich bin ich einfach viel zu fest gefahren, spießig und ehrlich… aber ich schwöre euch, ich käme nicht auf die Idee mich in dieser Situation auf den Parkstreifen zu stellen. Entweder ich will unbedingt frei stehen, dann suche ich nach entsprechenden Spots, die aber ganz sicher nicht auf einem schmalen Parkstreifen vor einem Stellplatz liegen. Oder aber ich fahre einen Stellplatz an und nutz diesen dann auch … Die einzige Situation die geschehen könnte wäre, dass der Platz komplett belegt ist und ich auf diesem Parkstreifen bis zum nächsten Morgen warte, um dann auf den Stellplatz zu wechseln.
Warum wild campen direkt gegenüber des Stellplatzes??? Oder geht es im übertragenen Sinne darum den Stellplatz Campern den „Mittelfinger“ zu zeigen nach dem Motto, ätschi, bätschi… schaut maaaaal, wir stehen hier unerlaubt an der scheiss Strasse, aber dafür müssen wir keinen Platz bezahlen??? I dont know!
Gut oder auch nicht… aber weiter im Text!
Mittlerweile liegt dieser Post gut 3 Wochen zurück. Damals habe ich unter dem Post die Frage gestellt, ob Klaus vielleicht bereits häufiger mit den frei stehenden Campern ins Gespräch kam und mir ganz ernst gemeint und vor allem EHRLICH mehr über deren Motive sagen kann.
Denn ich suche wirklich schon seit Jahren nach den ECHTEN (!!!) Motiven. Warum gibt es weiterhin so viele Camper, die unbedingt frei stehen wollen, obwohl sie genau wissen, dass ihr Verhalten, also so wie sie frei stehen/ wild campen, immer Problematischer wird und letztendlich allen Campern viele Freiheiten und Möglichkeiten nimmt?
Da ich aber spätestens seit einem persönlichen Treffen weiß, dass Klaus viel gesprächiger ist als ich und es ihm viel, viel leichter Fällt mit Leuten in Kontakt zu kommen, habe ich diese Frage ganz ernst gemeint, allerdings ohne zu ahnen, was letztendlich daraus entstehen sollte.
Final entwickelte sich aus dieser Frage eine ziemlich große Aktion, für die Klaus viel Zeit opferte, um mit unterschiedlichen Campern ins Gespräch zu kommen.
Sparrows-Camper-Time & ich auf der Suche nach Antworten. Warum muss es wildes campen auf einer Art und Weise sein, die zu immer größeren Einschränkungen für alle sorgt?
Bevor ich weiter tippe, möchte ich zwei Punkte klären!
1. Klaus hat allen Campern mit denen er gesprochen hat genau gesagt um was es geht. Hier muss also niemand denken, „wir“ haben die Leute heimlich bespitzelt. Nein, Klaus hat ihnen gesagt um was es geht, ansonsten wären gewisse Antworten ja auch erst gar nicht zustande gekommen.
2. Nur um es NOCHMAL ganz, ganz deutlich zu sagen! Mir geht es nicht darum, das wilde Campen/ frei Stehen grundsätzlich zu verteufeln!!! Ja wer sich darüber bewusst ist, dass das frei Stehen fast überall in Europa verboten ist, aber z.B. durch Spanien tingelt und sich irgendwo ALLEINE im Hinterland ein EIGENES Plätzchen sucht, sich an die Regeln hält und einen guten Gast abgibt… ALLES KLAR! Ich bin fest davon überzeugt, dass das nicht die Art des frei Stehens ist, die unser Camperwelt die großen Probleme bereitet.
Hier geht es um die frei Steher, deren Verhalten von Jahr zu Jahr zu mehr Problemen und Einschränkungen führt. Und das ist eben genau der Punkt… ich kapieren deren WIRKLICHE (!) Motive bisher nicht, ich muss (wir müssen) aber gleichzeitig unter den Maßnahmen leiden, die durch diese Camper hervorgerufen werden.
WARUM überhaupt und WARUM selten ehrlich? Die Suche nach den frei steh Motiven.
Letztendlich ist es so, dass mich die Suche nach EHRLICHEN & ECHTEN Motiven schon seit Jahren beschäftigt. Aber egal was ich bisher versucht habe, ich bekomme keine EHRLICHEN Antworten, die auch nur irgendwie Sinn machen könnten. Geschweige denn, dass es mal zu einer ECHTEN, EHRLICHEN, MEINETWEGEN AUCH DEUTLICHEN Diskussion käme! Nehmen wir das schöne Motiv, wir stehen frei, weil wir mehr Platz und Ruhe haben möchten. Schaut euch die Bilder an, da bietet aber jeder 08/15 Platz mehr Freiraum.
Durch meine Frage ist auf jeden Fall einiges ins Rollen gekommen und Sparrows-Camper-Time hat sich super viel Mühe gegeben, um vor Ort Antworten auf die Frage nach den echten Motiven zu bekommen.
So lief unsere Motivsuche ab
Um mehr herauszufinden hat sich Sparrows-Camper-Time an unterschiedlichen, bekannten „frei steht Spots“ umgesehen und hat versucht mit einigen Leuten ins Gespräch zu kommen. (100% der aufwendigere Part).
Gleichzeitig habe ich mich von Deutschland aus im Netz umgesehen, um zu schauen, wie das Netz mittlerweile mit dem Thema „wildes campen samt Reisemobil, Kastenwagen, Van umgeht.“ Naja und dann ging es natürlich ans Tippen.
Motive „frei stehen & wild campen“? Erfahrungen aus den vergangenen 2-3 Wochen
Klaus war vor allem in der Provinz Malaga/ Spanien, entlang der A7 und N340 unterwegs.
Die N340/ A7 ist insgesamt über 1000 Kilometer lang und führt dementsprechend durch halb Spanien. Für diesen Artikel spreche ich aber nur von einem ca. 50-70 Kilometer langen Abschnitt, der „Camper attraktiv“ und „Einwohner problematisch“, direkt an der Mittelmeerküste entlang zieht.
Früher galt die N340 als „gute Landstrasse“ die aber mittlerweile in vielen Bereichen von der Autobahn 7 abgelöst wurde. Das hat letztendlich zu Folge, dass es in einigen Abschnitten eine alte, teilweise asphaltierte und eigentlich abgesperrte, ungenutzte Farbahn gibt, die immer wieder von „frei stehende Campern“ genutzt werden. Fragt mich nicht wie die Leute dahin gekommen sind, denn wie gesagt, eigentlich ist die alte Landstrasse in großen Teilen komplett abgesperrt und nicht mehr zu befahren, aber für einen Teil der Camperwelt gibt es anscheinend immer irgendwelche Wege.
Meine Meinung! Eines der größten Probleme entsteht durch die massenhafte Nutzung der Plätze, die in den beknackten wild Camping Apps eingetragen wurden.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und mir die Strecke zwischen Nerja und Malaga, entlang der N340, in der wahrscheinlich meist genutzten „wild Camping App“ Deutschlands angesehen. Die endlosen Tipps für Parkplätze an z.B. Waschsalons usw. habe ich extra NICHT mitgezählt, sondern nur die Plätze zusammengezählt, die von anderen Campern und Entwicklern der App als „wilde“ Parkplätze und hübsch gelegne Übernachtungsplätze/ Stellplätze in die App eingetragen wurden.
Wenn Massen wild campen, entstehen leider auch massenhaft Probleme FÜR ALL!
Es handelt sich auf gut 50 Kilometern um unglaubliche 77 eingetragene Plätze, die alle direkt im Küstenbereich liegen! Sämtliche Spots ohne direkten Küstenanschluss habe ebenfalls ich nicht mitgezählt.
An 15 der 77 empfohlenen Spots ist das Übernachten offiziell erlaubt weil es sich z.B. um „echte“ Stellplätze handelt. An allen anderen 52 Spots ist wildes campen & übernachten offiziell NICHT erlaubt.
52 Spots auf ca. 50 Kilometern, das heißt auch, auf weniger als einen Kilometer hat irgendwer eine Empfehlung ausgesprochen, um den Spot zum „parken“ oder übernachten zu nutzen
Jetzt könnte man natürlich denken, so viele Vorschläge sind doch super, dann verteilen sich die vielen Reisemobilsten auf unterschiedliche Ziele und es fällt gar nicht so sehr auf, wenn da hin und wieder mal ein einzelnes Reisemobil steht. Ja der Gedanke ist super und wenn sich endlich mal mehr Camper so verhalten würden, gäbe es wahrscheinlich deutlich weniger Probleme. Doch leider werden wir noch feststellen… die Realität sieht anders aus.
Dazu vielleicht noch schnell eine weitere Zahl.
Neben den reinen Spots habe ich mir auch angesehen, wie häufig die einzelnen Vorschläge in der „App“ Bewertet und ggf. Kommentiert wurden. Soweit ich das nachverfolgen konnte, wurden die insgesamt 77 „Plätze“ seit 2016 insgesamt 3004 mal bewertet. Einige wurde über 200 mal bewertet, andere deutlich seltener, durchschnittlich sind es knapp 39 Bewertungen und Kommentare pro Platz. Und wenn man sich diese Zahlen nochmal etwas genauer anschaut, kommt man zu dem Ergebnis, dass jeder dieser 77 Plätze in den vergangenen grob 7 Jahren DURCHSCHNITTLICH alle 1,5 Tage eine Bewertung erhielt.
Alleine das deutet ja schon darauf hinweisen, dass das mit dem alleine stehen & der großen Freiheit, Einsamkeit und vor allem einem Unauffälligen Verhalten eher weniger zu tun hat. Es macht eben für Touristiker, Lokalpolitiker und Anwohner einen erheblichen Unterschied aus, ob hin und wieder an einem Ort mal ein Womo steht, oder ob Spots über Wochen und Monate ständig belagert werden.
Aber… sehen wir weiter…
Von Camper zu Camper… der Versuch nicht über, sondern miteinander zu reden.
Wie gesagt, während ich mal wieder ein bisschen im Netz recherchiert habe, hat sich Sparrows-Camper-Time gleichzeitig in Spanien auf den Weg begeben um das persönliche Gespräch zu suchen.
Für euch zu Infos… Sparrows-Camper-Time hat insgesamt viele Gespräche geführt. 5,6,7 dieser Gespräche/ Motive könnt ihr auf seinem Insta Account nachverfolgen. Daraus habe ich für diesen Artikel nur drei Beispiele ausgewählt.
Die ersten persönlichen Kontakte liefen gut…
So kam er z.B. zu einem kleinen Van mitten im Nirgendwo dieser verlassenen N340, zu dem man eigentlich sagen könnte, ist doch kein Problem wenn Camper samt Van da mal schnell eine Nacht unauffällig schlummern.
Doch leider war nicht nur der Van zu sehen und es ging augenscheinlich auch nicht nur um ein paar Stunden Erholung, denn vor dem Van wurde von den Campern ein enorm großes Sonnensegel gespannt. Allein den Bildern nach sah das Segel für mich nicht danach aus, als sei es gerade gestern erst aufgestellt worden. Da campen Leute bereits viele, viele Tage oder Wochen wild.
Klaus kam mit den beiden Campern aber schnell ins Gespräch und so erzählten sie auch von ihren „frei steh“ Motiven.
Auf der Suche nach den ECHTEN Motiven der wild Camper – Gespräch eins:
Während des Gespräches stellte sich schnell heraus, hier fährt ein deutsches Paar durch Südeuropa und erlebt ein Sabattical. (Bedeutung Sabattical: Beim Sabbatical (auch Sabbatjahr) handelt es sich um unbezahlten Sonderurlaub, den der Arbeitnehmer nach eigenem Ermessen gestaltet. In der Regel dauert das Sabbatjahr zwischen einem Monat und einem Jahr. In der Praxis wird die Länge eines Sabbaticals meist individuell zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vereinbart.)
Diese Auszeit ist auch der Grund dafür, dass sie GANZ BEWUSST auf jeglichen Luxus den ihnen ein z.B. Stellplatz/ Campingplatz liefern könnte, verzichten möchten. Darum stehen sie bereits seit Beginn der Reise immer wild und erleben jetzt schon seit geraumer Zeit die Region um Malaga von diesem Spot aus. Der Van ist insgesamt zu klein, darum das Sonnensegel, so haben sie die Möglichkeit auch viel Zeit vor dem Van zu verbringen,, wenn sie nicht gerade mit ihren Rädern o.ä unterwegs sind.
POV: Leider passt bei diesem Motiv für mich erneut einiges nicht zusammen. Gerade wenn es darum geht, dass hier Camper unterwegs sind, die Bewusst leben und erleben was um sie herum so los ist. Aber darauf komme ich später nochmal zurück.
Andere Camper traf er sogar gleich doppelt… Gespräch Nummer zwei
Einen Tag später traf Klaus an einem besonders beliebten „frei steh Spot“ auf eine Camper Familie, die mit einem älteren Reisemobil unterwegs sind.
Die erwachsenen Camper kamen ins Gespräch und die Familie erzählte von ihren Motiven:
Die gesamte Familie (5 Personen) ist vor ca. 1,5 Jahren vor den Zuständen und den Corona Regeln aus Deutschland geflüchtet. (Dazu möchte ich mal in eigner Sache sagen, in den aktuellen Zeiten von „Corona FLUCHT“ zu sprechen, finde ich von Anfang an schwierig)
Das 2. Motiv… wild campen als Camperfamilie ohne festes Einkommen
Hui, hui, hui… nun gut… ich gebe die Aussagen dieser erwachsenen Menschen erstmal möglichst wertfrei wieder.
Den Aussagen dieser erwachsenen Menschen nach, ist das Leben mittlerweile in Deutschland insgesamt eine mittelschwere Katastrophe. Darum haben sie sich über die sozialen Medien informiert, fluxs ein altes Wohnmobil gekauft und leben seitdem mit ihren Kindern im Wohnmobil in Spanien.
Allerdings sind ihre finanziellen Mittel sehr begrenzt, hin und wieder versuchen die Erwachsenen mit irgendwelchen Saison oder Aushilfsjobs ein paar Euro dazu zu verdienen, wobei die Spanier ja gerade jetzt im Winter kaum Jobs an Deutsche vergeben. Dazu kommt leider, dass viele offizielle Plätze unverhältnismäßig teuer sind, darum bleibt ihnen gar nichts anderes übrig als dauerhaft, widerrechtlich wild zu campen.
Manchmal steckt der Teufel im Detail, denn es gab ein Wiedersehen mit der Camperfamilie.
Beim zweiten mal trifft Sparrows-Camper-Time die Familie allerdings mitten in der nächstgelegnen Stadt. Anscheinend musste die Familie einen Waschtag einlegen und ist aus diesem Grund mit ihrem Reisemobil zum nächstgelegenen Waschsalon gefahren.
Leider haben sie ihr Wohnmobil dazu aber nicht auf einen freien Parkplatz samt Parkticket gestellt, sondern ihr Reisemobil direkt seitlich in der Zufahrt/Auffahrt zum örtlichen Stadthaus/ Rathaus geparkt.
Tja dummerweise wird diese Zufahrt aber mit einem riesengroßen Tor verschlossen, sobald die Mitarbeiter des Rathauses Feierabend haben. So stand das Wohnmobil an diesem Tag also hinter dem verschlossenen Tor. Sparrows-Camper-Time hat noch versucht, ob er irgendwie behilflich seinen kann, aber nachdem keine Lösung in Sicht war, ist er irgendwann weiter gegangen. Wir wissen also nicht genau, wie die Geschichte ausgegangen ist. Aber auch hier kam das Gespräch auf die gebührenpflichtigen normalen Parkplätze, die die Stadt ja nur verlangt, um den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen.
(Anmerkung… natürlich müssen auch Spanier an diesem Ort ein Parkticket kaufen oder ein Knöllchen riskieren und soviel nehme ich direkt schonmal vorweg, einige Tage später stand die Familie samt Reisemobil wieder an dem vorherigen frei steh Spot, sie sind also zumindest einige Tage später im Fahrzeug gewesen)
Auf der Suche nach den Motiven der wild Camper… Gespräch Nummer drei!
(Und ich bemühe mich ERNSTHAFT das folgende Motiv erstmal Werte frei wieder zu geben)
Wiederum zwei, drei Tage später traf Klaus auf zwei ältere Damen, die an einem anderen wilden Spot mit vielen Campern zusammen standen.
Eine der älteren Damen ist mit einem Van unterwegs, die Andere mit einem Reisemobil. Dabei war es der Frau im Van anscheinend sehr wichtig zu betonen, dass sie samt Van on Tour ist, schließlich hat sie sich den Van ja extra gekauft, um zur vanlife Szene zu gehören, das sei ja mit einem Reisemobil gar nicht möglich.
Außerdem hätten sich die beiden Mädels extra Trocken-Trenn-Toiletten in die Fahrzeuge einbauen lassen (beim Van wird es ja wahrscheinlich eher eine mobile Variante sein) damit sie keine „echten“ Campingplätze/ Stellplätze oder Stellplatz Alternativen nutzen müssen.
Die drei Camper kamen schnell ins plaudern und so fragte Sparrows-Camper-Time die „Mädels“, warum es ihnen so wichtig ist, frei zu stehen?
Motiv Nummer 3… Ich, ich, ich… „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“ , außerdem kommt nach mir erstmal gaaaanz lange nichts!
Aus dem entspannten Plaudern entwickelte sich ein höchst interessantes Gespräch.
Denn KLARO… nachdem die eine Dame sagte, sie benötigen keinerlei Plätze, war Sparrows-Camper-Times Interesse geweckt.
Letztendlich erzählte die Mädels, sie fahren alle 6-8 Tage irgendwo hin um zumindest frisches Wasser zu tanken, das muss aber kein Stell- oder Campingplatz sein. Alles andere kippen sie am liebsten ins Meer oder lassen es vor Ort ab bzw. „verteilen“ es in der umliegenden Natur. Beiden hätten sich diesbezüglich GANZ GENAU informiert, sie nutzen nur abbaubare Produkte und letztendlich seien ihre „Abfälle“ sogar ganz besonders gut für Meere, Tier- und Umwelt.
Stell- oder Campingplätze lehnen beide strickt ab. Den massiven Regeln denen sie sich dort anpassen müssten, nee mit denen und den Menschen möchten sie nichts zu tun haben. Gleichzeitig sagen aber beide, dass sie ungern alleine frei stehen, das wäre ihnen dann doch zu gefährlich.
Aus diesem Grund suchen sie sich bewusst Orte, an denen sie andere „Vanlifer“ finden und stellen sich dann zu denen.
(Nochmal… ihr könnt die Details auch nochmal in den Instagram Posts von Sparrows-Camper-Time verfolgen, alles ist genau so passiert)
Wilde Camper… der Versuch eines erneuten Gespräch scheiterte!
Egal mit welchen Campern Sparrows-Camper-Time sprach, ein weiteres Argument fiel eigentlich immer wieder. Gespräch, Gespräch, Gespräch… … … und außerdem stehen sie ja immer nur wenige Stunden oder Tage an ein und dem selben Spot.
Eine gute Woche später fuhr Klaus nochmal an den einzelnen Plätzen vorbei. Zum einen waren da durchaus nette und interessante Menschen die er gerne vor seiner Abreise nochmal sehen wollte, natürlich wollte er auch erfahren ob die Langzeit frei Steher wirklich so regelmäßig die Spots wechseln und zum anderen lagen die Orte eh wie an der Schnur gezogen, auf dem Weg zur nächstgrößere Stadt. Naja und wie sage ich es am Besten… obwohl er sich mit den unterschiedlichen Campern echt nett unterhalten hat und alle, ja wirklich alle Camper noch an den Spots standen, war plötzlich niemand mehr zu einem Gespräch bereits.
Ach so und bevor irgendjemand auf falsche Gedanken kommt…
Nur um das nochmal klar zu stellen!!! Sparrows-Camper-Time hat niemanden heimlich bespitzelt, er hat allen Gesprächspartnern/ Interview Partnern ganz klar gesagt um was es geht und warum er diese Fragen stellt.
Warum die Camper auch nach vielen Tagen an den selben Spots standen und keiner mehr zu einem Gespräch bereit war… das kann ich euch leider nicht näher sagen. Aber es wird ganz, ganz, ganz sicher so gewesen sein, dass all diese Camper zwischenzeitlich andere Plätze genutzt haben und nur durch einen REINEN ZUFALL Tage später wieder an den selben Spots und in identischer Position standen. (Ironie off)
Und wie sieht es mittlerweile im Netz aus?
Während Klaus also live vor Ort war, habe ich mich ein bisschen im Netz umgesehen und auch da sind weiterhin unzählige Profile zu finden, die fast schon zum wilden Campen aufrufen. Ja keine Frage, meine Sichtweise hat sich diesbezüglich auch erst in den vergangenen 4,5,6 Jahren verändert. Ich habe zwar noch nie reine frei steh Plätze empfohlen ( nein auch nicht bei dem z.B. Frankreich Atlantik Artikel, denn da geht es eben genau darum, dass es auch „ECHTE“ Plätze gibt, die ein „frei steh Feeling“ erzeugen) ich würde mittlerweile aber auch keine Plätze mehr empfehlen, auf denen Womos z.B. 24 Stunden geduldet werden. Denn LEIDER hat die Vergangenheit bewiesen, es gibt einfach zu viele Camper, die die einfachsten Regeln nicht akzeptieren können.
Ich denke mittlerweile leider wie folgt:
Ich finde es klasse, dass mittlerweile so viele Camper sagen, wir veröffentlichen unsere Touren und nehmen andere Menschen mit, zeigen ihnen unseren Alltag und „beweisen“ vielleicht auch, dass so ein Road Trip für fast alle Menschen möglich ist.
Super, duper top.
ABER ich sage es mal KLIPP und KLAR, wer sich entschließt seine Reisen zu veröffentlichen, der MUSS auch eine gewisse Vorbildfunktion übernehmen. Und es ist mittlerweile so easy an Informationen zu gelangen, da kann mir keiner erzählen, sie/er hätte noch nie davon gehört, dass die Masse an wild campenden Touristen für erhebliche Probleme sorgt.
Muss es wirklich sein, dass man wie z.B. „Living to go“ das Freistehen in Spanien ganz bewusst bewirbt und Ortsangaben ins Netz stellt? Dabei weiß der Autor ja sogar GENAU, dass es an dem vorgestellten Spot nicht erlaubt ist und schreibt auch noch in die Videobeschreibung, dass Strafen ggf. in Kauf zu nehmen sind. Link zum erwähnten Video
Oder nehmen wir den Insta Account Noellesterk. Ein ganzer Account, auf dem es immer wieder um den super tollen „hippie vanlife Lifestyle“ geht. Ganz, ganz viele Posts drehen sich um Glück, Freiheit, Liebe und zeigen die passenden Bilder vom frei stehen am Strand, frei stehen mit voller Campingausrüstung vor der Tür, frei stehen mit Yoga Matte usw. usw. usw. Ich bin mir sicher, hinter dem Account stehen total liebe Menschen. Aber gerade weil sie sooooo Freiheitsliebend ist, verstehe ich es nicht. Es kann doch für den Einzelnen nur so viel Freiheit geben, wie sie einer Gruppe nicht schadet.
Oder sehe ich das alles vielleicht komplett falsch? Check ich irgendetwas nicht? Dann sagt es mir?
Der eine postet wie praktisch Hubstützen auf Waldparkplätzen sind? Der andere lacht sich im Video schlapp, weil er sich mit seinem Van auf einem fremden, eindeutig privaten Acker ganz tief festgefahren hat. Und die nächsten lassen auch noch die Drohne steigen, die dann zeigt, wie der 4×4 Van anscheinend viele hundert Meter lang über eine Wiese gefahren ist (man sieht die Schäden der Reifenabdrücke deutlich) um dann durch einen Weidezaun an der Weiterfahrt gehindert zu werden. Samt dem Satz… haa, haa, haa wir müssen jetzt schnell zusammenpacken und den ganzen Weg zurück fahren, bevor uns der Bauer erwischt.
Das bringt mich zu dem Teil dieses Artikels, in dem ich über MEINE Meinung zu den genannten Beispielen und Themen schreiben.
Um es direkt auf den Punkt zu bringen, wer sich alleine und selbständig irgendwo einen ruhigen Platz außerhalb eindeutiger Verbote sucht, um dort eine Nacht im Camper zu verbringen und NICHTS außerhalb dieses Fahrzeuges hinterlässt, sorgt meinem Empfinden nach für keiner weiteren Probleme.
Alles andere empfinde ich mittlerweile nur noch als respektlos, nervig und wahnsinnig dreist!
Und so leid es mir tut, aber ich habe so das Gefühl, viele verstehen das Problem immer noch nicht.
Darum hier gerne nochmal mein Lieblingsbeispiel
Das Problem wildes Campen anhand eines meiner liebsten Beispiele
Ich stand in Passau auf einem einfachen aber „echten“ Stellplatz. Ihr könnt euch das Areal so vorstellen. Es gibt den Stellplatz, es gibt eine kleine Wiese, dann einen kleinen Abhang, dahinter fließt die Donau und um diese „Insel“ herum, führen die großen, viel befahrenen Hauptstrassen Passaus.
Neben mir stand ein kleiner Van.
Irgendwann ging die Tür auf und es kam ein Mann aus der Schiebetür, latschte über den Stellplatz und die kleine Wiese, stand direkt an diesem Abhang zur Donau, zog die Hose runter und strullerte im hohen Bogen plätschernd in den Fluss.
Sind jetzt die 300 ml Urin schlimm für die Donau? NEIN!!! Also ich würde tippen das macht dem Fluss mal gar nix aus. 🙂
ABER… während der Herr da munter in die Donau pinkelte, sind geschätzt 30-40 Autos auf dieser mehrspurigen Strasse an ihm vorbei gedüst.
Und wenn jetzt nur ganz gering, jeder 10. Autofahrer denkt, „UHHHHHH CAMPER… SCHÖN IST ANDERS, SO EINEN STELLPLATZ WOLLTE ICH NICHT IN DER NACHBARSCHAFT HABEN“ dann hat mal wieder eine einzige „blöde“ Aktion dafür gesorgt, dass wieder 3-4 Leute mehr denken, diese Camper will ich nicht „in meiner Nähe“ haben!
Versteht ihr vielleicht jetzt wo das Problem liegt???
Es geht teilweise gar nicht darum, dass euer direktes Verhalten das riesen Problem darstellt und es geht LEIDER selten auch nur um den einzelnen Camper der sich dämlich verhält. In der Außenwirkung sind es in aller Regel DIE CAMPER und somit sorgt das dumme Verhalten einzelner Personen für Probleme die UNS ALLE betreffen.
Zumal einige ENDLICH mal kapieren müssen, allein in den letzten 3 Jahren wurden ALLEIN IN DEUTSCHLAND über 300.000 Freizeitfahrzeuge NEU zugelassen. Dazu kommen tausende selbstausgebaute PKWs und natürlich huuuuuuundertausende Wohnmobile die vor 2019 zugelassen wurden.
Über 300.000 neue Camper seit 2019/ 2020… VERSTEHT ENDLICH IHR SEID NICHT ALLEINE!!!
Und selbst die Letzten müssen endlich kapieren, wenn sie sich scheisse verhalten, dann wird es 100.000% ig auch andere Camper geben, die dieses Verhalten kopieren.
Schaut euch doch an, was euer „Massen wild campen App Getümmel“ gerade zuletzt in Portugal erreicht hat. Die Küstenparkplätze werden ständig überprüft und geräumt.
Wozu hat das geführt?
Anstelle dass viele von euch endlich mal das Verhalten ändern, nein… man sucht sich schlicht andere Ziele.
Z.B. Sardienen… seit 1,2,3 Jahren ein Trendziel.
Und was stand gerade frisch Anfang des Jahres in den Medien? Die Verwaltung der autonomen Region sucht nach Lösungen um der Masse der campenden Touristen einhält zu gewähren. Wir können also davon ausgehen, die Bürokratie mahlt langsam, aber in wenigen Jahren wird sich Sardinen für Camper bereits deutlich verändern.
Und warum? Weil es SCHON WIEDER massiv übertrieben wurde.
Oder schauen wir zurück nach Spanien. Seitdem Portugals wild camping Orte leerer und leerer werden, wird es in Spanien wieder voller und voller.
Wie haben z.B. die Küstenorte nördlich von Malaga auf die Massen an wilden Campern reagiert? Mittlerweile steht an jedem Ortseingang ein Schild, auf dem nochmal darauf hinweisen wird, dass das wilde campen im gesamten Ort verboten ist.
Und ich frage mich auch, warum es so viele verrückte Theorien gibt.
Halten wir fest, ob wir das tolle finden oder nicht… in den aller, aller meisten Ländern oder Regionen Europas ist wildes campen samt „Freizeitfahrzeug“ verboten. Ja sorry… aber so ist es nunmal… und dass die Regelungen immer strikter werden, das haben wir den vielen frei stehenden Campern zu verdanken, die keinerlei Rücksicht nehmen möchten!!!
Ach so… und die Wiederherstellung der Fahrbereitschaft trifft auf die aller wenigsten von uns zu. Diese Regelung ist eigentlich sehr speziell und spitz gefasst, aber das könnt ihr euch auch gerne hier nochmal genauer durchlesen.
Also was sind das für verrückte Theorien, die ich immer wieder lese und höre.
Wir kaufen uns einen Van, denn nur dann gehören wir zur vanlife Szene und die dürfen ja frei stehen! HÄÄÄÄÄ???? NEIN!!!
Oder… nee, nee wir campen nie wild, wir stehen ja nur frei. Ich kann mir zwar vorstellen was ihr damit meint (wild campen = grill vor dem Womo, frei stehen = frei stehen) und trotzdem bleibt beides in aller Regel verboten
.
Und dieses Massen frei stehen durch die verflixten Apps ist ein absolutes Unding!
Kommt, ernsthaft… lasst uns einen Blick auf die folgenden drei Bilder werfen. Die Bilder wurden jetzt, im Februar/ März 2023 in Spanien aufgenommen und sie zeigen Spots, die LEIDER u.a. bei Park 4 Night eingetragen wurden.
Nur um das nochmal ganz deutlich zu sagen… an allen gezeigten Spots ist wildes campen natürlich verboten. Ich wollte es nur nochmal sagen, man könnte ja glauben, es handelt sich um offizielle Stell- oder Campingplätze.
Und jetzt noch ein Blick auf die genannten Motive. Wir stehen frei weil…
Ich empfinde es schon als ziemlich fragwürdig, wenn man einerseits sagt, wir wollen ja ganz bewusst das einfache Leben im Sabbatical erleben und andererseits steht man aber gut sichtbar samt großem Vorzelt an einem Spot und lastet damit hunderttausend anderen Campern wieder ein kleines bisschen schlechteres Image auf. Wer doch so extrem bewusst und mit allen Sinnen durch sein Leben zieht, dem muss doch auch bewusst sein, dass ein soziales Verhalten für die Gemeinschaft super wichtig ist.
Das 2. Motiv… ich, ich, ich
Ich finde es zumindest mal ehrlich, wenn jemand sagt… wir können uns Campingplätze finanziell gar nicht leisten.
Aber erstens und ich habe immer stärker das Gefühl, diesen Punkt haben ganz, ganz viele Reisemobilisten gar nicht mehr auf dem Schirm, es gibt enorme Unterschiede zwischen den Plätzen. Es gibt auch ganz einfache Campingplätze die fast nur aus einer großen Wiese bestehen. Animation, Pools, Rutschenpark… das ist möglich, aber auch heute gibt es noch ganz, ganz viele einfache und vergleichsweise kostengünstige Plätze. Oben auf kommt noch, für Camper die lange Zeit auf einem Platz stehen bleiben, gibt es häufig deutliche Rabatte.
Kostenlos und erste Reihe Meerblick… das wird schwierig
Allerdings… so ehrlich muss ich dann auch sein…. diese günstigen, einfachen Plätze, liegen selten in der ersten Reihe zum Meer. Aber wenn ich kein Geld habe um diese „first row Plätze“ zu bezahlen, dann muss ich vielleicht mal meine Prioritäten überdenken. Zu sagen „wir fliehen“ aus Deutschland nach Spanien, arbeiten dort nur mal so nebenher, haben aber dadurch als Familie leider nur einen sehr geringe finanziellen Spielraum, darum stellen wir uns seit 1,5 Jahren hin wo es uns gerade passt und machen auch dort, was uns gerade passt… sorry aber das ist mir zu kurz gedacht.
Vielleicht liege ich ja auch komplett falsch, aber ich höre aus diesem Lifestyle ein durchgehendes… ich, ich, ich. Nur leider funktioniert das Leben so nicht, es sei denn man ist Robinson Crueso… und selbst da gab es Freitag!
Und zu den beiden Mädels…
na da fällt mir eigentlich gar nichts mehr zu ein. Ich habe es sooooo satt, dass uns solche Leute immer mehr Freiheit, Ansehen und Erlebnis nehmen. Die Mädels ziehen ihr absolutes Ego-Ding durch und das Resultat daraus ist, dass du, du, du und ich uns immer weiter einschränken müssen.
Danke… riesen Dank… aber Hauptsache Trocken-Trenn-Toilette und der Scheiß wird dann eben ins Meer geschmissen, tut der Umwelt und den Tieren ja besonders gut.
Was meinst sie denn ständig mit „das Ansehen der Camper leidet“?
Ich versuche mal an einem Beispiel zu erklären was ich meine.
Ich habe diese Erfahrung bereits einige Male auf Facebook, Insta oder in den Storys gepostet und bekam immer die selben Reaktionen „JA ISA, KENNEN WIR AUCH, TOTAL NERVIG!“
Sagen wir mal, ich bin on Tour und muss einkaufen oder am Baumarkt die Gasflasche wechseln. Ich fahre also auf den großen Supermarkt/ Baumarkt Parkplatz auf und stelle mich ganz bewusst in die hinterste Ecke des Platzes. Da störe ich nach Möglichkeit niemanden anderen, es ist meist nicht so tragisch wenn ich zwei Parkplätze in beschlag nehme, weil vor mir ganz viele Parkplätze frei sind und ich kann ggf. in Ruhe einräumen, ausräumen usw.
Aber wie gesagt, viele kennen die Situation…
Ich komme zurück zum Womo, latsche in die hinterletzte Ecke und was sehe ich… irgendein Autofahrer hat sich trotzdem ganz nah ans Womo gestellt. Zuletzt auf der Wintertour wurde ich sogar komplett zugeparkt und als der Fahrer dann kam und ich ihn gefragt habe was das soll, bekam ich die Antwort: Hier stehen immer irgendwelche Wohnwagen tagelang herum (ja er hat Wohnwagen gesagt) und er hat gesehen, dass ich vorhin am Fahrzeug war und wollte mir damit klar machen, dass ich nicht tagelang fahren und parken kann wo ich will.
Keine Frage… der gute Mann hat wohl den Schuss nicht gehört. Aber das Problem ist ja, hätte er nicht einen solchen Hals auf UNS Camper, würde er so nicht handeln. Naja und dass viele von uns diese grundlegende Situation kennen, zeigt ja nur, von Jahr zu Jahr wächst zwar die Zahl der Camper, gleichzeitig reagieren viele andere Menschen aber auch immer genervter. Und nein, das liegt natürlich nicht nur an den wilden Campern/ frei stehenden Campern… das liegt sicherlich auch daran, dass sich einige Camper UNMÖGLICH verhalten (ganz egal wo sie übernachten), das liegt teilweise an der Parkraum Problematik usw. usw. usw.
Aber letztendlich bleibt stehen..,
das Verständnis für UNS Camper sinkt von Jahr zu Jahr und das betrifft LEIDER wie so oft uns ALLE und nicht nur speziell diejenige, die Mist bauen.
Wild campen & frei stehen aber RICHTIG!
Wenn ihr UUUUUUNBEDINGT frei stehen müsst (nochmal, es gibt auch heute noch Plätze auf denen ihr kostenlos/ kostengünstig stehen dürft!) dann haltet euch doch zumindest an die ganz einfachen, grundsätzlichen Dinge! Dadurch wäre uns allen gemeinsam schon soooo geholfen. Verboten ist es dadurch immer noch an den allermeisten Orten, aber zumindest sorgt ihr nicht auch noch für Aufsehen.
1) Verzichte auf Apps und such dir selber einen abgelegenen Ort!
2) Campe alleine & stell dich nicht zu anderen frei stehenden Campern
3) Wechsel spätestens nach der 2. Nacht den Spot
4) Sei jeder Zeit abfahrbereit. Keine Keile, keine Stützen
5) Alles bleibt im Fahrzeug, von Tisch über Müll bis zur Toilette
6) Behalte den Spot für dich, kein Eintrag ins Netz
7) Vergiss nie… DU BIST DER GAST AN DIESEM SPOT!
So super kompliziert ist es doch eigentlich gar nicht und wenn dir einer der Punkte nicht behagt, du in der Sonne sitzen, entsorgen oder grillen möchtest, dann nutzt eben Campingplätze, Stellplätze oder andere offizielle Alternativen. Es gibt so viele gute Möglichkeiten und Systeme die viel weniger problematisch sind, man muss sie nur nutzen.
Wildes campen & frei stehen…last but not least… ist das ganze Thema typisch deutsch? Really???
Ein Punkt über den Klaus/ Sparrows-Camper-Time mehrfach berichtet hat und über den ich mir auch schon Gedanken gemacht habe. Es ist wirklich auffällig… die Orte an denen massenhaft wilde Camper stehen, werden in aller Regel von deutschen Campern belagert.
Bleibt die Frage, woran liegt das?
Diesbezüglich habe ich drei Ideen und wahrscheinlich wird es mal wieder eine Kombi aus unterschiedlichen Gründen sein.
- Die bescheuerten wild camping Apps. Das wahrscheinlich bekannteste Portal hat zwar unterschiedliche Spracheinstellungen, ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Mehrheit der Nutzer aus Deutschland kommt.
- Der Campingboom war/ ist in Deutschland am ausgeprägtesten, somit sind nunmal auch viele deutsche Camper unterwegs.
- Das deutsche Ego ist enorm ausgeprägt. Ich, ich, ich… ich reserviere mir die Liege am Pool obwohl ich sie gar nicht nutze, ich campe da, wo es mir gerade gefällt und wenn das auch noch andere Camper so machen, dann mache ICH es erst recht.
Wenn das die realen Gründe der Problematik sind, dann stelle ich aber zumindest noch eine Frage zum Schluss… verhält man sich so als Gast?
Ich meine wir haben ALLE ganz schnell einen riesen Hals, wenn sich Platzbetreiber, Cafebesitzer oder der Typ, der das Touristenboot durch den Hafen lenkt, unfreundlich verhält. Dann steht ganz schnell die Frage im Raum, was die Touri Abzocke noch mit Gastfreundschaft zu tun hat?
Nur… Gastfreundschaft ist ja keine Einbahnstrasse… und vielleicht ist es dringend an der Zeit, dass wir uns alle an die eigene Nase fassen und wie gute Gäste benehmen. Wir reisen an einen anderen Ort, ggf. in ein anderes Land, weil wir genau dieses „Andere“ erleben wollen. Anderes Klima, anderes Essen, andere Menschen, eine andere Natur usw. usw. usw.
Aber wenn dieser andere Ort seine eigenen Regeln hat, nee, nee also so weit geht die „Gastfreundschaft“ dann doch nicht. An diese Regeln wollen wir uns nicht halten. Spannend… was habe ich schon für Posts und Kommentare gelesen, als es z.B. darum ging, dass sich große Gruppen irischer Landarbeiter einfach auf den Rheinwiesen in Düsseldorf niedergelassen haben und sich an keinerlei Vorschriften hielten.
Jetzt dreht mir nicht das Wort im Munde herum, ich sage NICHT, dass sich deutsche wild Camper benehmen wie große Gruppen Landarbeiter aus Irland. Aber auf den Punkt gebracht, möchten sich weder die Einen, noch die Anderen an die regionalen Vorschriften halten. Wie gesagt… Gastfreundschaft ist keine Einbahnstrasse.
In diesem Sinn… bleibt gesund und nochmal ein ganz, ganz großes DANKE SCHÖN an dich Klaus 🙂
Eure
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Hallo Isa,
die Wildcamper die ihre Hinterlassenschaften überall liegen lassen, haben alle nicht deinen Blog gelesen, oder können erst gar nicht lesen. Durch solche Wildschweine gibt es immer mehr und strengere Vorschriften und höhere Strafen. Solche Leute schaden nur der Allgemeinheit. Denen gehört das Wohnmobil weggenommen und zur Strafe müssten die den Dreck der anderen mal 1 Woche lang wegmachen.
Es ist immer wieder das Gleiche und die Leute lernen es nicht. Ich finde es gut wenn Klaus die Leute direkt darauf anspricht. Ich glaube aber, daß Klaus deswegen oft beschimpft wird, obwohl er Recht hat.
So nun habe ich meinen Senf auch dazu getan!
Liebe Grüße
Heinz
Hallo Heinz,
ich kann dir da leider nur recht geben. Vor allem der Punkt… sie lernen es nicht bringt mich manchmal echt zum verzweifeln.
Ich meine das Thema „Probleme durch wilde Camper“ ist doch mittlerweile schon sooooo lange bekannt und es gibt ja ganz einfache Möglichkeiten das Problem deutlich zu verringern. Es ist ja nicht so, dass man dazu sein komplettes Leben umkrempeln muss, man muss eigentlich nur ein kleines bisschen über seinen eigenen Tellerrand blicken.
Soooooo ultra kompliziert ist das alles gar nicht denke ich… aber anscheinend ja doch.
Ganz ganz liebe Grüße und DANKE
Isa
mehr kann man nicht hinzufügen
LG uwe
Hallo Uwe…
und vielen, vielen DANK! 🙂
Hi Isa,
Du sprichst uns aus der Seele. An der Westküste von Portugal gibt es keinen einzigen Ort mehr, bei dem die Durchfahrt
zu den Strandparkplätzen fü Wohmobile nicht verboten ist. Wo es trotzdem versucht wird, wird geräumt. Einzig in Sines
wurde, vermutlich weil alle 4 offiziellen Stellplätze voll waren, es auf einem goßem Lehmplatz geduldet.
In Pedra del Rei (Portugal) war es jahrelang geduldet, während der Winterzeit zu übernachten. Dann kamen einige Leute auf die
Idee, den Rasensprenger in den Vorgärten der Villen anzuzapfen. Seitdem wird eine Gebühr verlangt.
Meiner Meinung ist der Hauptgrund: Geiz ist geil, teilweise brüsten sich die Camper damit, wo sie überall Wasser umsonst
bekommen. Und wo man sein Toilette in den Gulli schütten kann. Hauptsache es kostet nichts.
Wer kennt als älterer Camper nicht die Begriffe Schweinebucht und Ziegenwiese (beide in Spanien).
Ohhhhh Sylvia, ich bekomme schon eine leichte Schwellung wenn ich es lese.
Ich meine, wie kommt man denn auf die Idee im Vorgarten anderer Leute den Raspensprenger anzuzapfen um selber Wasser zu tanken und JAAAAAA es ist genau wie du sagst, dann wird eine so „unglaubliche Idee“ auch noch als super knaller haa, haa gepostet. Und du kannst dir sicher sein, es gibt mehr als ein Händchen voll Leute, die das dann auch noch geil finden … top Idee!
Ich weiß auch nicht was eigentlich mit einigen Leuten nicht stimmt.
Ich meine, ich kann total nachvollziehen, dass es finanziell mal besser läuft und mal weniger gut. Und ich kann grundsätzlich auch verstehen, wenn man sagt, wir haben nicht viel Geld, aber wir möchten trotzdem mal touren und müssen dann eben schauen, wie wir klar kommen.
Alles ok! ABER… dann muss ich eben auch mal abstriche machen und mir z.B. einen kleinen einfachen Platz suchen, der nicht am Hot Spot liegt.
Das ist ungefähr so als würde ich sagen… ooooook, meine Reisekasse ist aktuell nicht sehr gut gefüllt, aber ich setz mich in Venedig auf den Marktplatz und gehe Kaffee trinken um dann die Zeche zu prellen.
Dann kann ich eben nicht auf dem Markus Platz einen Kaffee trinken, sondern such mir irgendwo möglichst weit abseits einen kleinen Bäcker.
Weist was ich meine… es ist dann eben nicht alles möglich. Aber gleichzeitig kann ich mich doch nicht maximal egoistisch verhalten und zum Problem aller werden. Das ist doch ein riesen Mist.
Und ich sag es dir, wenn das so weiter geht, dann wird auch Spanien als nächstes seine Strände/ Küsten abseits der Campingplätze/ Stellplätze komplett schließen und immer stärker Räumen. Und ich kann es ihnen nicht verübeln…
Ich verstehe einfach diesen hardcore Egoismus nicht.
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa
Gerade entdeckt: Den Blog FreistehHeiDi
Liebe Isa, danke für den tollen Artikel und deine intensive Recherche. Du sprichst mir aus der Seele. Mich nerven diese „Ich-Meschen“ unheimlich. Hatte letztens in Bad Aibling auf dem offiziellen Stellplatz auch einen Kastenwagen neben uns, der meinte hinter seinem Van währe die Openair Toilette. Haben ihn auf sein Verhalten und die Folgen für uns alle hingewiesen. Da lachte er nur und hatte gar keine Einsicht. So ist halt Van-Life. Leider sind dann alle Camper die Leidtragenden. Danke, Tom CampenTravel
Hey Tom,
ich glaube es dir SOFORT! Und das kommt dann eben auch noch zu dem ganzen Mist dazu… da herrscht bei einigen Leuten 0,0 Einsehen. Aber so GAR KEINE!!!! Und ich kann es einfach nicht verstehen… ich kapiere es wirklich nicht.
Keine Frage… niemand ist perfekt und 100.000%ig habe ich schon viele Fehler gemacht und werde noch viele Fehler machen. Aber es muss doch dann auch mal der Punkt kommen an dem ich einsehe… ok… so wie ich mich verhalte, so funktioniert es einfach nicht mehr.
Und ich verstehe auch nicht, woher so manch komische Idee kommt.
Beispiel Stellplatz in Leipzig… es kommt ein kleiner Van an und macht als erstes einen riesen Zoff an der Anmeldung, weil der Stellplatz keine Toiletten und Duschen bietet. DAS STEHT ABER DICK UND FETT IN APPS UND AUF DER HOMEPAGE!
Dann beruhigt er sich irgendwann und sagt zu der Stellplatz Betreiberin… ja ok, dann nehmen wir das so hin, dann gehen wir halt auf dem Platz in die Büsche. Die Betreiberin schaut ihn an, macht große Augen und sagt… nee ganz sicher nicht. Und nach dieser Aussage möchte ich sie dann doch bitten den Platz direkt zu verlassen.
Wie endet das Ganze… mit einer übelst schlechten Bewertung in unterschiedlichen Camperapps, die dreisten Betreiber haben seine Frau und Ihn vom Platz geworfen.
Jetzt mal ehrlich, was ist denn mit einigen Leuten los und was soll dieses „wir sind vanlife, wir dürfen das“… Mir gehts einfach nicht in den Kopf.
DANKE und ganz liebe Grüße
Isa
Wir haben ähnliches erlebt. Innerhalb 8 Stunden war ein Baugrundstück an der N340 in Torrox von 21 Wildcampern zugeparkt die dann dort etliche Tage verbrachten, ohne sich um Versorgung und Entsorgung auf regulärem Weg zu scheren. Scheinbar sind diese I…… nicht auszurotten.
Hi…
wooooow, dann habt ihr das Problem/ die Situation ja am eigenen Leib gesehen/ gespürt.
Ich verstehe einfach nicht, warum dann doch so viele Camper so extrem egoistisch denken. Ich meine es ist doch alles gar nicht sooooo kompliziert, gar nicht sooooo schwierig. Mit einem kleinen bisschen mitdenken und weiter denken ist es doch schon getan. Und wer das nicht kann, der findet unendlich viele Infos und Erklärungen zu dem Thema im Netz.
Da kann mir auch niemand sagen, er wusste davon nichts, er hat noch nie von den Problemen gehört (ok sagen wir, dass kann mir niemand erzählen, der bereits länger als einmalig ein paar Tage unterwegs war).
Ich befürchte leider, das ist tatsächlich reiner Egoismuss. LEIDER
Ich hoffe ihr hattet dennoch eine tolle Zeit in Spanien?
LG Isa
Hallo Isa,
ich habe mir den Artikel mal in aller Ruhe durchgelesen. Ich gebe dir zu 100% recht. Auch für mich steht es außer Frage das wohl die meisten sog. Freisteher, bzw. Wildcamper aus purem Egoismus so handeln. Und ich nehme mich selber ja nicht raus, denn ich stehe auch gerne mal irgendwo frei um z.B. einfach nur Kosten zu sparen. Aber zumindest bin ich dann so gescheit und versuche keinen Flurschaden anzurichten. Ich hinterlasse keinen Müll, keinen Dreck und entsorge alles was es zu entsorgen an Orten wo es mir gestattet ist, z.B. eben an einem zuvor bezahlten Stellplatz.
Ich habe selber immer einen dicken Hals wenn ich sehe was der Eine oder Andere Freisteher hinterlässt. Aber ich halte mich dann zurück scheue den Konflikt. Ich schaue auf mich/uns, wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin.
Wenn ich dann solche Bilder sehe wie hier in deinem Artikel, dann hat das nichts mehr mit Freistehen zu tun.
Hi Norbert,
erstmal VIELEN DANK!
Und ich glaube… genau das ist eben auch der ganz, ganz wichtige Unterschied.
Es geht mir NULL darum, das wilde campen/ frei stehen zu verteufeln. Ganz im Gegenteil… ich würde sogar so weit gehen, dass die Leute die bewusst Frei stehen und „wissen was sie da tun“ kein wirkliches Problem darstellen.
Wer sich irgendwo ein ruhiges Plätzchen sucht und da steht, keine Schäden hinterlässt und irgendwann dann auch wieder verschwunden ist… damit ist es doch gut. Ich befürchte allerdings auch, je mehr Leute ihren hardcore Egoismus durchsetzten und dieses frei stehen in Massen veranstalten, oder beim Bauern quer über den Acker fahren usw. usw. usw. wird es den „cleveren frei Stehern“ immer schwerer machen.
Und wie du ja auch sagst… das was da in Spanien teilweise abgeht, das hat doch mit dem echten frei stehen gar nichts mehr zu tun. Ganz im Gegenteil, die Leute sagen ja sogar, neeeeeeeeeee also alleine wollen wir nicht stehen, dass ist uns zu unheimlich.
Ja verdammt, dann sucht euch doch einen vernünftigen Stellplatz oder Campingplatz aber steht nicht mit 20,30, 150 Wohnmobilen einfach überall wild, schmeißt eure Müllsäcke irgendwo hin, motzt über z.B. die Spanier, die die Touristen ja überalll nur abzocken wollen (immer und wirklich üüüüüberall!!!!) und schadet letztendlich damit uns allen. Das ist doch an Egoismus kaum zu übertreffen. Und dann kommt als I Tüpfelchen noch die Aussage… naja wir als „Vanlifer“ machen das schon immer so und das ist auch vollkommen ok.
Puhhhhhh… und ich würde fast Haus und Hof verwetten, nach Portugal wird es nur noch wenige Jahre dauern, dann wird auch Spanien solche Plätze konsequent räumen. Dann gehts weiter mit Sardinien, Skandinavien macht eh schon immer stärker alle möglichen Spots „dicht“ … und dann hocken sie alle in Griechenland und da wird’s dann spannend. Aber glaub nicht, dass ein Großteil dadurch vielleicht mal kapiert, dass das was sie machen Mist ist. Neeeeee… dann belagern sie halt ein anderes Land. Herzlichen Glückwunsch!
Nochmal DANKE 🙂 und ganz, ganz liebe Grüße
Isa
Hallo Isa,
Petra ist mein Name und ich bin noch relativ grün hinter meinen Camping Ohren. Deshalb schaue ich viele Videos. Bezugnehmend auf Deinen WildCamping Artikel muss ich anfügen, dass es diverse Videos auf Youtube gibt, in denen tatsächlich behauptet wird, man könne Z.b. Grauwasser UNPROBLEMATISCH in die Natur kippen, wenn man biologisch abbaubare Spülmittel, Duschgels ect benutzt. Es werden Ausbauten für Mini Camper angeboten, die gleich gar keinen Abwassertank mehr haben, nur einen Schlauch zum Ablassen durch den Boden des Fahrzeugs direkt also in die Natur. Wie kann das sein???
So wie das aussieht, wird das leider nicht besser und die Menschen kapieren einfach Nichts. Sooo traurig!
Liebe Grüße Petra
Hi Petra,
tjaaaaaa ich sage mal so, verkauft wird natürlich gaaaaaanz viel. Und zu deinem Beispiel, da wäre es 100% so… wenn man diese Leute ganz direkt fragen würde, würde es heißen… ja da soll man natürlich ein „Abwassertaxi“… also so einen flachen Abwassertank auf Rollen drunter stellen, oooooder natüüüüürlich nur aus Campingplätzen mit Abwasserschacht auf jeder Parzelle, stehen.
Da kommen wir also schnell zum Thema… Verkauf vs. Realität.
Und ähnlich ist es auch mit dem Abwasser… also gesetzlich ist es in fast allen Ländern Europas verboten, Grauwasser woanders abzulassen, als an Ver & Entsorgungsstationen. Ich meine sonst würde doch auch kein Platz der Welt tausende Euros ausgeben um Grauwasserentsorgungen zu bauen.
In Spanien gibts z.B. auch immer wieder Rasthöfe an Autobahnen die extra Entsorgungsstellen anbieten.
Klar, jetzt kann man natürlich sagen, macht doch alles gar nichts… ist doch nur dreckiges Wasser, vielleicht ja sogar wirklich bei einigen nur mit irgendwelchen „Bio Spülmitteln“ usw.
Ich würde aber sagen, jeder der spätestens mal im Sommer mit einem vollen Grauwassertank gefahren ist, weiß wie sehr das Müffelt. Es müffelt echt… und wer schonmal in der nähe der Entsorgung im Sommer seinen Platz hatte, weiß auch wie sehr das über viele Meter müffeln kann.
Und da sind wir dann wieder bei Thema „Außenwirkung“. Weder möchte ich als Camper z.B. gerne als nächstes auf einem Platz stehen, auf dem vorher jemand seine Brühe verteilt hat, noch ist es für Außenstehende schön, wenn wir Camper überall die müffelnde Brühe ablassen. Bei Reisemobilen sprechen wir da ja von 70, 100… bis 500 Liter im Liner Bereich.
Aber warum das immer wieder so ein Thema ist…. ich habe echt keine Ahnung. Klar, es gibt Unterschiede… ich stand auch schonmal in Schweden und da musste man die Toilette über ein „richtiges“ Klo entsorgen. Das war dann zwar ein Klo nur zum Entsorgen, aber es war eine Kloschüssel. Und so kann es immer mal wieder Unterschiede in der Art und Weise geben, aber ich sag mal abgesehen von irgendwelchen Ländern in denen es vielleicht im ländlichen Raum gar keine Kanalisation o.ä. gibt, muss immer über eine Entsorgungsstation entsorgt werden.
Aber wie gesagt, warum das immer noch soooooo oft Thema ist… ich habe echt keine Ahnung. Das ist das selbe wie… ich darf immer und überall einen Tag stehen bleiben, ich darf einen Tag stehen bleiben und dann auch grillen, das Jedermanssrecht gilt für alle Camper usw. usw. usw.
Da ist leider ganz vieles im Netz, was vielleicht irgendeine Camper so macht und dann auch veröffentlich, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass Andere das dann nachmachen und „eine falsche Info“ immer größere Kreise zieht.
Ganz, ganz liebe Grüße
Isa
Ja, ein brisantes Thema. In zwei Wochen bekommen wir endlich unser neues Wohnmobil, nachdem wir jetzt anderthalb Jahre darauf warten mussten und in dieser Zeit wohnmobillos waren. Ich bin schon sehr gespannt, ob wir die heutzutage viel diskutierten Unterschiede zu der Zeit vorher wirklich spüren werden.
Aus der Psychologie weiß man, dass Egoismus eine sich selbst verstärkende Wirkung hat (so ählich wie die Bürokratie). Also wenn sich jemand anderes egoistisch verhält, warum soll ich dann sozial bleiben? Nein, dann sehe ich zu, dass ich auch mehr und mehr auf meinen eigenen Vorteil achte und habe immer weniger schlechtes Gewissen dabei.
Vor einigen Jahren waren es gefühlt vor allem die älteren Camper, die durch Egoismus auffielen. Mittlerweile hat sich das aber gefühlt zu den jungen Van-Lifern verschoben.
Andererseits gehöre ich jetzt selber zu den Ü60ern und freue mich ganz egoistisch über die vielen Freitsteher, weil ich dann mehr Platzauswahl auf den richtigen Stell- und Campingplätzen habe. (Ironie aus!)
Ganz schlimm finde ich auch die Werbung im Fernsehen. Bei Sendungen wie „Wir werden Camper“ oder der Werbung von „Camper-Days“ schwanke ich immer zwischen Mitleid und Entsetzen. Aber was soll ich sagen, ich schaue es mir trotzdem an.
Ein Bekannter von mir, der bisher nur Pauschalurlaube gemacht hatte, musste sich jetzt auch unbedingt einen Van zulegen. Seine erste Reise hat er letzte Woche wegen des schlechten Wetters abgebrochen. (So eine Frechnheit aber auch, dass es im März in der Normandie nicht nur Sonnenschein gibt!)
Ansonsten steht er auf dem Standpunkt, dass das Fahrzeug schon so teuer war, da sieht er es gar nicht ein, dass er jetzt auch noch Stellplatzgebühren zahlen soll. Ich persönlich habe die Hoffnung, dass er demnächst (wie viele andere hoffentlich auch) seinen Camper wieder (mit viel Verlust) verkauft und wieder zum Ballermann fliegt.
Viele Grüße an alle in der Campergemeinschaft (auch wenn es die so eigentlich gar nicht gibt.)
Hey Thomas…
ich wusste nicht, dass es in der Psychologie tatsächlich so eine „Egoismus Studie“ gibt, aber ich würde sagen, da kommt die Psychologie dem echten Leben wirklich auf die Spur. Denn ja… ich habe in den letzten Jahren sooooo viele Situationen erlebt, die dieses Verhalten bestätigen. Mir fällt da z.B. gerade direkt ein Erlebnis aus Dänemark ein. Ein Stellplatz der sich auf der hinteren Fläche einer Mole befindet, vorne gibt es noch 6,7,8 PKW Parkplätze mit deutlichen Womo Verbotsschildern und an der Spitze der Mole einen Wendehammer, weil die gesamte Mole so schmal ist, dass man ansonsten nicht wenden kann.
Und es war GENAU wie du sagst… das erste Womo hat sich ganz hinten auf die PKW Parkplätze gestellt, die Leute im zweiten Womo nahm dann schon den vordersten Parkplatz zum Meer und am Abend kam noch ein drittes Womo, das stellte sich ganz an die Spitze der Mole mitten in den Wendehammer.
Es kam natürlich wie es kommen musste, die ersten sollten den Platz relativ früh verlassen, kamen aber nur über den Wendehammer von der Mole runter. Nichts ging mehr, weil die einen ja mitten im Wendehammer parkten, es begann das große Hupen, der halbe Stellplatz war wach und kam vor die Tür und plötzlich kam der Camper der im Wendehammer hielt aus seinem Fahrzeug geschossen, sauer bis zum geht nicht mehr und es kam WIRKLICH noch fast zur Schlägerei mit den Campern, die den Platz verlassen wollten.
ABSOLUTER WAHNSINN! Und ich frage mich, wie kommt man denn bloß auf die Idee, mitten im Wendehammer stehen zu bleiben um dann auch noch in ruhe ausschlafen zu wollen. Fazit… natürlich wurden alle Camper geweckt, alle mussten unter dem Idioten „leiden“ (wobei leiden sicherlich ein hartes Wort für diese Situation ist) und es gab einen „spannenden“ Start in den Tag.
Mittlerweile gibt es diesen Platz übrigens leider auch nicht mehr… dafür gibt es jetzt auf der anderen Seite des Ortes einen kleinen, sterilen, schnöden Stellplatz und nur noch PKW’s kommen durch die Höhenbeschränkung, um auf der Mole parken zu können. Anscheinend LEIDER wieder ein hübscher, einfacher, guter Platz auf dem es einfach nicht funktioniert hat.
Ich bin gespannt, wie es euch ergeht, sobald ihr wieder unterwegs seid.
Und zu deinem Bekannten, ich kann es einfach nicht nachvollziehen und mir fehlt allmählich auch die Hoffnung, dass solche Leute noch dazu lernen.
Es ist schon spannend… wenn sich Menschen ein neues Auto kaufen, ist allen klar… damit kaufen sie sich noch lange keinen privaten Parkplatz oder bekommen gar eine Garage am Wohnort kostenlos dazu.
Wenn sich Leute ein Boot kaufen, ist allen klar… den Platz im Hafen müssen sie extra kaufen und der ist selbst im Dorf Klein-Klein-Donau X-mal teurer als ein Stellplatz.
Wenn Menschen in den Hotelurlaub fliegen, ist allen klar… da kommt noch eine ordentliche Rechnung oben auf, oder sie müssen z.B. All-Inklusive Angebote nutzen.
Alles SELBSTVERSTÄNDLICH!
Nur wenn sich Camper eine Matratze in den Van werfen oder sich ein komplettes Reisemobil bestellen, dann ist plötzlich alles anders und plötzlich sind einige Menschen der Meinung, sie hätten sich all time Rechte für schlechtes Verhalten gekauft. Warum ist das so???
Ich kann deine Hoffnung sehr gut nachvollziehen, dass sich in den kommenden Monaten/ 1-2 Jahren nochmal einiges verändert und Menschen wieder zurück zum Hotelurlaub finden. Jaaaaa… das wäre sicherlich in vielen Fällen schön, allerdings befürchte ich… ja es wird solche Leute geben, aber die Anzahl ist so gering, dass wir das kaum bemerken werden.
Ich bin extrem gespannt was im Juni/ Juli passiert. Dann haben eigentlich alle großen Hersteller ihre Händlertagungen, die neuen Modelle werden präsentiert und dann bestellen die Händler ihre Fahrzeuge für die Saison 2024.
Dann wird sich entscheiden wie die Lage auf dem Markt aktuell wirklich ist. Bestellen die Händler weiterhin alles was sie nur eben bekommen können, oder werden sie vorsichtiger, weil die Fahrzeuge doch nicht mehr so extrem gefragt sind?
Wir werden es erleben.
Ich wünsche dir erstmal ganz schöne Ostern.
LG Isa
Im Prinzip war es ja vor Corona schon fast soweit. Die Blase stand kurz vor dem Platzen.
https://womo.blog/2019/01/23/preis-crash-bei-wohnmobilen-das-ende-des-wohnmobil-booms/
Dann kam die Rettung des Wachstums im Form des Virus. Natürlich werden einige auch dauerhaft auf den Geschmack gekommen sein und weiterhin Camper bleiben.
Aber ich erwarte in den nächsten Jahren einen überfluteten Gebrauchtmarkt mit sehr großen Wertverlusten und eine Wohnmobilbranche, die auf ihren überteuerten Fahrzeugen sitzen bleiben wird.
Insofern ist dein gespannter Blick auf die Vorbestellungszahlen wirklich interessant und ich freue mich auf deine Beiträge zu dem Thema, wenn es dann soweit sein wird.
Viele Grüße, Thomas
Hallo Isa,
diese Art des Verhaltens ist leider symptomatisch und betrifft nicht nur das Campen, sondern viele Bereiche, es scheint, als würden die Leute immer rücksichtsloser.
Wir hatten im März auf einem offiziellen Stellplatz ( mit Entsorgung!) an der Nordsee nette Leute kennengelernt, als sie sich verabschiedeten und losfuhren ließen sie ihren Abwasserhahn offen und entleerten während der Fahrt, wahrscheinlich war ihnen die Fahrt zur Entsorgung zu lästig und sie hätten vielleicht hinter einem anderen Camper warten müssen. Da war ich echt sprachlos und das bin ich selten. Oder auf einem Campingplatz in SPO wo ein Camper seine Toilette in den Grauwasserablauf entleerte, weil der Toilettenausguß 300 m weiter entfernt war.
Diese Zeitgenossen sorgen für Verdruss und verderben allen anderen das Ansehen und sorgen dafür, daß nach ihnen dann wirklich die Sintflut mit haufenweise Verboten kommt.