Darum gehts: Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil… auch wenn das Konto AUTSCH sagt, packen wir es an!

 

Hey ihr Lieben… ihr glaubt nicht wie lange ich mich schon mit dem Thema Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung bei Mr. Pepper herumschlage. Doch um es sofort zu sagen, das Thema ist gar nicht so easy, wie man vielleicht denkt. Im Netz suchen, Termin vereinbaren und gut ist… hmmmm, meist ist es nicht so leicht. Es gibt viele „schwarze Schafe“ und gleichzeitig wird das Konto ganz schon geschröpft.

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil

Eine richtig gute Werkstatt macht sich die Mühe, das Wohnmobil/ vor allem die Front, komplett auseinander zu nehmen, um u.a. an die Hohlräume des Chassis Rahmen zu gelangen

 

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil

 

Ich fahre den kleinen Pepper jetzt seit knapp 4 Jahren und seitdem schwirrt mir auch schon das Thema im Kopf herum. Plus…so ehrlich muss ich sein, ich wurde immer wieder von allen Seiten gewarnt und mir wurde schon X mal geraten, das ganze „Ding“ frühzeitig in Angriff zu nehmen. 

Wenn euer Reisemobil oder Kastenwagen also ähnlich aufgebaut ist wie mein Pepper und ihr noch viele Campingurlaube mit dem Fahrzeug erleben möchtet, dann solltet ihr ernsthaft beachten, DASS IHR WIRKLICH ETWAS IN RICHTUNG UNTERBODENSCHUTZ & HOHLRAUMVERSIEGELUNG UNTERNEHMEN MÜSST!!!

 

KEINER will es hören, aber die Problemchen entstehen bereits vom ersten Tag an!!! 

 

Wenn ihr nicht zu den 0,1% der absoluten Glückspilze zählt, sondern zu den Anderen 99,9% aller Womo Besitzer gehört, dann wird euer Freizeitfahrzeug früher oder später Probleme durch Rost und Gammel bekommen!!! ( Wichtig, ich spreche von Wohnmobilen und Kastenwagen die ähnlich gebaut sind wie Mr. Pepper, ich spreche nicht von Linern, Expeditionsfahrzeugen oder super winterfesten Vollintegrierten!!!) Die Fahrzeuge haben ALLE ihre „baulichen Besonderheiten“, die früher oder später zu Steinschlägen, Feuchtigkeit, Rost und Gammel führen. Das ist leider einfach so. Mehr zu diesen „neuralgischen Punkten“ im zweiten Teil

Wenn dann noch hinzu kommt, das euer Womo viel draußen steht, ihr relativ oft on Tour geht oder im Winter samt Schnee und Salz unterwegs seid… dann werden Problemchen kommen. Bei den einen Fahrzeugen früher, bei den anderen etwas später und auch die Ausprägung ist unterschiedlich… aber komplett ohne irgendwelche angerosteten Schrauben, Stangen, Rahmen usw. ist es bei dieser Fahrzeugkategorie ohne Doppelboden langfristig fast unmöglich. Dafür sind die Reisemobile bzw. vor allem Chassis, schlicht an gewissen Punkten nicht auf langfristige Nutzung gebaut.

Das einzige was hilft… geht das Thema Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung einmal richtig ordentlich an und da gilt, je früher ihr alles Schützt und Konservieren lasst, je besser und günstiger wird es. Mein Kühler hat z.B. durch Steinschläge zwei Stellen, da wird er wahrscheinlich irgendwann kaputt gehen. Das ist jetzt nicht mehr zu ändern. Hätte ich von Anfang an einen extra Steinschlagschutz einbauen lassen, wären diese Schäden sehr wahrscheinlich nicht entstanden. Aber es lässt sich ja nunmal auch anders nicht vermeiden, dass mal von vorne ein Steinchen oder ein dicker Brummer geflogen kommt und durch die Gitter gegen den Kühler donnern.

In einem anderen Artikel in den kommenden Tagen, werde ich nochmal deutlicher auf diese ganzen „baulichen Problemchen“ eingehen.

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung… und warum habe ich das Thema trotzdem so lange vor mir her geschoben?

 

Letztendlich gibt es drei Gründe, die mich seit Jahren beschäftigen. 

1) Schwarze Schafe 

Es gibt insgesamt in Deutschland nicht soooo viele Anbieter, die sich an die Arbeiten rund um den Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung wagen. Das schlimme daran, selbst unter den Wenigen, gibt es noch jede Menge schwarzer Schafe. Oder ich sage es besser freundlicher, beinahe alle Firmen bei denen ich angefragt habe, gab es irgendeinen Punkt, der mir so gar nicht zugesagt hat. Unten gebe ich euch noch Tipps auf wss ihr achten könnt.

Denn letztendlich kann sogar ich mir vorstellen… wenn eine Firma nicht sehr, sehr ordentlich arbeitet und irgendwo bleiben „Lücken“ in der Konservierung, dann rostet es genau da und im schlimmsten Fall sieht man nichts und geht davon aus, alles ist safe! Ich kenne das alles noch von der Omi, da lief es genau so!  Das darf mir bei Mr. Pepper nicht passieren!!!! 

 

2) Kosten

Wenn Arbeiten wie Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung professionell und ordentlich vorgenommen werden, dann ist das mehrtägige, zeitaufwendige Arbeit.  Und diese Arbeiten kosten Geld… richtig viel Geld! Um euch mal einen ganz groben Überklick zu geben… bei einem 4 Jahre alten Womo wie Mr. Pepper, mit den entsprechenden Vorarbeiten usw. usw. seid ihr schnell bei ca. 3000 Euro!!! AUTSCH!!! Ja und es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, das bezahle ich mal eben aus der Portokasse, ist doch alles kein Ding! Aber wenn ich schon so viel Geld für den langfristigen erhalt des Fahrzeugs investiere, dann verlange ich auch richtig, richtig gute Arbeit.  

Tipp… bei einem Neuwagen sind die Kosten natürlich deutlich geringer, da die Vorarbeiten bei weitem nicht so zeitraubend sind. PLUS… letztendlich geht es hier auch um den langfristigen Werterhalt des Reisemobiles. Darum solltet ihr diese Arbeiten eurer Versicherung für den Fall eines heftigen Schadens melden, 

 

3) Hoffen

Naja und gerade weil es so viele „schwarze Schafe“ auf dem Markt gibt und die Kosten so hoch sind, habe ich natürlich immer gehofft… ach, Mr. Pepper ist cool… wird schon alles nicht so schlimm sein. Der hat keinen echten Rost, da ist nix, das wird schon alles gut sein. 

Doch diese Hoffnung sollte sich leider nicht bestätigen!!! Wobei… NOCH sind es nur kleine Problemchen. Aber wenn jetzt nichts passiert, dann werden diese kleinen Problemchen in den nächsten 2,3,4 Jahren zu sehr, sehr erheblichen & teuren Problemen!!!

 

Wohnmobil Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung… MondoParts in Lindlar

 

Durch Zufall habe ich im Sommer den Chef der Werkstatt MondoParts in Lindlar auf der Technik Caravane kennen gelernt. 

Und um das EINMAL zu sagen… natürlich hatte ich die Hoffnung (ehrlich gesagt) die ganze Aktion als Kooperation laufen zu lassen, aber so richtig wollte sich Chef Bernie NICHT auf eine Blog Zusammenarbeit einlassen. Ok, warum auch, der Laden läuft auch ohne Werbung wie geschmiert.  Bedeutet also, wenn ich hier Namen nenne, dann ist das rein für euch, um euch diese Info zu geben. In dem Fall hat es aber nichts mit Werbung zu tun, ich bezahle eine ganz normale Rechnung, es ist keine Kooperation! Darum ist der Artikel auch nicht gekennzeichnet!

Auf jeden Fall kamen wir über die Technik Caravane in Kontakt, blieben in Kontakt und direkt vor dem Caravan Salon 2023 bin ich in Lindlar vorbei gefahren, um mir mal einen eigenen Blick von der Werkstatt und den MondoParts Arbeiten zu verschaffen. Denn spätestens seit der nicht vorhandenen Keramikversiegelung vor genau 12 Monaten, bin ich nochmal deutlich vorsichtiger geworden wenn es darum geht, dass mir ein selbsternannter super Profi sein ach so tolles Wissen verkaufen will. 

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil, ein Blick in die Werkstatt und auf den Pepper

 

So bin ich also eher skeptisch nach Lindlar gefahren und habe mir mal angeschaut, wie die MondoParts Leute arbeiten. Das Bernie (der Chef) ein super netter Typ ist, alles klar… aber das sagt mir ja nichts über deren Unterboden und Hohlraum Arbeiten. 

Nachdem wir aber fast zwei Stunden alles nötige besprochen haben und ich mir die Werkstatt genau anschauen durfte stand für mich fest… also den Aufwand den diese Firma betreibt, ist echter Wahnsinn. Noch ordentlicher sind diese ganzen Arbeiten wohl wirklich nicht durchzuführen. Zumal die gesamte Konservierung eine Haltbarkeit von bis zu 10 Jahren hat und in diesem Zeitraum auch eine jährliche Kontrolle enthält. 

 

Tja so sah Mr. Pepper stellenweise aus.<br />
Rost 4 Jahre altes Wohnmobil
Das identische Rahmenteil während der Aufbereitung. Step 5 auftragen der  Rostschutzfarbe.<br />
Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil
Und Step 6, das selbe Rahmenteil samt einer Lage der besonders "robusten"  Konservierung. (Noch nicht vollständig getrocknet)

 

 

So kam es dann auch zur PEPPER WAHRHEIT! 

 

Erst wollte ich mich noch drücken, aber es hilft ja alles nichts! Wir mussten der Wahrheit ins Auge blicken. Also fuhr ich den Pepper auf die Hebebühne und wir haben uns das Wohnmobil einmal ganz genau von unten angeschaut. 

ICH habe so manches mal gedacht… ACH DU SCHEISSE!!! 

Bernie sagte nur… keine Panik… wir hatten hier schon 2 Jahre alte Fahrzeuge die deutlich weniger gelaufen sind und die viel schlimmer aussahen. Aber du siehst es selber… hier fängt es an, da fängt es an, dort fängt es an… NOCH ist das alles kein Drama, NOCH sind das keine echten Schäden, aber es wird wirklich Zeit!!!  Wenn jetzt nicht was passiert, dann werden die erheblichen Schäden in den nächsten 2,3,4 Jahren 100.000%ig kommen!!!

Warum und wieso das so ist, dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe. Darüber werde ich aber einen extra Artikel schreiben, weil es wirklich viele Dinge zu besprechen gibt. 

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil

Auch dieses Bild zeigt den Pepper… Rost durch Steinschlag wegen des fehlenden Unterbodenschutz in der Mitte, dazu auch jetzt noch jede Menge Salz vom letzten Winter trotz Hochdruckwäsche und die ein oder andere rostende Schraube.

 

Lange Rede kurzer Sinn… es hilft alles nichts, Augen zu und durch! 

 

Tja und so kam es eben, dass mir die Werkstatt ein Angebot erstellt hat und wir möglichst schnell einen passenden Termin vereinbart haben. 

Und so bin ich also vergangenen Dienstag nach Lindlar gefahren, Mittwoch sollte es los gehen!

Nur um das mal eben dazwischen zu werfen, verdammte Hacke… ich glaube es gibt kaum einen anderen Ort, der laut „Fluglinie“ nur so wenige Kilometer von einer Großstadt (Köln) entfernt liegt, aber zu dem man letztendlich noch sooooo lange, durch die kleinsten Dörfer tuckert, wie Lindlar. 

Also der Weg bis Lindlar ist tatsächlich so semi wundervoll. Man denkt, die Autobahn liegt hinter einem, jetzt ist man gleich da und dann gehts noch knapp 50 Kilometer über „intensiv schmale“ Landstrassen. Naja… aber das kann ja auch ganz spannend sein. 😉

Aber nachdem ich dann doch gut in Lindlar angekommen bin, habe ich noch eine Nacht vor der Werkstatt verbracht und am Mittwoch sollte es so richtig los gehen.

 

Doch plötzlich kam alles etwas anders als gedacht 🙂

 

Die Werkstatt und ich saßen Mittwoch Morgen zusammen und plötzlich fragte mich Bernie, ob ich nicht Lust hätte mit zu helfen? So lernst du endlich mal ein bisschen was übers Womo Schrauben und wenn ich mich nicht ganz dumm anstelle, wird die Rechnung auch noch etwas kleiner!

ICH???? Mrs. Technik Trottel herself??? 

Also erstmal fand ich das Angebot super und Lust hatte ich definitiv auch… ich befürchte nur, Cheffe ahnte nichtmal, wieeeeee unglaublich wenig Plan ich vom Schrauben habe. 🙂 🙂 🙂

Aber gut, er wollte es so, also JA, ICH BIN DABEI!!! 

Damit die ganze Aktion auch Hand und Fuß hatte (wortwörtlich), sind wir als erstes los gedüst und MondoParts hat mir ein Paar Sicherheitsschuhe gekauft, was natürlich echt lieb war.  Joaaaa und dann ging es los! 

 

Sicherheitsschuhe für Wohnmobil Werkstatt

Ich wusste nicht, dass es doch so hübsche und „normal“ aussehende Sicherheitschuhe gibt 🙂 🙂 🙂 DANKE nochmal!!!! 🙂

 

Ich glaube den folgenden Satz werde ich mein Leben lang nicht mehr vergessen… 

Cheffe Bernie (kommt mit so einem kompletten Werkstatt- Werkzeug-Wagen angerannt): So Isa, dann greif dir mal den 30er Torx und löse schonmal alle Schrauben um den Kühler herum, ich komme sofort. 

Ich: Erstmal wissend nickend! (Immer wichtig!) Dann zielsicher zum (komplett falschen) Kreuzschraubenzieher greifen, relativ schnell checken, neeee… Torx ist nicht Kreuz, da ist keine Kreuz-Schraube! Und die große Frage, schaffe ich es nach „wie sieht ein Kühler aus und wo sitzt er“ zu googlen, bevor Bernie wieder da ist. 🙂 🙂 🙂 

Gott sei dank haben wir dann festgestellt, der 30er Torx fehlte im Werkzeugwagen (habe ich natürlich sofort mit Kennerblick erkannt 😉 )… somit konnte ich ja noch gar nicht beginnen 🙂 (Glück gehabt!!! 🙂 )

Naja aber ich glaube, letztendlich habe ich mich gar nicht soooooo extrem dumm angestellt. Gut… ca. 385 festgerostete Schrauben zu lösen, nachdem mir gesagt wurde, die, die, die und die müssen noch raus, ist jetzt auch nicht gerade eine Frage von Hochintelligenz. 

So haben wir Mittwoch das halbe Womo auseinander genommen und zum Schluss wurde alles gründlich gewaschen und abgespritzt, so konnte Mr. Pepper über nacht trocknen. 

 

Und während wir geschraubt haben, kam direkt die nächste Frage… 

 

Also wenn ich wollte, könnte ich auch eine Nacht in der Werkstatt, im Womo, auf der Hebebühne pennen, dann könnte ich am nächsten Tag noch beim Abkleben und Entrosten helfen. Die Hebebühne trägt 5 Tonnen,  3,5 T hat Mr. Pepper… das sollte also gerade noch so klappen, dass mich die Hebebühne eine Nacht lang trägt. 😉

 

Schrauber Isa… können wir das schaffen, JA WIR SCHAFFEN DAS! 

 

Alles klar! Also habe ich die Nacht in der Werkstatt auf der Hebebühne verbracht und habe geschlafen wie ein Stein. Bernie und Team haben mir sogar noch den Schlüssel für die Werkstatttür gegeben und ich hätte die Küche, Dusche, Strom nutzen können, aber das war alles gar nicht nötig. Gut war allerdings, dass Bernie noch dran gedacht hat, mich am Abend dem „Wachschutz“ vorzustellen. Ich glaube ich hätte einen mittelschweren Herzklabaster bekommen, wenn plötzlich nachts jemand mit Taschenlampe durch und um die Werkstatt läuft. 🙂 🙂 🙂

 

Isa, Mr. Pepper und der Rost! :-) Wohnmobilblogger

JA… ich bin’s! 🙂

 

Am nächsten Tag ging es dann munter weiter. 

 

Ich glaube so „gut“ ich mich beim schrauben angestellt habe, so dämlich war ich beim abkleben. Natürlich habe ich zuhause schonmal etwas vor dem streichen abgeklebt, aber wenn man keine Ahnung von den ganzen Teilen hat und nicht wirklich kapiert, welche Teile letztendlich eingesprüht werden und welche Teile „sauber“ bleiben sollen…ist das mit dem Abkleben nicht so einfach. Da war ich echt schlecht und ziemlich trottelig! Ich glaube der Mitarbeiter, der mir gezeigt hat wie es geht, dachte zwischendurch ALTOBELLI, DIE HELLSTE KERZE IST SIE ECHT NICHT! 🙂 Naja es kann ja nicht alles super gut laufen. 

 

Egal…  irgendwann war der Part geschafft und dann ging es dem Rost erstmalig an den Kragen. 

 

Ausgestattet mit Atemschutzmaske, Schutzbrille und Kopflampe, drückte mir jemand eine „Schleifhexe“ samt Luftdruckschlauch in die Hand (ich dachte noch kurz… joaaaa, mutig von ihm 🙂 ) und schon ging es los. Erst dachte ich, ich muss wirklich den gesamte Rost bis ins kleinste Abtragen, aber das war in diesem Schritt gar nicht der Fall. Dafür kam ja noch die Runde mit dem Trockeneis. Es ging also nur ums grobe… und das war genau meins! 🙂

BRRRRRRREEEEEEEEEET! Total gut! 🙂 Ich sah zwar hinterher aus wie sau, aber es hat funktioniert!

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil

Gut verpackt der Kleine… Christo wäre sicherlich stolz auf uns, auch wenn ich mich beim Abkleben echt doof angestellt habe. 😉

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil – von nun an wurde es chemisch und damit war ich aus dem Spiel

 

Nachdem das grobe Abschleifen des Rosts beendet war, konnte ich heim fahren. Denn ab jetzt kamen viele unterschiedliche chemische Arbeiten und die sollten dann doch besser die Profis erledigen.  Liebenswerterweise hat mit die Werkstatt ein Auto zur Verfügung gestellt, mit dem ich zurück nach Dortmund fahren konnte und während ich gerade auf der Autobahn unterwegs war, begann für Mr. Pepper die Trockeneis Aktion (durch das Trockeneis wird jedes kleinste Teil von Rost, Ablagerungen und Schmutz befreit ) und danach folgte die erste Schutzschicht mit der guten, alten, bekannten rot/braunen Rostschutzfarbe. Diese Rostschutzfarbe kenne sogar ich noch vom streichen des Garten Geländers früher. 

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil – Tag 2 beendet, die Farbe muss trocknen 

 

Am heutigen Tag ging es dann weiter mit der eigentlichen Konservierung des Unterbodens und der Hohlräume. Letztendlich werden bis zu drei unterschiedliche Konservierungsschichten aufgetragen, hinzu kommt die Hohlraumkonservierung, ein Steinschlagschutz für den Kühler, Steinschlagschutz Radkästen und „Regenpaddels“ (Spritzschutz) für die Radkästen. 

 

Kompletter Ausbau Front für Hohlraumversiegelung Wohnmobil

Beispiel… ohne die Front auseinander zu nehmen, gelangt man nicht richtig an den Chassis Hauptrahmen bzw. vor allem IN den Rahmen, um auch diesen Hohlraum komplett und ordentlich von innen einzusprühen und somit zu schützen.

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung für Wohnmobile… wie erkenne ich gute Firmen? 

 

Puhhh, das ist tatsächlich keine einfache Sache, zumal ihr genau wisst, ich kenne mich mit den ganzen technischen Fachbegriffen nicht super gut aus. Ich kann es euch also nur mit meinen Worten beschreiben. Und nochmal der Hinweis… warum und wieso diese Arbeiten so wichtig sind, erkläre ich euch in einem anderen Text.

Aber wie gesagt, ich bin schon lange an dem Thema dran und zumindest kann ich euch einige Tipps geben, die ihr auf der Suche nach einer guten Werkstatt beherzigen könnt.

Vorab noch eines… 

ALLES ist besser als gar nichts! Ja das muss man einfach so sagen. Wenn ihr geschickt seid und Zugang zu einer passenden Bühne habt, dann ist es sicherlich besser den Unterboden und einige Hohlräume selbst zu bearbeiten, als gar nichts zu machen. Ähnliches gilt für sämtliche Werkstätten… nur… ihr müsst einfach immer im Hinterkopf haben, wenn diese Arbeiten nicht wirklich ordentlich und professionell erledigt werden, ist vielleicht ein bisschen Schutz gegeben oder andersherum gesagt, es rottet nur ein bisschen weiter, mehr aber auch nicht, egal wie man es sieht!!!

 

Ich spreche bei den folgenden Tipps aber von Profi-Werkstätten…

 

1. DER PREIS!

Wenn ihr euch die Bilder von Mr. Pepper bei MondoParts anschaut, dann könnt ihr euch sicherlich vorstellen, wie aufwändig und Zeit fressend die arbeiten sind. Das funktioniert NIEMALS innerhalb weniger Stunden. Ich schwöre euch, ich kann extrem gut verstehen, dass Angebote von 800-1.200 Euro für den kompletten Schutz eines 4 Jahren alten Womos verlockend sind, aber das KANN ZEITLICH NICHT IN VOLLEM UMFANG FUNKTIONIERTEN!!! Nicht wenn ihr sagt, wir wollen das Womo wirklich einmal KOMPLETT in Ordnung bringen lassen. 

EXTRA: Perfekt ist es sicherlich, wenn ihr mit einem Neuwagen zum „schützen“ fahrt, denn dann braucht es hoffentlich keine langwierigen Vorarbeiten (dazu im anderen Text auch nochmal mehr), was die ganze Aktion natürlich deutlich günstiger macht. 

2. DIE PRODUKTE

Fragt nach!!! Fragt bei eurer bevorzugten Werkstatt nach, wie und mit welchen Produkten gearbeitet wird. Könnt ihr ja auch schön in einem Nebensatz erfragen, a la „ach klar, und die Konservierung kommt dann aus den üblichen Sprühdosen?“ 

Denn… im Fall von MondoParts werden die unterschiedlichen Teile mit unterschiedlichen Produkten behandelt. Denn während z.B. die Radkästen durch kleine Steinchen besonders stark beansprucht werden, also auch eine besonders „starke/ harte“ Konservierung benötigen, werden andere Bereiche z.B. besonders heiß und benötigen Produkte, die extrem wärmebeständig sind.

Früher waren Oldtimer Fans an heißen Tagen begeistert, wenn z.B. die wachsartige Hohlraumkonservierung nur so aus jeder „Auto-Pore“ tropfte. Kein Witz, das war wohl ein Zeichen dafür, dass noch ordentlich viel Konservierung in den Hohlräumen sitzt. Diese Zeiten sind vorbei… denn weder soll ein Auto vor sich hin und in die Natur tropfen, noch soll die Konservierung „weg laufen“. Das ganze Zeug soll ja schließlich da bleiben wo es ist. 

Darum sollten Profis auch unterschiedliche Produkte nutzen. 

UND… die Produkte sollten eben NICHT komplett aus einfachen Sprühdosen kommen. Profis sollten mit großen Fässern und entsprechenden Luftdruckschläuchen arbeiten. 

Denn zum einen soll das Zeug ja mit richtig viel Druck in die kleinsten Ritzen gesprüht werden (bei MondoParts z.B. mit bis zu 15 Bar) das schafft keine normale Sprühdose.  Zum anderen sollen die Schichten ja möglichst großflächig und vor allem gleichmäßig aufgetragen werden. Das funktioniert bei Sprühdosen aber nur bedingt. 

Stellt euch mal vor es geht um den langen Hohlraum des Chassis Trägers. Jetzt kann man vielleicht mit irgendwelchen langen Schläuchen am Sprühdosenkopf relativ weit in den Träger kommen. Aber sobald Dose 1 leer ist, gibt es 100% einen Übergang und im schlechtesten Fall bleibt durch den Dosen Wechsel ein Bereich ungeschützt… tadaaa… und genau da fängt es irgendwann an zu rosten. 

Also… fragt nach!!! Natürlich gibt es kleine Bereiche, an die kommt man nicht mit einem großen Schlauch, aber der große Teil sollte nicht nur per Sprühdose Konserviert werden. 

3. DER AUFWAND & UMFANG

Gute Werkstätten fotografieren alle Schritte und geben euch die Bilder mit. Sonst kann man euch ja viel erzählen. 

Was letztendlich auch bedeutet, man kann euch vorab an Bildern anderer Kunden genau zeigen, wie groß der Aufwand ist.  Ihr seht an den Bildern, dass die Werkstatt kaum Teile entfernt, abklebt oder gar die Reifen drauf lässt? Oder ihr sehr an den Fotos, dass die Werkstatt ohne passende Hebebühne arbeitet, nur mit so einem „Tunnel“ unterhalb des Fahrzeugs, weil sie vielleicht gar nicht auf Wohnmobile spezialisiert ist… BESSER FINGER WEG! Auch diese Werkstätten verlangen wahrscheinlich 1500-2200 Euro und das ist wirklich viel Geld für eine ziemlich miserable Arbeit. 

Zudem solltet ihr natürlich nach dem genauen Umfang der Arbeiten fragen. Geht es rein um die Konservierung oder gehören zum Angebot auch noch Dinge wie Steinschlagschutz für den Kühler, mittlere Bodenabdeckung oder Spritzschutz an den Radläufen???

4. KEIN ANGEBOT OHNE VORAB TERMIN … NIEMALS!

Wenn ihr bei einer Werkstatt anruft und die wollen euch ein Angebot erstellen ohne das Fahrzeug vorab gesehen zu haben… HMMMM SEHR KOMISCH!

Denn zur aktuellen Wahrheit gehört nunmal… es gibt 8 Jahre alte Reisemobile die reeeelativ gut aussehen können und es gibt 1 Jahr alte Fahrzeuge, bei denen bereits ordentlich Vorarbeit geleistet werden muss, weil einige Bereiche bereits zu rosten beginnen.

Darum ist die Voransicht so wichtig! Ohne diese Vorschau kann es sich schnell um ein „nettes“ Lockangebot handeln (denn fast immer steht unter diesen Angeboten, dass sich der Preis noch verändern kann) und wenn euer Womo erstmal da ist heißt es plötzlich „UFFFFFFF, DER ZUSTAND IST JA VIEL SCHLECHTER ALS GEDACHT, DIE RECHNUNG WIRD DEUTLICH HÖHER“!  Oder aber das Angebot steht, aber dann können die Arbeiten nicht super ordentlich ausgeführt werden. Denn die Wahrheit ist nunmal… keine normale Werkstatt dieser Welt, arbeitet aus reinem Spaß an der Freude super ordentlich unter Wert.

5. GARANTIE?

Auch hier gilt… fragt nach, wenn sich die Werkstatt nicht von sich aus äußert. Vergibt die Werkstatt eine Art „Garantiezeit“ auf ihre Arbeit bzw. die Konservierung und gehört vielleicht sowas wie eine jährliche Kontrolle zum Angebot? Beides ist natürlich ziemlich „nice to have“.

Neuralgische Punkte... der Rahmen ist lackiert, aber die Aufbaubefestigungen bleiben unlackiert. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich Rost bildet, der irgendwann auch auf andere Bereiche überspringt. Leider ein "baulicher" Fehler der beinahe alle Womos betrifft.
Auf die Details kommt es an... die Rostschutzfarbe muss natürlich nur auf die unlackierten Teile aufgetragen werden. Aber man sieht ganz schon... nicht gerade wenige Teile bestehen aus purem Blech.
Hier gut zu sehen, eine gute Werkstatt nutzt unterschiedliche Produkte für die verschiedenen Bereiche. Teilweise (so wie hier) auch nur für die Grundierung über die Grundierung kommt dann noch eine andere Schicht. Es bleibt also auch optisch nicht so blau ;-)

 

Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung Wohnmobil/ Wohnwagen… wie geht es jetzt mit Mr. Pepper weiter? 

 

Aktuell steht Mr. Pepper noch in der Werkstatt, das ganze Thema findet also gerade erst statt. Ich gehe davon aus, dass das Womo noch 1-2 Tage trocknen und lüften muss, bevor ich es abholen kann. 

Wie die ganze Aktion zu Ende geht, plus eine Reihe vorher/ nachher Bilder, zeige ich euch im dritten Teil dieser Reihe. Teil zwei über die Gründe und „neuralgischen Stellen“ findet ihr bereits jetzt auf dem Blog.

Doch so viel kann ich schon sagen… ich habe gerade eine kleine Whats-App Fotobombe mit 103 Bildern von Bernie erhalten, haaaaach, ich glaube das wird RICHTIG gut! Ich höre den kleinen Mr. Pepper schon bis Dortmund vor Freude juchzen. 😉

Aber in ein paar Tagen mehr. 

Bis dahin… bleibt gesund!

Eure 

 

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