Darum gehts: Die CIVD Jahrespressekonferenz 2022 fand am 20. Januar 22 statt. Camping, Tourismus, Corona & Umsätze. Wie waren die vergangenen Monate, wie groß ist der Knick im Boom, was machen die Lieferengpässe und kommt der Boom nochmal zurück? Die neusten Daten, Zahlen, Fakten aus der Camping Welt.

 

Moin ihr Lieben, 

gestern fand die Jahrespressekonferenz des CIVD 2022 statt. Normalerweise erfolgt diese immer im Rahmen der CMT in Stuttgart. Da die Messe aber dieses Jahr erneut nicht stattfinden kann, siehe Artikel vom 16.12.21  , fand die CIVD Jahrespressekonferenz online statt. 

 

Die Campingwelt in Zahlen – die CIVD Jahrespressekonferenz 2022

 

Überblick über die unterschiedlichen Abschnitte dieses Artikels:

Was steckt hinter dem CIVD?

Beweis, das 2. Halbjahr 2021 bricht den Boom

Zahlen: Fahrzeuge, Produktion, neue Angestellte, Deutschland vs. Europa

Zahlen: Umsätze, Money, Kohle & Moneten

Teil 2 – Camping Tourismus, Stellplätze, Einnahmen für Städte & Gemeinden

Teil 3 – So denken neue und alte Camper

Das beliebteste Reisemobil Model

Fazit & persönliche Fragen

 

Diesbezüglich finde es übrigens sehr, sehr „unglücklich“ (um es mal vorsichtig auszudrücken), dass eine solche „Jahrespressekonferenz“ über ein vorab erstelltes Video auf YouTube hochgeladen wird. 

Das diese PK online stattfinden muss, ok… blöd genug, aber nicht zu ändern. Aber das Ganze dann nichtmal live laufen zu lassen, sondern irgendwann vorab auf zu nehmen und zu einem fest gesetzten Zeitpunkt online zu stellen, sorry aber damit macht man es sich, meiner Meinung nach, sehr leicht.  Damit stimmt für mich der Begriff einer Pressekonferenz NICHT, der CIVD könnte das Ganze eher als „Jahresbilanz / Umfrage Ergebnisse“ Video o.ä. hochladen.

Denn durch dieses vorbereitete Video nimmt man den „Journalisten“ natürlich jede Möglichkeit direkt zu reagieren und Fragen zu stellen. Schön für den CIVD, schade für alle die über die Ergebnisse berichten sollen/ wollen, denn eine Chance auf eine Diskussion durch Fragen & Antworten gibt es so von Anfang an nicht.  Natürlich kann man nachträglich per Mail Fragen stellen, aber so erhält man sicherlich keine direkte, ggf. sogar „menschliche ungeplante“ Antwort, sondern eine brave, ideal vorformulierte Antworten, vielleicht sogar mit leichtem Marketing Einschlag.

Aber gut… innerhalb der ersten 8 Stunden wurde „das Video“ genau 48 mal geklickt. Ich denke das zeigt ja ganz schön wie groß letztendlich das Interesse der Medien ist über die aktuellen Zahlen schnellstmöglich zu berichten, bzw. in direkter Form an dieser „PK“ teilzunehmen , wenn man sich das Video auch ganz in Ruhe noch in den nächsten Wochen und Monaten anschauen kann um bei jedem zukünftigen Artikel über den Camping Boom nochmals auf diese Zahlen zu blicken.

 

Was war der CIVD noch gleich?

 

Der CIVD ist der Camping Industrie Verband Deutschland. Bedeutet also, der CIVD vertritt als Verband fast alle großen Firmen/ Unternehmen der Camping Industrie. Zudem ist der CIVD Ausrichter des Caravan Salon und somit all in all, das direkte „Sprachrohr“ der Camping Industrie unter die sowohl Hersteller von Freizeitfahrzeugen, aber auch Ausrüster fallen.

Am 20.1.22 fand die Jahrespressekonferenz des CIVD statt, die natürlich (wie es der Name schon sagt) nur einmal im Jahr stattfindet und auf der alle „wichtigen“ Zahlen aus der Welt der Camping Industrie und dem (Camping) Tourismus für das vergangene Jahr veröffentlich werden. 

 

 

Die CIVD Jahrespressekonferenz 2022… wie sieht die Lage aus? 

 

Ich muss sagen, seit langem fand ich den Blick auf die aktuellen Zahlen nicht mehr so spannend wie momentan. Denn es war ja relativ klar, dass es für die Camping Industrie bis zum Sommer 2021 weiterhin richtig gut lief, doch spätestens dann bekamen mehr oder weniger alle Bereiche erhebliche Probleme durch die massiven Lieferengpässe.

Bei vielen Herstellern stehen TAUSENDE halb fertige Reisemobile auf den Höfen, mittlerweile laufen viele Bänder nur noch auf halber Kraft, die Lager der Ausrüster sind leer, einige Hersteller mussten ihre Bänder für einige Wochen sogar komplett stilllegen, Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und die Preise steigen 2022 in allen Bereichen nochmals massiv an.

DAS MUSS SICH DOCH AUCH IN DEN ZAHLEN AUSDRÜCKEN, ODER???

JA!!! Soviel nehme ich hier direkt vorweg und es wurde auch mehrfach während der „PK“ erwähnt, bis in die Sommermonate 2021 hielt der Boom, die Rekordzahlen stiegen ungebrochen an, doch dann kam der erste heftige Knick seit Jahren!

Dennoch sage ich euch auch direkt, das ist noch nicht das Ende des Booms. Die meisten Hersteller sind bereist für die kommenden 12-18 Monate KOMPLETT ausverkauft, nur können die Fahrzeuge nicht ausgeliefert werden, weil immer wieder Teile fehlen.

 

CIVD PK 22 – Der bester Beweis für den ersten Bruch der Welle seit mindestens 7 Jahren: 

Im ersten Halbjahr 2021 gab es 62.839 neuzugelassene Freizeitfahrzeuge, wieder ein Plus von 15,4% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020. 

Im zweiten Halbjahr 2021 sank die Zahl auf 43.299 neuzugelassene Freizeitfahrzeuge, das ist im Vergleich ein Minus von immerhin 17,9 % zum 2. Halbjahr 2020. 

 

 

Die Welt der Camping Industrie – ein Blick auf die „wichtigsten“ Zahlen des CIVD aus 2021:

 

Neuzulassungen 2021 Freizeitfahrzeuge

Insgesamt 106.138 (ein minus von 1% zu 2020)

Reisemobile: 81.420 (ein plus von 4,3% zu 2020)

Caravan: 24.718 (ein minus von satten 15,2% zu 2020)

Puhhhh das ist schon alles krass finde ich. Klar, jedes Jahr werden auch einige Reisemobile verschrottet usw., nichts desto trotz gibt es seit Anfang 2021 nochmal gute 106.000 neu zugelassene Campingfahrzeuge auf den Strassen, Plätzen und Städten. 

Nur nochmal so als kleiner Vergleich. Zum Beispiel 2009 wurden mal gerade ca. 22.000 neue Freizeitfahrzeuge zugelassen. Dagegen lag die Anzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge in den letzten 5 Jahren immer DEUTLICH über 65.000 neuen Fahrzeugen. Das bedeutet ganz grob, im Durchschnitt wurden in den letzten 5 Jahren pro Jahr jeweils ca. 85.000 neue Freizeitfahrzeuge zugelassen, das sind alleine in den letzten 5 Jahren mal eben GANZ GROB 425.000 neue Fahrzeuge, die natürlich alle auch den entsprechenden Platz benötigen. 

 

CIVD PK 2022 – werfen wir einen Blick auf den Gebrauchtwagen Markt

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt hat sich 2021 wenig verändert. Was mich wundert, denn ich hätte gedacht, dass aktuell viel mehr Vermieter und private Camper an ihren Fahrzeugen festhalten, weil die Lieferzeiten für neue Fahrzeuge so enorm lang sind. 

Aber: 

2021 haben 79.219 Caravans ihren Besitzer gewechselt ( 2020 waren es 79.660)

Bei den Reisemobilen waren es 94.025 Besitzumschreibungen (2020 94.493) 

 

Ein Blick auf den europäischen Markt: 

Über die folgenden Zahlen aus Europa habe ich mich letztendlich doch extrem gewundert, ich habe irgendwie nie so richtig wahrgenommen, wie EXTREEEEEEM groß die Unterschiede sind, was mich letztendlich auch rund um den Blog und diese ganze Blogger & Vanlife Truppe nochmal ganz neu zum grübeln bringt. Dazu muss ich mir in Zukunft nochmal mehr Gedanken machen, das braucht aber noch etwas Zeit. 

Das bekannte „Camping Länder“ wie z.B. Frankreich oder die Niederlande mittlerweile so weit hinter Deutschland liegen erstaunt mich sehr. Für mich war der Camping Boom immer ein Phänomen vieler Länder, aber die Zahlen zeigen etwas anderes.

 

Neuzulassungen Freizeitfahrzeuge Europa insgesamt: 259.393 (ein plus von 9,9% im Gegensatz zu 2020)

Neuzulassungen Reisemobile: 181.299 (plus von 13,2%)

Neuzulassungen Caravans: 78.094 (plus von 2,8%)

 

Deutlich spannender als die allgemeinen Zahlen, war der Blick auf die TOP 5 Camping Länder Europas:

Die Länder mit den meisten REISEMOBIL Neuzulassungen 2021 waren: 

  1. Deutschland – 2021: 81.420
  2. Frankreich – 2021: 30.822
  3. UK – 2021: 14.160
  4. Schweiz – 2021: 8.498
  5. Italien – 2021: 7.113 

 

Die Niederlande gehört somit schonmal nicht zu den TOP 5, genau so wenig wie auch nur ein einziges skandinavisches Land, zumindest im Bereich der Wohnmobile!

 

TOP 5 Länder Neuzulassungen CARAVANS 2021: 

  1. Deutschland – 2021: 24.718
  2. UK – 2021: 18.047
  3. Niederlande – 2021: 8521
  4. Frankreich – 2021: 7446
  5. Schweden – 2021: 3.869

 

An den TOP 5 ist schön zu sehen, dass es immer noch „klassische“ Wohnwagen Länder wie z.B. die Niederlande gibt. Aber viel „heftiger“ finde ich die Abstände. Schaut euch die Zahlen an… in Deutschland wurden deutlich mehr als doppelt so viele Reisemobile 2021 neuzugelassen als im zweit platzierten Land Frankreich. 

Unsere klassischen Urlaubsländer wie z.B. Spanien, Portugal oder Dänemark und Norwegen sind anscheinend selber gar keine großen Camping Länder und bei uns wurden allein 2021 fast dreimal so viele Reisemobile zugelassen wie in den Ländern 3-5 zusammen. 

Ebenso auffällig finde ich, wieeeeee sehr der Trend immer weiter zum Womo geht und der Wohnwagen deutlich an Interesse verliert. Dazu komme ich aber später nochmal. 

 

Export deutscher Hersteller

Auch wenn bei uns die Nachfrage nach neuen Freizeitfahrzeugen groß ist, exportieren deutsche Hersteller immer mehr Fahrzeuge ins Ausland. Laut CIVD ist die Nachfrage an Freizeitfahrzeugen auch im östlichen Teil Europas deutlich gestiegen, auch wenn diese Länder noch nicht unter die Top 5 fallen. 

Export Caravans 2021: 22.392 EINHEITEN, das ist ein plus von satten 26% im Vergleich zu 2021

Export Reisemobile 2021: 32.407 EINHEITEN, ein plus von 14,2% 

( Einheiten = Stück Zahlen)

 

Produktion, Anbauten und neue Mitarbeiter! 

Ich kenne aktuell keinen Hersteller (abgesehen von den aaaaaabsoluten Luxusmarken) bei dem die Bänder nicht maximal ausgelastete sind bzw. maximal laufen würden, wenn es nicht die Lieferketten Probleme gäbe. 

Das ist übrigens auch so ein Punkt, über den ich mir immer mal wieder Gedanken mache. Allein in den letzten 1-2 Jahren wurde bei ganz vielen Herstellern ausgebaut. Es wurden neue Produktionsstätten gebaut bzw. geplant, die z.B. Knaus Tabbert AG hat allein im letzten Jahr 500 neue Leute eingestellt (nochmal 500!!!! und letztendlich sprechen wir hier ja nicht von einem Weltkonzern) und das ganze geht teilweise so weit, dass es mehr Personal als Büroräume gibt, mehr Angestellte als programmierte Rechner usw. usw, weil schlicht nicht so schnell gebaut werden kann, wie eingestellt wurde. 

KLAR!!!! Wer wachsen will braucht Leute, keine Frage!!!

ICH HOFFE NUR, dass der Knick tatsächlich noch so lange ausbleibt und die Welle ggf. so langsam und „entspannt“ bricht, wie ich es aus den Reihen ganz UNTERSCHIEDLICHER Hersteller immer wieder höre. 

Ich weiß, viele Camper rechnen damit, dass der Knick bald kommt, weil z.B. viele neue Camper merken, dass ihnen diese Reiseform doch nicht so viel Spaß bereitet, dass die gesamten Kosten letztendlich viel höher sind als gedacht oder eine Vollpension auch ganz nett sein kann. So hofft der ein oder andere Camper, dass der Boom alsbald endet, sich der Gebrauchtwagenmarkt füllt und sich die entspanntere Situation auch auf den Plätzen bemerkbar macht.

Bei den Herstellern sehen diese Hoffnungen allerdings ganz, ganz anders aus, wie sollte es auch anders sein.

Auf jeden Fall sucht die gesamte Branche händeringend nach guten Leuten (und das auch gerne flott und in Massen). Dank einer Initiative des CIVD gibt es seit 2021 einen neuen Lehrberuf, den des Caravantechnikers. Ebenfalls ein Beweis dafür, dass die Branche immer größer und wichtiger wird, allerdings steigen auch die Anforderungen stetig.

Wenn ich an die vielen, vielen neuen Jobs, die tausenden Arbeitnehmer und die erheblichen Kosten für Anbauten, Bänder usw. denke, na hoffentlich kommt ein möglicher Knick tatsächlich langsam auf die Branche zu.

 

Die Caravan und Reisemobil Produktion 2021 in Zahlen:

2021 haben deutsche Hersteller insgesamt 48.273 neue Caravan produziert. Das sind nochmal 19,2% mehr als 2020, trotz der Lieferketten Probleme.

Und bei den Reisemobilen waren es 2021 82.393, immer noch ein Plus von 9,4%, gerade bei den Reisemobilen macht sich der Chip Mangel aber viel deutlicher bemerkbar.

So und bevor es nochmal richtig interessant wird (der CIVD stellte auch neue Zahlen zum Thema Tourismus vor) zeige ich euch noch schnell die neusten Zahlen zum Thema Umsätze!

 

Money, Money, Money… CIVD PK 2022

 

Es ist er wenige Wochen her, da lief auf allen Medien, dass die KFZ Branche 2021 unter massiven Umsatzrückgängen litt, ich meine es war die Sprache von insgesamt knapp 10% weniger Umsätzen, die mit Corona, den Lieferengpässen und dem Ganzen „Bio-Öko-E-Mobil“ Thema zusammen hängen. 

Die Campingbranche ist dagegen anscheinend eine „magische Branche“, die Hersteller müssen Harry Potter, Bibi Blocksberg und die Ehrlich Brothers wahrscheinlich als Geisel genommen haben, denn trotz aller Probleme und im Gegensatz zur rieeeeesigen Automobilindustrie… die Umsätze in der Camping Industrie steigen und steigen! 

 

Die Umsätze 2021: 

Insgesamt erzielte die deutsche Campingindustrie 2021 Umsätze von 13,9 MILLIARDEN Euro.

Dabei fallen 7,5 Milliarden Euro auf den Neuwagenmarkt, 

5,2 Milliarden auf den Gebrauchtwagenmarkt

und 1,2 Milliarden Euro wurden durch den Bereich Zubehör erzielt. 

Leider gibt es keine genauen Prozentangaben, aber alle Bereiche erzielten zu 2020 nochmal ein deutliches Plus. 

 

 

TOURISMUS Zahlen & Fakten – Die Jahrespressekonferenz des CIVD 2022 für euch im Detail…

 

Der CIVD gab während seiner Pressekonferenz 2022 auch einige Zahlen zum Thema Camping Tourismus bekannt, die durch das dwif (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr e.V.) erhoben wurden. 

So gab es eine Studie zum Thema „Wirtschaftskraft und Potenzial“ des Caravaningtourismus. 

Einfacher ausgedrückt, es gab endlich mal frische Zahlen, wieviel eine Region an uns Camper verdient. 

Gerade im Hinblick auf die große Anzahl fehlender Stell- & Campingplätze und dem Problem, dass so vielen möglichen neuen Stellplatzbetreibern durch die Städte und Gemeinden Steine in den Weg gelegt werden, sind solche Zahlen natürlich extrem interessant. 

Und wieeeeeee groß das Potenzial letztendlich ist, hätte auch ich vorab nicht geglaubt!

 

Fangen wir mit der Anzahl der Stellplätze an: 

Die letzte Studie dieser Art fand 2016/2017 statt. 

 

2016/2017 gab es in Deutschland insgesamt:

3600 Reisemobilstellplätze mit ca. 62.000 „Parzellen“. 

2020/2021 gab es in Deutschland insgesamt: 

4670 Stellplätze mit ca. 71.435 „Parzellen“. 

Ein Plus von 30% bzw. 15% bei den Parzellen. 

 

Insgesamt haben Camper in Deutschland 2020/2021 zu 15,6 MILLIONEN Übernachtungen geführt, davon fanden 10 Millionen Übernachtungen auf ausgewiesenen Plätzen statt. Das bedeutet allerdings auch, es wurde immer noch 5,6 Millionen mal auf nicht ausgewiesenen Plätzen übernachtet. 

2016/2017 waren es noch ca. 13,5 Millionen Übernachtungen und 9,7 Millionen fanden auf ausgewiesenen Plätzen statt, 3,8 Millionen Übernachtungen auf nicht ausgewiesenen Plätzen. 

Das beweist also ganz schön, mehr Campingübernachtungen führen trotz Verbot auch zu mehr „freien“ Nächten im Wohnmobil oder Wohnwagen. 

Insgesamt erzielte der deutsche Campingtourismus im Jahr 20/21 einen Umsatz von 14,1 Milliarden Euro!

Und jetzt kommt es, denn netterweise gab es eine weitere Übersicht zu den Stellplatz-Tourismus Umsätzen der 9 stärksten deutschen Reisegebiete.

 

Die TOP NINE Regionen, die 2020/2021 durch ihre Stellplätze und dem damit verbundenem Tourismus, die größten Umsätze machen: 

 

1. Mosel/ Saar Region – 23,2 Millionen Euro 

2. Ostsee – 16,1 Millionen Euro

3. Niederrhein – 14,4 Millionen Euro

4. Lüneburger Heide – 12,9 Millionen

5. Mittlerer Schwarzwald – 11.7 Millionen

6. Allgäu – 10,9 Millionen

7. Schleswig Holstein (abseits der Ostsee) – 10.9 Millionen

8. Die Pfalz – 10,7 Millionen

9. Teutoburger Wald – 10,5 Millionen

Und nochmal zur Erklärung, das sind nur die Umsätze die durch den Stellplatztourismus erzählt worden sind, wir sprechen also nicht von Campingplätzen usw. 

Ich finde die Übersicht SUPER weil sie wunderbar bestätigt, ein gutes Stellplatz Netz zahlt sich aus. 

 

Die Mosel/ Saar Region ist bei Wohnmobil Leuten ja nunmal auch sehr, sehr beliebt, gerade an der Mosel gibt es uuuuuuunzählige Plätze, ob große Stellplätze direkt am Fluss, oder kleinere Plätze zwischen den Weinreben bzw. beim Bauern am Hof. 

Ihr habt mich schon sooooo oft gefragt, in welcher Region man wohl im Sommer/ an den Wochenenden noch spontan ein Plätzchen bekommen kann und ich habe immer wieder geantwortet, wenn dann versucht es mal an der Mosel, da gibt es mehr oder weniger in jedem kleinen Dorf 2-3 Stellplätze, da findet ihr bestimmt noch ein nettes Fleckchen. 

Tja und gleichzeitig muss man sagen, tolle Regionen wie z.B. meine geliebte Nordsee oder gar meine Heimat das Ruhrgebiet, fallen komplett aus der Liste und das ist auch kein Wunder. Denn selbst an der Nordsee, die ja grundsätzlich erstmal sehr beliebt ist, gibt es vergleichsweise wenig Stellplätze und die Plätze die da sind, sind häufig hoffnungslos überfüllt, was zu vielen, vielen freien Übernachtungen führt.

Geschweige denn das Ruhrgebiet, das erst gar keine Stellplätze anbietet. (Ok, gar keine ist stark übertrieben, aber mit den paar Plätzen kann das Ruhrgebiet kein Geld verdienen)

Dabei zeigt die Studie ja super gut, dieser veraltete Gedanke von irgendwelchen (sorry) städtischen Sesselpupsern, die u.a. mit ihrer dicken Kiste im Stadtrat sitzen und die Meinung vertreten, Camper sind grundsätzlich arm, schmuddelig, ein bisschen asi und sorgen letztendlich nur für Müll, Randale und Problemen … IST FALSCH!!! 

Und selbst wenn man mal die Ego-Camper abzieht, die am liebsten wild campen und keinen Euro, dafür aber ihren Müll, in der Region lassen, bleibt noch eine aaaaaaabsolute Mehrheit, an der die Städte und Gemeinden ordentlich verdienen können. 

 

CIVD Jahrespressekonferenz… Teil 3 neue Camper, alte Camper, Fahrzeugkauf 

 

Im dritten und letzten Abschnitt der CIVD Jahrespressekonferenz drehte sich alles um die Ergebnisse des IfD-Allensbach. 

Die befragte im vergangenen Jahr insgesamt 638 Leute, darunter 414 Besitzer einen Reisemobile oder Caravans und 224 am Caravaning Thema Interessierte, rund um unterschiedliche Camping/ Caravaning Themen.  Außerdem erstellten sich Wachstumsprognosen über den Caravaning Markt. 

Hier ein Auszug ausgewählter Ergebnisse: 

 

Das IfD-Allensbach stellte vor: 

2021 gibt es in Deutschland insgesamt ca. 2 Millionen Caravan Besitzer, 1,8 Millionen Reisemobil Besitzer und 0.7 Millionen Menschen bzw. 1,3 Millionen Menschen könnten sich vorstellen in den nächsten 1-2 Jahren einen Caravan bzw. ein Reisemobil zu kaufen. 

Zudem wurde gefragt, ob die Teilnehmer in den letzten 12 Monaten eine ALLGEMEINE Urlaubsreise unternommen haben?

Dabei zeigten sich die Corona Auswirkungen deutlich, im Gegensatz zum vor Corona Jahr 2019, sank die Zahl der einmaligen Urlaubsreisen um 28%, die der mehrfachen Urlaubsreisen um ca. 20%. 

Ganz anders sehen die Prozentzahlen zum Thema Campingreisen aus, diese stiegen in Corona Zeiten um 3%. Damit bestätigten 19% der befragten mindestens einmal im Jahr campen zu fahren. 

Ganz interessant sind auch die Ergebnisse auf die Frage: „Wann haben die befragten Reisemobil bzw. Caravan Besitzer ihr Fahrzeug gekauft? 

Innerhalb der letzten 12 Monate: 10% Womo / 9% Wowa

Innerhalb der letzten 1-2 Jahre: 16% Womo/ 14% Wowa

In den letzten 2-5 Jahren: 37% Womo/ 31% Wowa

In den letzten 6-10 Jahren: 20% Womo / 18% Wowa

Vor über 10 Jahren: 17% Womo / 28% Wowa

Zum einen bestätigen diese Ergebnisse den Boom den letzter Jahre sehr schön, denn immerhin 63% der befragten Reisemobilbesitzer bzw. 54% der Caravan Besitzer haben in den letzten 5 Jahren ein Freizeitfahrzeug gekauft. 

Plus… über ein Viertel aller befragten Caravan Besitzer haben ihren Wohnwagen vor mehr als 10 Jahren gekauft, ich denke das spiegelt auch den Dauercamping Boom wieder. 

 

Langsam gehen wir aber wirklich auf das Ende der ganzen Daten, Zahlen und Fakten, der CIVD PK 22 zu. 

Unbedingt vorstellen wollte ich euch aber noch die Ergebnisse auf die Frage, ob die Befragten vor haben sich in den nächsten 3-5 Jahren ein Freizeitfahrzeug zu zu legen, egal ob gebraucht oder neu?

Und immerhin 63% der befragten Antworteten auf die Frage, NEIN, DAS HABEN SIE NICHT VOR! 

Jetzt ist natürlich die Frage, ob es daran liegt, dass ihnen ein eigenen Freizeitfahrzeug nicht Wert ist, oder ob die Befragten z.B. erst gerade eines gekauft haben und aus diesem Grund kein anderes Fahrzeug kaufen möchten. 

Läge es an Grund 1, würden sich die negativen Seiten des Booms ja langsam auch bei Camping Einsteigern bemerkbar machen. 

 

Danach wurde die Frage gestellt, wann die befragten mit dem Campen begonnen haben? 

Dabei stellet sich raus: 

16% antwortete mit: „In den letzten 1-2 Jahren“

24% mit: „In den letzten 5 Jahren“ 

17% antwortete: „In den letzten 10 Jahren“ 

Und sage und schreibe 42% der befragten Camper nutzen diese Reiseform schon länger als 10 Jahre. 

Somit gibt es also jede Menge Camper die schon lange an dieser Art zu reisen fest halten, dennoch sind es immerhin über ein drittel aller Befragten, die in den letzten 5 Jahren zum campen gekommen sind. Auch diese Zahlen spiegeln den Boom also gut wieder. 

 

CIVD 22 – Welches Reisemobil Modell ist am beliebtesten?

 

Ganz zum Schluss möchte ich euch noch ein Ergebnis vorstellen. Nämlich die Zahlen auf die Frage: Die Personen, die sich in Zukunft ein Wohnmobil kaufen möchten, interessieren sich am ehesten für ein …….. Modell. 

41 % der Befragten möchten sich ein teilintegriertes Reisemobil kaufen

31 % ein Vollintegriertes

26 % einen Alkoven

25 % einen Kastenwagen

24 % einen Van

(Mehrfachangaben waren möglich)

Damit liegen Alkoven Modelle immer noch auf Platz 3, VOR den Kastenwagen. Dieses Ergebnis wundert mich doch sehr, auch wenn ich es natürlich gut finde, weil ich persönlich Alkoven Modelle ja klasse finde. Aber wenn man sich mal anschaut, wie viele Hersteller mittlerweile eine vieeeeeeelzahl an Kastenwagen anbieten und dagegen nur ganz, ganz wenige Alkoven Modelle…. schon erstaunlich.  

 

Daten, Zahlen, Fakten… die CIVD Jahrespressekonferenz 2022

 

Soooooo damit wären wir mit dem „Wichtigsten“ meiner Meinung nach durch. Letztendlich gab es noch einige Grafiken mehr, aber wenn ich euch hier jede einzelne Grafik schriftlich vorstelle, wird das ganze wahrscheinlich doch zu viel. Ich finde so waren es schon sehr, sehr viele Daten und Zahlen. 

Wer sich das ganze aber nochmal genauer anschauen möchte, hier ist der YouTube Link zum CIVD/ Caravaning .info Video: 

(Das folgende Video wurde auf YouTube hochgeladen, somit stimmst du mit deinem Klick zum automatisch den YouTube Bedingungen zum abspielen von Videos zu)

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Mein PERSÖNLICHES Fazit zu den aktuellen Zahlen des CIVD

 

Ich denke uns stehen 1,2,3 sehr, sehr spannende Jahre bevor, in denen sich zeigen wird, wie es in der Campingbranche in Zukunft weiter gehen wird. 

Entpuppt sich unsere geliebte  Reiseform Campen WIRKLICH als DIE weit verbreitete Form zu reisen, weil immer weniger Menschen fliegen möchten, weil so viele Menschen das campen mit allen Vor- und Nachteilen ernsthaft schätzen, weil ein Road Trip so wunderbar in dieses Zeitalter passt oder weil immer weniger Leute dauerhaft auf den Luxus einer Hotel/ Club rundum Versorgung verzichten möchten?

Oder stellt sich dann doch heraus, dass die Urlaubsform Camping ein hübscher Trend war und eine halbwegs sichere Möglichkeit Urlaub trotz Corona zu erleben? Der allerdings in der Realität vergleichsweise teuer ist, der dann doch seine ganz eigenen Regeln hat und weniger Freiheit bietet als geglaubt? Bleibt campen letztendlich doch nur ein Trend und wie das mit den Trends so ist, sie sind eine Zeit lang super „in“, bevor das laaaaange „Out“ kommt. 

Wohin der Weg führt, ich befürchte das kann aktuell niemand so recht absehen. Darum wurde auch während der CIVD PK auf sämtliche Prognosen verzichtet, weil die Zukunft der Camping Industrie momentan kaum vorhersehbar ist. 

 

Ich habe so einige Fragen im Kopf… 

Man munkelt dass die Lieferengpässe mindestens bis Anfang-Mitte 2023 anhalten. 

Werden dennoch Unmengen an Reisemobile bestellt, auch wenn man immer länger auf diese Fahrzeuge warten muss, extrem viel Geld auf den Tisch legen muss und sehr, sehr wahrscheinlich doch nicht alle Systeme/ Pakete bekommt die man sich wünschen würde? 

Geht der Trend weiter, wenn klassische Einsteiger Reisemobil Modelle auf „luxus Chassis“ gesetzt werden und dadurch flott 25.000 -30.000 Euro mehr kosten, doch letztendlich bleibt der Aufbau ein klassisches „Einsteiger Modell“? 

Und wann beginnt der Run auf die Caravans? Günstiger bei Kauf und Unterhalt, weniger Chips = kürzere Wartezeiten, teilweise modernere Designs, mehr Platz und Mobilität vor Ort…ich warte schon lange auf den Caravan Boom. 

Wie gesagt, es werden spannenden 1,2,3 Jahre. 

Was die Zukunft bringt, ihr werdet es hier auf IsasWomo erfahren 🙂  und bis dahin,

bleibt gesund, eure

IsasWomo, das Reisemagazin für Alleinreisende

 

 

 

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