Darum gehts: Hier wird es heute sehr, sehr deutlich! Meine Erfahrungen mit der Intensivstation und wie es so ist… beatmet, teilweise abgeschossen, „im künstlichen Koma“ auf einer Intensiv Station zu liegen. Wer bis dato geglaubt hat, das ist ähnlich wie eine Vollnarkose, schlafen, aufwachen und das schlimmste ist überstanden, dem muss ich leider sagen, falsch gedacht!

In diesem speziellen Fall DANKE ich euch ganz besonders, dass ihr den Weg zu diesem Artikel gefunden habt.

Ich sage es ganz klar… eigentlich ist dieser Text letztendlich durch die Absage der CMT22 entstanden. Ich hatte das ganze Thema schon länger im Kopf, habe mir aber immer wieder selbst gesagt… LASS ES!!! DAS KANN NUR STRESS GEBEN!!! 

Tja und dann kam die Absage der CMT, der Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte und „Klartext Isa“ kam zum Vorschein. Mittlerweile sind einige Tage vergangen, der Artikel schlug ganz schöne Wogen und ich bekam immer wieder den Wunsch den Text doch bitte separate zu veröffentlichen. Diesen Wünschen gehe ich jetzt hiermit nach, wobei ich auch sage… das ist eine einmalige Ausnahme weil die Bedingungen auch einmalig sind. Eigentlich halte ich nicht viel davon Artikel nachträglich so zu verändern, dass mehr Klicks und Seitenaufrufe nötig sind.

Ansonsten habe ich den Text aber ganz bewusst in keiner Weise verändert, es handelt sich also im den identischen Text, der bisher unter dem CMT22 Artikel veröffentlicht wurde.

Also denn… los gehts! Meine Erfahrungen mit der Intensivstation…

 

Achtung… wie angesprochen, ab hier wird Klartext gesprochen und ich werde an einigen Stellen sehr deutlich.

 

Ich weiß, gerade in diesem sehr, sehr freiheitsliebenden Camping Bereich werden mich einige für die kommenden Sätze hassen. Das ist mir wohl bewusst und ich habe mich jetzt wochenlang zu diesem Thema zurück gehalten, jetzt gehts nicht mehr!!!

 

So viele Leute rufen aktuell nach Fairness und „Gleichberechtigung“. Aber was ist denn fair???

 

Ist es fair, dass sich Mitarbeiter auf Intensivstationen immer wieder mit schwer kranken Menschen abrackern müssen, die einen solchen Verlauf mit sehr, sehr, sehr hohen Chancen vermeiden könnten?

Ist es fair, seinen Politik Frust auf dem Rücken aller auszuleben?

Ist es fair, dass 70% verzichten müssen, weil 30% nicht mehr vertrauen wollen?

Ist es fair, dass ganze Branchen, Familien, Menschen, Jobs, Aufträge und Einnahmen verlieren, obwohl sie vertrauen, obwohl sie sich schützen , obwohl sie sozial und gesellschaftlich „mit ziehen“. Ist es fair, dass genau diese Menschen letztendlich auf eine Minderheit mit ihrer Existenz Rücksicht nehmen?

Ist das ist fair und gleichberechtigt?

 

Und kommt, hört mir auf mit… die Impfe bringt ja eh nix!

 

JA! Ich kann mich trotz Impfe und Booster anstecken! Und wenn ich schwer Vorerkrankt bin oder mein Immunsystem durch mein hohes Alter nicht mehr „volle Kanone“ arbeitet, JA dann besteht ein gewisses Risiko, dass ich auch trotz Impfe schwer erkranken!

Aber es ist mittlerweile MILLIONENFACH bewiesen, wer geimpft ist, steckt sich deutlich schlechter an. Wer sich schlechter ansteckt, kann das Virus auch schlechter weitergeben.

Ja, diese Werte sind nicht auf NULL! Das war auch nie Thema!!!! Es wurde nie gesagt, wer geimpft ist wird nie an Corona erkranken. Es wurde auch nie gesagt, wer geimpft ist, kann niemanden anstecken. Aber aktuelle Studien belegen ( Studien sowohl aus den USA, Deutschland als auch Israel) wer sich impfen lassen hat, ist sehr wahrscheinlich „nur“ an Tag 1-5 ansteckend, während ungeimpfte Menschen ca. 14 Tage ansteckend sind.

Das ist doch alles gar nicht so schwer zu verstehen und zeigt doch sehr gut, warum die Impfe eben nicht „egal“ ist.

Ebenso steht auch millionenfach fest… wer voll geimpft ist, hat viel, viel bessere Chancen das Virus als „Schnüpfchen“ zu überstehen! Der Focus hat gerade heute dazu übrigens einen sehr schönen Artikel veröffentlicht, der extrem viele Zahlen beinhaltet und vergleicht. Focus Artikel

Daraus nur ein Detail!

In den letzten 5 Wochen gab es in Deutschland ca 1800 Corona positive Intensiv Patienten. Davon waren 1215 nicht geimpft. Das sind 67,5% kranke Menschen, du gute Chancen gehabt hätten diese schwerer Erkrankung zu vermeiden. Das sind aber auch 1215 Menschen die wochenlang auf den Intensivstationen liegen, Betten belegen und die nerven der Angestellten zum zerreissen bringen.

Überlegt doch mal… selbst wenn von diesen 1215 ungeimpften Menschen nur 50% weniger auf den Intensivstationen liegen würden, wären das 607 freie Betten, 607 Betten die für andere Erkrankte genutzt werden könnten und 607 Schicksale die vermieden werden könnten.

 

Ach so und wenn ich mir jetzt gerade schon Luft mache…

Meine Erfahrungen mit der Intensivstation

 

Ich bekomme manchmal das Gefühl, der ein oder andere Mensch vergleicht einen Intensivaufenthalt mit Beatmung usw., mit seiner Blinddarm Op von anno dazumal.

Da ich das alles ja bereits hinter mir habe (nicht wegen Corona!!!!) dazu mal einige meiner Eindrücke.

Du glaubst beatmet auf der Intensiv Station zu liegen ist ungefähr so, wie beatmet während einer Op zu sein? Du schlummerst also tief und fest und wenn du wach wirst, ist das schlimmste vorüber oder aber du „schläfst“ dich in den Tod?

FALSCH GEDACHT!

Beatmet auf einer Intensivstation zu liegen ist die HÖLLE!!!

Je nachdem wie die Medikamente wirken oder die Therapie geplant ist, bist du zwischendurch auch mal halb wach oder bekommst zumindest Geräusche und Empfindungen mit. Zumindest bist du so klar, dass du immer wieder den dicken, fetten Tubus/ Schlauch in deinem Hals spürst!

Dagegen Atmen, selbständig Luft holen… fast unmöglich! Du hast nämlich wahnsinnige Halsschmerzen und hoffst nur, dass sich dieser Schlauch BITTE nicht bewegt.

Gleichzeitig spürst du aber, das du eigentlich dringend mal Husten musst. Wir kennen das doch alle, wenn man merkt wie der Rotz im Hals hängt und wir einfach mal husten müssen.

Du willst also ein bisschen Räuspern und zumindest minimal den Rotz aus deinem Hals los werden, der bei jedem Atemzug an deinem Hals kratzt… UNMÖGLICH…der Tubus ist geblockt, mit Luft aufgepumpt, da bewegt sich gar nichts und da geht auch nichts „dran vorbei“.

Du kannst also erstmal nur hoffen, dass die Maschine auch schön brav den nächsten Zug Sauerstoff in deine Lungen schiebt!

 

Immer schön geduldig bleiben! Meine Erfahrungen mit der Intensivstation

 

Ahhh und glaube bitte nicht, sollte es dir irgendwann wieder besser gehen, dass dieser Tubus als aller, aller erstes entfernt wird, so wie man es immer im TV sieht.

Nee, nee, nee so schnell geht das alles nicht. Im besten Fall haben sie irgendwann einen Luftröhrenschnitt gemacht und beamten dich direkt über diesen Schnitt, der ca. in Höhe deines Kehlkopfes liegt. Das ist letztendlich deutlich angenehmer als die Beatmung durch den Mund, auch wenn der Schnitt natürlich immer etwas schmerzt. Da muss ja auch ständig herum gefummelt werden. Sauerstoff schlauch anbringen, abnehmen, Kanülen wechseln usw. usw. und letztendlich ist es ja auch gar nicht Sinn der Sache, dass dieser Schnitt frühzeitig zu wächst. Selbst wenn es dir also besser gehen sollte, der Schlauch/ der Zugang zu deiner Luftröhre begleitet dich noch länger.

 

Beatmung durch Luftröhrenschnitt

Zufallsfund innerhalb der Stockphotos. So sieht das aus, wenn man die Ärzte irgendwann einen Luftröhrenschnitt vorgenommen haben. Wie gesagt, die deutlich „angenehmere Art“ der Beatmung. Allerdings kannst Du dir auch sicher vorstellen „angenehm“ ist da eigentlich gar nichts! Den Schlauch den Du hier siehst, liegt eben auch in dem Schnitt zu deiner Luftröhre und klar sollte sein, jeder Wechsel der Kanüle, jedes Aufsetzten des Sauerstoffschlauchs „rüttelt“ am Schlauch und Schnitt. Ach so… und irgendwann, also iiiiiiirgendwann, muss das ganze natürlich auch wieder raus, solltest du überlebt haben und vom Sauerstoff weg kommen.

 

Allerdings hast du leider die ersten Tage (oder gar Wochen) das Gefühl, deine Lunge arbeitet gar nicht. Also selbst wenn du selbständig atmen willst, du kannst gar nicht richtig Luft holen, oder aber JEDER, JEDER, JEDER, JEEEEEDER einzelne Atemzug ist unglaublich anstrengend.

Darum wirst du irgendwann von der ersten Intensivstation auf die zweite Intensivstation verlegt, das ist dann die sogenannte „Weaning Station“, auf der du erstmal über Tage versuchst, dich von der Lungenmaschine weg zu trainieren. Manchmal klappt das, manchmal allerdings auch nicht. Die Prozentzahl die nach einer Beatmung nie wieder von der Beatmung weg kommt, ist leider nicht so klein. Sollte das Deinen Fall betreffen, viel Spaß von da an ist eine dauerhafte Pflege vorprogrammiert.

Auf dieser Station, da bist du dann durchgehend wach, sprechen kannst du mit dem Luftröhrenschnitt aber nur, wenn dir das Pflegepersonal eine entsprechende „Sprach Kanüle“ auf den Zugang zu deiner Luftröhre/ den Schlauch der da in dem Schnitt liegt, aufgesetzt hat.

Das bedeutet aber leider auch… wenn du sprechen möchtest (was du nicht viel willst, denn dein Hals tut dir immer noch total weh) kann die Lungenmaschine nicht arbeiten. Also entweder etwas sagen können, mit Schmerzen und unter wahnsinniger Anstrengung bei jedem Atemzug, oder nicht sprechen können und dafür Sauerstoff bekommen. Tja und so geht das dann eben taaaaagelang.

Ich schwöre es dir hoch und heilig, auf dieser Station kommt JEDER an den Punkt, die Pflege und Ärzte an zu betteln, bitte bitte wieder die Beatmung anzuschließen, weil du allein vom Luft holen schweiß gebadet bist.

Dein gesamter Körper, dein Gesicht ist massiv aufgeschwommen. Ein Hefeklos ist gegen dich ein steinhartes Brett! Was nur leider auch bedeutet, du bekommst allein vom liegen überall offene Druckstellen. Kennst Du das noch, wenn man so eine leichte Schürfwunde hat und diese so schön nachts am Bettlaken festklebt? Genau so… nur an den unterschiedlichsten Körperstellen gleichzeitg.

Je nachdem wie dich das Pflegerpersonal lagert, sind dann mal deine Lippen offen, deine Nasenspitze ist ganz blutig, der Übergang zwischen unterem Rücken und Po wird zum Problem oder deine Fersen sind so wund, dass sie dir weh tun, nur weil sie auf der Matratze aufliegen.

Deine Arme und Handgelenke schmerzen von den Ateriellen Zugängen, die dick und fett in deiner Arterie stecken. Aber du bist eh so schwach, dass du dich nicht bewegen magst. Wäre da nur nicht das Problem, dass dir ständig ALLES weh tut, weil du dich normalerweise „einfach“ mal bewegen müsstest. Selbst einfach nur ein paar cm im Bett hoch rutschen, ist schlicht und ergreifend UNMÖGLICH!

Ein verdammtes Haar kitzelt dich auf der Stirn und ich schwöre Dir, du überlegst dir dreimal, ob du dieses Haar irgendwie beiseite wischen kannst, weil dir einfach JEDE Bewegung so weh tut, dass du quietschen könntest. Geht aber ja nicht, du hast ja den Schlauch im Hals! Außerdem führt jede Bewegung dazu, dass dieser Schlauch im Hals „ruckelt“, was dir wiederum weh tut und das überlegst du dir genau!

 

Der Kuschelkurs ist lange vorbei! Erfahrungen mit der Intensivstation

 

Ach so und glaube mal nicht, dass du dich irgendwie besonders bemerkbar machen könntest oder das jeder Arzt, jedes Pflegerpersonal liebevoll mit Dir und deinem Körper umgeht.

Wie gesagt, du hast wahnsinnige Halsschmerzen, dein ganzer Hals brennt wie Feuer, weil der Schlauch natürlich extrem an deinen Schleimhäuten im Hals reizt. Jetzt bildet sich aber leider massiv viel Schleim in deinem Hals, so viel, dass die Beatmungsmaschine beginnt zu bimmeln. Einfach abhusten? Durch den Tubus unmöglich. Außerdem bist du dir auch nicht sicher ob du das möchtest, weil dieser Husten ja auch in Hals und Lunge schmerzt.

Ehrlich, ich wünsche jedem, dass das folgende in Momenten passiert, in denen Du gerade durch die starken Medikamente richtig abgeschossen bist, denn das was jetzt folgt, ist nicht schön.  Allein wenn du das Piepen der Beatmungmaschine hörst, schlägt Dein Herz plötzlich wie wild, weil du genau weist was jetzt gleich kommt…

Einmal Absaugen bitte!

Booooom, die Tür öffnet sich und wenn Du viel Glück hast, hat Schwester Rabiata heute keinen Dienst. Wenn doch… tja Pech!

Das ist ein Griff und die „freundliche“ Schwester hat einen (geschätzt) 30 cm langen Schlauch in der Hand, den sie dir jetzt am Tubus vorbei auch noch in den Hals schiebt. Immer schön an den wunden Schleimhäuten entlang, dann ordentlich links und rechts herumstochert, raus und nochmal rein! Gleichzeitig hörst du die Sauggeräusche der Maschine, die gerade versucht den dicken Schleim aus deinem Hals und deiner Lunge zu ziehen.

Du willst dich dagegen wehren? NULL Chance!

Wenn es gut läuft sieht die Schwester vielleicht deine Tränen über die Wange laufen, kann aber auch anders sein. Denn die Schwester ist im Stress und das ist kein Vorwurf!!!!

Aber heulen ist eh nicht gut! Eigentlich hast du nämlich schon Angst vor deinem eigenen Heulen… denn jeder weiß, durch das Heulen löst sich nur noch mehr Schleim in Hals und Nase.

Und wenn du diese Prozedur hinter dir hast, freu dich drauf, spätestens in ein paar Stunden wirst du voller Panik wieder vom Bimmeln der Beatmungsmaschine geweckt und die Prozedur beginnt von vorn, jeeeeeeden Tag zig mal.

An absolute Ruhe ist auf einer Intensivstation übrigens eh nicht zu denken… nie! Weder Tags noch Nachts… irgendwas piept immer und wenn es bei dir gerade ruhig ist, piept irgendwas bei deinem Zimmernachbarn.

Angst ist übrigens in dieser Zeit auf der Intensiv dein STÄNDIGER Begleiter!

Und ich spreche hier nicht von der Angst die man nach gruseligen Filmen hat. Ich spreche von der Angst, die dich und deinen Körper fertig macht. Während dieser Zeit lebst du Stunden, Tage und Wochen in echter TODESANGST!

Man gibt dir Medikamente die dich entspannen sollen, aber wie gesagt… die wirken halt mal besser und mal schlechter. Du wünschst dir eigentlich nur ständig, dass sie dich doch BITTEEEEE wieder ganz tief in Narkose legen sollen, aber das ist natürlich total schlecht für deinen Körper. Je weniger Narkose, je besser… nur nicht gegen deine Angst.

Und so hast Du  eben Angst und das hat auch nichts mit Mann, Frau, zusammenreissen usw. zu tun, diese Angst sitzt tiefer!

Du hast Angst wenn wieder irgendeine Maschine piept. Du hast STÄNDIG Angst zu ersticken. Du hast IRRSINNIGE Angst, weil du dich ja überhaupt nicht bemerkbar machen kannst und jedesmal wenn sich die Tür öffnet besteht dein ganzer Körper, deine Gedanken, dein Hirn, deine Seele aus Angst… was passiert jetzt wieder und wie schmerzhaft wird das ganze sein?!

Ich hatte irgendwann Tage, da schlug mein Herz immer wieder so schnell, dass die Ärzte nicht mehr wussten, was sie da machen sollten. Ich hatte immer wieder einen Puls von weit über 180 Schlägen, obwohl ich „abgeschossen“ im Bett lag. Nach einigen Tagen wurde dann festgestellt, dieser extrem hohe Puls war immer dann da, wenn ich keinen Besuch hatte, wenn vor allem meine Ma nicht mehr da war.

Vieles aus dieser Zeit habe ich vergessen, aber an diesen Punkt kann ich mich selber bis heute genau erinnern. Wenn meine Ma da war, hatte ich sofort das Gefühl, da ist jemand der auf mich aufpasst. Das ging so weit, dass meine Ma letztendlich einige Wochen in der Klinik wohnen durfte. In so einem Angehörigen Zimmer.

Und warum das ganze, einfach aus purer Angst! Diese Angst macht dich fertig!!!

Nur leider, wenn du Corona hast gibt es keinen Besuch! Da ist dann niemand der auf dich aufpasst wenn es dir schlecht geht! Der mal über dein Gesicht streichelt, der deine Hand hält… wenn du Corona hast, bist du ganz allein! Ich möchte mir das wirklich nicht vorstellen, ich weiß EHRLICH nicht, ob ich mit dieser Angst auf Dauer alleine irgendwie klar gekommen wäre, ob das mein Herz mit gemacht hätte. 

Ach so und solltest du das ganze irgendwie überstehen, glaube bitte nicht, dass diese Angst dann damit direkt weg wäre. Diese Angst und die ständige Panik frisst sich so in dein Hirn, es hat Monate gedauert, bis ich mal wieder eine Nacht halbwegs entspannt geschlafen habe. MOOOOONATE!

Aber eins wäre da noch… glaube bitte nicht, dass dein Körper in dieser Zeit dir gehören würde! Weder hören deine Körperfunktionen auf dich, noch gehen Ärzte oder das Pflegepersonal dauerhaft so mit dir um, wie du es dir vielleicht wünschen würdest. Da ist dann irgendwann nicht mehr viel mit Kuschelkurs, das geht einfach nicht! Weder zeitlich noch „menschlich“, irgendwann läuft vieles einfach nur noch nach dem Motto, was muss, das muss!

Dir ist es unangenehm, dass der hübsche 25 jährige Typ heute dein Pfleger ist? PECH! Der dreht dich zum waschen genau so auf die Seite und wischt dir mit dem nassen Waschlappen zwischen deinem Hintern herum, wie es die 64 jährige Schwester tut, die wahrscheinlich schon alles gesehen hat.

Lagern, dein Körper, schämen ist eh ein ganz spezielles Thema.

1-2 mal am Tag wirst du umgelagert. Dazu kommt ein ganzer Tross in Dein Zimmer und im besten Fall hast du so ein „Engelhemd“ an, manchmal bist du unter der Decke aber auch komplett nackt.

Naja und dann geht es eben los, Decke weg und zig Hände drücken und schieben gleichzeitig an dir herum. Irgendwas zieht, irgendein Schlauch der gerade in dir steckt, ist „zu kurz“, nur leider kannst du dich ja nicht bemerkbar machen! Du hängst da wie ein nasser, nackter Sack vor den Augen des halben Teams. Aber wenn es richtig gut läuft, spricht zumindest irgendwer mit dir und sagt dir was sie mit dir machen. In der ganzen Hecktick kann es aber auch gut sein, dass niemand so richtig mit dir spricht.

Und weil wir schon beim Thema sind…

Dein Darm ist durch die vielen Medikamente meist eh lahm gelegt und ansonsten wird schon dafür gesagt, dass er leer ist.

Aber Deine Nieren, deine Blase, die muss natürlich arbeiten, alles andere wäre noch viel schlimmer. Bedeutet also, du hast einen ordentlichen Katheter liegen. Das ist allerdings so ungefähr der einzige Schlauch in Dir, der dir erstmal nicht weiter weh tut.

Zumindest in den ersten Tagen und Wochen… danach ändert sich das und so ein Katheter muss auch hin und wieder mal gewechselt werden. Wenn dir dann nicht gerade der hübsche 25 Pfleger mit genauem Blick zwischen deinen Beinen herum fummelt, kannst du dich schonmal kurz freuen. Ahhhh, aber dass dein Harnleiter mittlerweile durch den Schlauch gereizt ist, muss ich dir ja sicher nicht weiter erzählen. Du würdest der Schwester/ dem Pfleger gerne sagen, er soll bitte echt vorsichtig sein, das brennt alles so sehr… sorry, geht nicht, denk an den Beatmungsschlauch! 

 

Beatmung, Intensivstation, Erfahrungen, Corona

Narben…eines der Überbleibsel der Beatmung. Dabei ist die Narbe bei mir mittlerweile wunderbar verheilt und liegt so schön in der fetten Falte, dass sie kaum auffällt. Eigentlich sieht man sie nur im Winter wenn es richtig kalt ist, dann „leuchtet“ die Narbe rötlich, aber ansonsten hatte ich Glück, dass die Docs den Schnitt gut in die Falte setzten konnten.. Auch so eine Sache (definitiv eine absolute Nebensache) die aber bei vielen auch noch nach Jahren deutlich stärker sichtbar ist.

 

Letztendlich wäre da aber noch ein Problem. Denn wie wir ja sicher alle mittlerweile wissen, so ein schwerer Covid Verlauf legt Dich für viele, viele Wochen lahm (wenn du diese ganze Prozedur, die Schmerzen, die Angst, den Virus überhaupt überlebst). Heißt also auch, der Blasenkatheter liegt wochenlang in Dir.  Bis er irgendwann gezogen wird und Du danach im Bett liegst und zum dritten mal an einem Tag plötzlich bemerkst, es ist schon wieder alles nass! Wenn so ein Katheter so lange liegt, braucht es eine Weile bis alle Muskeln wieder „dicht halten“.

Ich schwöre es Dir… du bist irgendwann nur noch froh, wenn auf der Station mittlerweile Schichtwechsel war und du nicht schon wieder nach der selben Pflegeperson klingeln musst, die dich und dein gesamtes Bett zum 3. mal an diesem Tag trocken legen muss. Und damit nicht genug… Wenn es sehr gut läuft, kommt dich an diesem Tag ein naher Angehöriger besuchen (natürlich nicht bei Corona) und dem musst du dann erklären, dass da eine stinkige Tüte im Schrank liegt, die sie doch bitte zum waschen mitnehmen sollen.

Aber am besten mit Handschuhen in die Waschmaschine legen, denn in dieser Tüte sind Deine vollgepinkelten Kleider der letzten 24 Stunden.

Das sind doch alles Themen, über die man gerne spricht!!!

 

Sorry ihr Lieben, aber genau das ist die Realität!

 

Ruhige Campingplätze min Niedersachsen

Manchmal braucht es etwas mehr „Licht am Ende des Tunnels“ … und vielleicht hast Du es in der Hand für dieses Licht in Zukunft zu sorgen?

 

 

Ihr Lieben…

vielleicht machen diese deutlichen Worte zumindest EINEM  Menschen nochmal klar, ein Aufenthalt auf der Intensiv, wochenlang beatmet, zugedröhnt und zu 100% von anderen Leuten abhängig, das ist nicht nur „kein Spaß“ und das ist auch nicht nur „krank sein“, das ist wochenlanger HORROR! 

Und das Risiko von Langzeitschäden ist ebenfalls da, Selbst wenn alles richtig, richtig gut läuft, wirst du MONATE brauchen, um wieder ein halbwegs normales Leben zu führen. Aber nachdem du die Klinik überstanden hast, kannst du dich ja Wochen und Monate in Rehakliniken aufhalten. Du machst Dir sorgen um deinen Job, langsam wird es mit der Zeit des Krankengeldes knapp? Tja, nicht zu ändern. Und so rast du von einem Problem ins nächste, während du dich weiterhin so schwach fühlst, dass selbst denken anstrengend ist.

Nochmal…es wird Monate dauern, bis dein Leben wieder ein klitze kleines bisschen normal läuft… und das ist der optimale Fall!

Doch da wäre doch noch ein Problem. Denn selbst wenn dein Körper langsam wieder stärker wird, bedeutet das nicht, dass deine Psyche genau so mitspielt. Nicht ohne Grund entwickeln viele Leute, die länger auf einer Intensivstation lagen, ein post traumatisches  Belastungssyndrom. PTBS… das ist das selbe „Problem“ dass z.B. auch viele Soldaten aus dem Krieg mit nach hause bringen. Soviel dazu!

 

„In aller Freundschaft“ ist sicherlich eine wunderbare Serie, nur leider hat das alles mit der Realität so gar nichts zu tun.

 

Und noch ein aller, aller letzter Abschnitt zu dem Thema, dann bin ich auch ruhig.

Wir gehen doch alle in unserem ganz normalen Alltag Risiken ein.

Wir sprühen uns Deo unter die Arme, obwohl da lange Zeit Aluminium drin war.

Wir laufen tagtäglich mit unseren Handys herum, bei denen kein Mensch weiß, ob die Strahlung nicht auf lange Sicht Probleme macht.

Wir springen Bungee, fliegen Fallschirm, paddeln im Canyoning, essen gespritzes Obst und Gemüse aus allen Ländern, trinken Limos bei denen die Rezeptur geheim ist, nutzen Düfte von denen kein Mensch die Inhaltsstoffe kennt, werfen uns bei Kopfschmerzen wie selbstverständlich eine Asperin ein, bei der der Beipackzettel länger als eine Buchseite ist usw. usw.

Aber plötzlich wird sooooo ein Wirbel um eine Impfe gemacht, die mittlerweile miiiiiillionenfach getestet und verimpft wurde.

Seht ihr, dass da irgend etwas nicht stimmt?

Oder kann es nicht viel, viel eher Möglich sein, dass ihr von unsere Politik gefrustet seid?

Ja, kann ich durchaus zu bestimmten Themen nachvollziehen. Auch ich finde viele Entscheidungen der Bundespolitik fraglich und die Kommunalpolitik bringt auch mich manchmal zum kochen.

Aber dann geht doch  BITTE nochmal in einer ruhigen Sekunden in euch und fragt euch mal ganz ehrlich und ernsthaft, wen ihr mit eurem „Boykott“ eigentlich trefft.

Interessiert es Herrn Scholz, Lauterbach und Söder, ob Frau Müller aus der Lieschengasse 3 geimpft ist? Glaubt ihr, dass die genannten Herren (stehen als Beispiel für viele, viele weitere) wegen eures persönlichen Boykotts eine schlaflose Nacht haben?

Oder trifft euer Boykott nicht viel eher euren direkten Nachbarn? Den jungen Mann, der sich als Pfleger dumm und dusselig arbeitet. Die nette Familie von gegenüber, deren Vater so lange als Ordner im Stadion gearbeitet hat, um der Familie ein paar zusätzliche Wünsche zu erfüllen, oder trefft ihr vielleicht vor allem die Bloggerin, deren Artikel ihr seit Minuten lest?

 

In diesem Sinne… bleibt gesund!

IsasWomo, das Reisemagazin für Alleinreisende

 

 

 

EXTRA!

Wie gesagt, eigentlich wurde dieser Text von mir zum CMT22 Artikel veröffentlicht. Aus diesem Grund wurde auch bereits unter dem anderen Artikel entsprechend kommentiert. Einen besonders „starken“ Kommentar möchte ich auch hier veröffentlichen. Natürlich nur nach vorheriger Absprache!

AXEL schrieb am 17.12.2021 folgendes: 

Hey Isa,
das die CMT ´22 wohl leider abgesagt wird, ist mehr als Schei*#e

Chapeau!
Dein schonungsloser Bericht über das Erlebte auf einer ITS wird hier leider nicht die Reichweite erhalten, die er verdient hat.
Ich habe 2011 das Absaugen über das Tracheostoma bei meinem Dad auf der Palliativstation miterleben müssen. Obwohl er unter Opiaten stand, werde ich das Geräusch und das Aufbäumen des Oberkörpers NIE vergessen.
Ansonsten meine vollste Zustimmung, es kann nicht sein das sich 70% der Bevölkerung von einigen Wohlstandsverwahrlosten, die sich wie bockige Kinder vor der Kasse benehmen, auf der Nase rumtanzen lassen.

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